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Autor: ThomasNill Datum: 26.08.2020
Dein Gedicht hat zwei Abschnitte. Der Erste zeigt die viele verlorene Zeit, die aus dem Leben herausgerissen wurde. Diese Zeit ist gar nicht mehr berechenbar. Die Zweite die Distanz zur Umgebung,
wo es überall knirscht und die Asche, die Stille in einem selbst während einer Depression.
Das Gedicht ist sehr traurig aber in knappen Wort gelungen beschrieben. Diese fehlende Zeit und die fehlende Lust auf
irgendetwas, dieses Nichts.
Autor: ThomasNill Datum: 25.08.2020
Schönes Gedicht, neun Strophen und gereimt.
Besonders gefallen mir die ersten drei Strophen,
die vierte nicht so, "Vereint dich mit der Welt in ewiger Hochzeit"
passt mir nicht so, ist sperrig finde ich,
vielleicht "die Welt feiert ewige Hochzeit"
statt
"Verblassen leis‘ ihre Vielzahl"
lese ich lieber
"Verblasen leis‘ ihre Vielzahl"
das finde ich auch sehr schön dieses Bild.
Bei der Deutung schwanke ich hin und her. Einmal "nackte Singularität"
da denke ich an Physik, schwarze Löcher, deren Singularität sichbar ist.
Ein Deja-Vu, man trifft jemanden, den man schon lange nicht sah.
Man erlebte etwas, was man schon lange nicht mehr erlebt hat.
Etwas ganz Besonderes. Ein Legende. Das kann ein berühmter, allen bekannter Mensch sein, oder etwas, von dem man sich erzählt, was da einmal geschah.
Eine Erinnerung an ein Ereignis.
"Läufst zu auf dein Ende" läßt mich an den Tod denken. Der Text ist aber doch eher leicht und mit vielen Lufsprüngen. Eine Singularität ist etwas Außergewöhnliches, dort passiert etwas, da ist es nicht glatt und ununterscheidbar. Eine Singularität hat Charakter, Individualität. Ende heißt einfach, bei dieser Singularität ankommen.
Beim eigenen Ich, bei sich ankommen?
Bei Deinem Gedicht kann man einiges heraus und hineinlesen. Ein Gedicht über Gefühle.
Das Gefühl vielleicht, aufgehoben zu sein in der Welt. Zu dieser einzigartigen, sichtbaren, nackten Singularität zu gehören. Darin heimisch zu sein.
Ohne darüber nachzudenken, einzuteilen.
Vielleicht nur einfach einen Menschen wiedersehen,
den man lange vermisst hat.
Jedenfalls ein sehr schönes, freies, feines, luftiges Gedicht!
Autor: ThomasNill Datum: 19.08.2020
Schön, schöne kleine Bilder.
Autor: ThomasNill Datum: 19.08.2020
Sechs lange Strophen.
Die Strophen erzählen eine Entwicklung. Von positiver Leichtigkeit in eine Schwermut, die von grauen Vögeln bestimmt wird, dann die letzliche Konfrontation mit diesen Unheilsvögeln und die Befreiung ist blau.
erste Strophe
"Glattpoliertes Blau". Es wird offenes Erleben und die Übereinstimmung, mit sich selbst geschildert. Die Vögel sind noch nicht da, der BH, das Höschen werden unschuldig getragen und weinen tut man nur vor Lachen.
zweite Strophe
Das Internet. Es stiftet Verwirrung. Denke hier an Spiele vor der Kamera. Die Tür wird abgeschlossen aus Angst, dabei erwischt zu werden.
dritte Strophe. Das Netz hält nicht was es verspricht. Es ist keine lustvolle Gemeinschaft, sondern ist dunkel, basiert auf Ausnutzung, Konsum, liegen lassen,
Scham macht sich breit, die grauen Vögel kommen. Die Mutter ist nicht mehr da.
vierte Strophe. Die Vögel werden immer bedrohlicher. Ort und Beschäftigung wird gewechselt und es kommt zum Zusammenbruch. Läßt mich an einen Selbstmordversuch oder wegen Haarausfall auch an Krebs denken, aber Krebs kanns nicht sein, da die Mutter fragt, weshalb nichts gesagt wurde.
fünfte Strophe. Der Kampf gegen die niederdrückenden grauen Vögel, die das Leben nun fast vollkommen bestimmen. Aber auch eine vorsichtige Öffnung findet statt.
sechste Strophe. Direkte Begegnung mit den grauen Vögeln. Da weiß ich nicht genau, was geschieht. Es gibt eine Konfrontation mit den Vögeln und zugleich
wird man eins mit dem schweren Grau. Ich denke da an Sex, ans genommen werden, Es passiert, was man immer erträumte, aber auch ausschloß, abwehrte.
Die Vögel gewinnen, doch es ist auch eine Befreiung ins Blau. Die Vögel verschwinden, das Blau erscheint wieder.
Sie umarmen dich - schön eigentlich.
Schwer zu interpretieren, ich sehe es mal positiv, als einen Akt der sexuellen Befreiung. Aus Unschuld, dem Erkennen eigener Sehnsüchte, die aber nicht
zu passen scheinen, Unwohlsein und Selbstverleungnung, Selbstbestrafung, Selbstbekämpfung zu einem Annehmen, dessen was ist. Es ist gut, es ist eigentlich schön, man kann es genießen, will es genießen.
Bei "Bläulich nimmt dich das Ende" denke ich allerdings auch an den Tod, denke aber lieber an das Ende der Selbstkasteiung.
Mir gefällt besonders:
Glattpoliertes Blau
bei Tag leckst du Sonnenstrahlen und Mitmenschen
heiliges Dreieck
Erwartest Blau mit weiß gesprenkeltem Wasserdampf
Reißen Luftlöcher in die Leere des Tags
Dir Worte und Taten tattoowiert in die Seele
streut dir Napalm und Agent Orange in die verätzen Augäpfel
Bläulich nimmt dich das Ende
Autor: ThomasNill Datum: 19.08.2020
Von den drei Strophen sind die ersten beiden sehr ähnlich aufgebaut.
In den ersten beiden Zeilen ein Gegensatzpaar, danach der Hinweis etwas zurückzuhalten, dann ein Wunsch, etwas zu bekommen und die Zusage etwas zu geben. In der dritten Strophe wird "statt" dreimal wiederholt und je ein Wunsch geäußert "gib mir".
Was abgewiesen wird, hat mit physikalischem Vorhandensein, konkret da sein zu tun. Nähe, Sex, Gegenstände, Lust, Verabredungen.
Was gewünscht wird sind geistige "Dinge" Offenheit, Ehrlichkeit, Wahrheit, Ideen, Transzendenz,
In den ersten beiden Strophen wird dies noch deutlicher ausgestaltet, indem das in den ersten zwei Zeilen angesprochene, etwas anders wiederholt wird.
Offenheit - mit den Augen und Ohren das anderen sehen.
Ehrlichkeit - nicht bedeckt, nackt sein
Im der dritten Strophe wird dies nicht mehr so ausgeführt.
Ich habe über "Ehrlichkeit" nachgedacht, normalerweise denke ich da an die Beziehung zwischen zwei Menschen, wo der eine dem anderen "etwas ehrlich sagt" d.h. mit Kritik nicht spart. Hier ist aber, glaube ich, eher die Ehrlichkeit gegenüber sich selbst gemeint, man macht sich nackt. Gibt sich so, wie man ist.
Was mir von Satzbau nicht so gefiel, war dieses
So ich dir meine
da wäre mir "dann schenk ich Dir meine" lieber, mir gefällt dieses "so" nicht.
Auch
"So ich entblöße meine" würde ich durch
"dann entblös ich mich" ersetzen.
auch bei
"Lass statt Dates uns schweben"
Wäre mir das einfachere
Statt Dates
lass uns schweben
in Transzendenz
lieber.
Wäre finde ich auch gut, wenn Du statt "statt Lust und Dates" was anderes finden könntest, da es den Inhalt der zweiten Strophe wiederholt.
Wahrheit und Transzendenz. Finde ich gerade auch nicht.
Transzendenz - körperliche Begrenzheit, statt Grenzen
Wahrheit - Kausalität, Kontakt, statt da sein
Vielleicht:
Statt Dingen
Gib mir Ideen
Statt da sein
Gib mir wahr sein
statt Grenzen
Transzendenz
Autor: ThomasNill Datum: 17.08.2020
Am Beispiel einer Frau wird für mich ein generelles Problem sichtbar:
Warum geben Opfer oft ihren Peinigern recht, lassen ihre Träume nicht nach draussen blicken?
Vielleicht, weil sie die Ungerechtigkeit ungerechter Strafen schwerer verkraften,
als die Vorstellung, zumindest einen Grund zu liefern und damit eine
eingebildete Kontrolle über das Geschehen zu haben.
.... selber schuld redet sie sich ein ...
Heisst auch: Ich kann die Strafe vermeiden wenn ...
Das Opfer muss zunächst einsehen, dass allein der Täter der Grund ist, sein Verhalten gar nicht vom jeweiligen Opfer abhängig ist. Das Opfer die Kontrolle nicht dadurch hat, dass es sich dem Täter beugt, sondern indem es dem Täter widersteht.
Autor: ThomasNill Datum: 17.08.2020
Gefällt mir.
Besonders:
so hohl wie ein haltloser Kopf,
und so fest wie ein Knopf,
wo dich der Ekel beschneit –
beschwöre die Feen beim Stöhnen ;-)
Es umgibt uns mit Stangen,
mit Feldern aus fauligem Kraut,
Autor: ThomasNill Datum: 17.08.2020
Ich finde das Thema gut, es gefällt mir
aber ich finde mit Kürzung würde es noch dynamischer:
Kleiderständer - Nachtdämonen
kleinste Schatten riesengroß – (und, werden weg)
und in Zimmerecken wohnen,
schreien Gnome…“Zieh dein Los!“
Willst du von den Alpen träumen?
ziehst giftige Blasenträume vor?
Dir steht in Geister-Schäumen –
grelle Finsternis bevor…
Sie werden Dich am Kragen packen,
Chimären, Angst und Realität!
Schlaf nicht ein – alten Schabracken
jauchzen sonst: "Er kocht! Er brät!"
.....
irgendwie böser, schneller, grausiger ...
Autor: ThomasNill Datum: 17.08.2020
Ich sehe hier, ein schönes Licht
atemberaubend dieses Gedicht!
Ich sag es jetzt, es ist kein Scherz!
Es fiel mir tief, tief ins Herz.
Autor: ThomasNill Datum: 17.08.2020
Vier Strophen, dabei zwei Refrains
sehr schöen Aussage. Habe gar nicht den Mut gefunden, nach Rhythmusfehlern zu suchen, nur in "Du bist es, der dabei auf sich selber vergisst." statt "auf sich", "sich auch". Spielst Du ein Instrument dazu? Liedtext. Da stell ich mir Musik dazu vor.
Hier ist es eine Gittare vor, die etwas hart, in Protestliederart angeschlagen wird.
So als Aufruf, etwas Starkes.
Autor: ThomasNill Datum: 15.08.2020
Wer von Lernen genug hat oder erst gar nicht anfängt, braucht einen triftigen Grund.
Du musst ein Gedicht schreiben. Der Inhalt muss nicht so stimmig sein.
Eine Reihe kurzer Sätze, die durch Varriationen leichte Bezüge haben.
Im Baum sitzt die Krawatte
Wo die Socke liegt
D'rauf die Unterhose tanzt
Und weint ins Grab
Biss ins Gras
Unter der Erde liegt
Denn ihr Beinspender starb
Weil der Fußträger starb
Endlich befreit aus der Knechtschaft
Jeweils drei Bezüge. Die verspielt zusammengemischt werden.
Jeweils eine Zeile ist aktiv tätig.
D'rauf die Unterhose tanzt
Und weint ins Grab
Endlich befreit aus der Knechtschaft
Wo die Socke liegt
Weil der Fußträger starb
Biss ins Gras
Im Baum sitzt die Krawatte
Denn ihr Beinspender starb
Unter der Erde liegt
Die Unterhose ist im Körper zwischen Krawatte und Socke "angebracht"
Also vielleicht besser:
Im Baum sitzt die Krawatte
Denn ihr Beinspender starb
Unter der Erde liegt
D'rauf die Unterhose tanzt
Und weint ins Grab
Endlich befreit aus der Knechtschaft
Wo die Socke liegt
Weil der Fußträger starb
Biss ins Gras
------------------------------------------------
Nun die "weint ins Grab", "biss ins Gras", "unter der Erde liegt" in die unten-oben Reihenfolge.
Im Baum sitzt die Krawatte
Und weint ins Grab
Denn ihr Beinspender starb
D'rauf die Unterhose tanzt
Biss ins Gras
Endlich befreit aus der Knechtschaft
Wo die Socke liegt
Unter der Erde liegt
Weil der Fußträger starb
-----------------------------------------------------
Spiel um nicht ... tiefer Kommentieren zu müssen ;-)
Autor: ThomasNill Datum: 15.08.2020
Wenn man den Erfolg, egal wie man nun Erfolg misst, nicht sucht,
hat man dann Erfolg verdient?
Nur wer ein Risko eingeht, hat nur der ein Recht zu gewinnen?
Wenn man den Erfolg nicht sucht, oder Misserfolge hat, wird man dann schuldig?
In fünf Strophen werden verschiedene Bilder gezeichnet, die dieses Thema ansprechen. Aber die Bilder entsprechen nicht den üblichen Vorstellungen von Erfolg/Misserfolg. Es sind seltsam, skurile Misserfolge
"Wer im Sumpf grinst und die Blumen nicht sucht"
"Wer im Wald liegt und das Kissen liebkost"
....
das lyrische Ich stimmt immer zu, der Misserfolg ist gerechtfertig!
Dennoch, das lyrische Ich macht weiter, wie gehabt.
Wobei ich eher trotziges Beharren, als Unfähigkeit dazu vermute.
Die Forderungen sind zu verrückt.
Vier Strophen lang ist der Misserfolg, den man verdient, wirklich
Misserfolg: Der wird nie genießen, vergessen, abgelehnt, niemals überzeugt,
In der letzten Strophe aber die Wende: Der verdient's dass er übrig bleibt
Das ist ist ein schönes Gedicht von Dir, dass meiner Ansicht nach, die ganz oben formulierten Fragen, ablehnt und karikiert.
Autor: ThomasNill Datum: 15.08.2020
Manchmal ist Ungewissheit sehr anziehend. Wenn man ewig nicht weiß, woran man ist, können zumindest immer wieder die fundamentalen Fragen gestellt werden.
Geliebt, nicht geliebt? Dann konzentriert man sich auch auf das Geliebte mehr.
Man möchte bei ihm/ihr stehen bleiben, gar nicht mehr weg. Ewig sie/ihn ergründen.
Das Fallen immer neuer Erlebnisse, Überraschungen erleben, nie sicher, aber immer konzentriert, Auf sie/ihn geeicht. Von ihm/ihr abhängig. Sichere Liebe wird schnell behäbig und damit unsicher, aber man merkt es nicht, dass sie längst wackelt. Besser Unsicherheit und Sehnsucht nach Erfüllung.
Dein Gedicht bringt diesen Umstand, sehr schön zum Ausdruck.
In der Schwebe hängen.
zupfende Fragen
das Fallen der Blätter
finde ich sehr gut.
Autor: ThomasNill Datum: 14.08.2020
Vier Strophen, zwei Dreizeilige rahmen zwei Vierzeilige ein.
Es wird Abend und dann Nacht. Auf dem Land, romantische Bilder.
Die Sonne versinkt, die Farben verlöschen, der Mond scheint.
besonders gefällt mir:
Tagesstern
die letzten Wellen wirft (allerdings der statt die)
benetzt mit Schlaf die Hecken
Besonders auch dieses gegensätzliche verwischen und sammeln von Farben
des Tages und der Nacht (schwarz, weiß)
Gesättigtes verwischt
Schwarz sammelt sich in Ecken
Ein sehr schönes Gedicht!
Autor: ThomasNill Datum: 14.08.2020
Sieben Strophen zu je fünf Zeilen.
Dein Gedicht ist formal aufgebaut.
In den ersten sechs Strophen beschreiben jeweils die ersten zwei Zeilen kurz
um was es geht,
in der dritten Zeile ein dreigliedriger Zeitablauf.
in der vierten die Beschreibung eines sehr kurzen Zeitabschnitts
in der fünften die reale Zeitdauer
die reale Zeitdauer der Vorgänge steigt von Strophe zu Strophe an.
in der siebten Strophe wird ein Fazit gezugen.
Alles verändert sich in der Zeit,
nur die Zeit selbst bleibt konstant.
Erinnert mich etwas an die sieben Tage Woche. An den ersten sechs Tagen
kommt in der Schöpfung immer etwas dazu, am siebenten ruht sich Gott aus,
Leider sind "Dörfer, Städte, Länder" keine Zeitmarken wie sonst in den Strophen.
"Burgen, Schlösser, Glaspaläste" oder "Höhlen, Zelte, Häuser", "Höhlen, Hütten, Häuser" oder ähnliches, da wäre so ein zeitlicher Ablauf.
Statt "Das Leben" würde für mich besser "Das Leben eines Menschen" oder
"Ein Menschenleben" passen.
Was ich nicht entschlüsseln konnte, ist der Bezug zu diesen kurzen Zeiten in der
vierten Zeile, erkenne da im Augenblick ;-) keine Regel.
Schöne Entwicklung zu immer längeren Zeiten hin.
Kommentar zu Jeder
Autor: ThomasNill Datum: 14.08.2020
Fünf Strophen, gereimt
Habe folgende Stellen gefunden, bei denen ich etwas stolperte:
Die erste und vierte Strophe ist am Anfang betont,
Sie zweite und dritte auf der zweiten Silbe des Verses.
Bei der fünften gemischt.
Jeder möchte den Sinn drin sehen.
Was ist "drin" - das Leben?
Besser vielleicht: Jeder möchte sinnvoll leben
-->Keiner ist grundlos gemein.
-->Er weiß meist nicht, was er da tut.
das ist ein Konflikt, denn wenn man nicht weiß, was man tut,
dann kann man sehr wohl grundlos gemein sein.
Das e würde ich hinzufügen, wegen den Silben
-->Jeder möcht(e) sich einfach freuen.
Hier würde ich das (die) weglassen
→ Doch auch bei ihnen ist es (die) Sehnsucht,
Das Gedicht sagt, dass der Mensch gut ist, er möchte immer auch das Beste für andere und erreicht das auch.
Das ist sehr optimistisch, eine sehr positive Sicht auf den Menschen.
Autor: ThomasNill Datum: 14.08.2020
Neun kurze Strophen zu je zwei Zeilen
Dein Gedicht ist im ersten Vers am Anfang betont
diese Betonung hältst Du durch bis:
Mit dir noch weiter Luftschloß bauen.→ weiter mit dir Luftschloß bauen
Auch hier keine Anfangsbetonung:
--> Die Welt kann ruhig noch draußen bleiben.
da fiel mir aber nichts ein, um es zu beheben
Auch hier Anfangsbetonung
Jetzt bist du endlich da. → endlich bist du da
Und plötzlich wird's mir völlig klar. → plötzlich ist mir klar
Keine Frage bleibt mehr offen.
Vorbei ist nun mein Hoffen. → brauch nicht mehr zu hoffen
Das Vorbei ist nun mein Hoffen
klang für mich wie ich habe die Hoffnung verloren,
was ja aber nicht so ist.
Die Geliebte schaut ihren Liebhaber im Bett an und weiß, dass er es ist.
Autor: ThomasNill Datum: 14.08.2020
Vielen Dank Euch allen für die Kommentare!
Es ist schon sehr düster, zum Glück gibt es den Alltag und man verdrängt so schnell.
Das "etwas vergessen können" ist sehr gut, in diesem Fall.
Beim Wandel des Stofflichen, da ist es bei mir eher umgekehrt, die grundlegenden Bausteine, Elektronen, Neutronen, Protonen sind sehr stabil, fast unwandelbar.
Die Haufen dieser winzig kleinen Umwandelbaren, die ändern stets ihre Form
und das Geistige entsteht nur, wenn sie in einer bestimmten Art zusammenwirken.
Das Leben, Gedanken verfallen, sind nicht ewig, nur diese Unwandelbaren wandeln sich höchstens ineinander um. Wie sie das schaffen? Weiß ich leider auch nicht.
Autor: ThomasNill Datum: 13.08.2020
Fünf Strophen zu fünf Zeilen, die Zeilen wrden je Strophe nach unten hin immer kürzer.
Das Gedicht beschreibt Deine Suche nach Gott/Jesus. Anfangs in der Grundschule
mit schwitzigen (Angst?) Fingern. Ein vielfarbiger Kreis,
In der Jugend, dass sich lustig machen über die dennoch (nachdem man es doch offensichtlich sehen sollte, dass es keinen Gott geben kann) immer noch Gläubigen.
Dann die eigene große Not, wieder offen und aufnahmefähig gewesen. Aber es kommt nichts, alles scheint so gespielt und unwirklich, unerfüllt, wie Du schreibst.
Die Anforderungen sind auch maßlos hoch, damit man Fallen muss!
Niemand wird gerechtfertigt durch das Gesetz, allein durch den Glauben.
Aber es bleibt still. Diese Stille das schreit aber: Da ist nichts!
Diese Wolken, diese Erkenntnis, dass es da gar nichts gibt, nur Leere, nur Schreien nach Erlösung, aber keine Erlösung, verbergen den unwirklichen göttlichen Himmel. Die Ausgeburt gequälter Seelen. Dem Himmel, den niemand sehen kann, weil es ihn einfach gar nicht gibt!!
Eli, Eli, lama asabtani
Warum hat uns Gott verlassen? Warum besucht er uns nicht? Weil es ihn einfach nicht gibt! Ein liebender, mitfühlender Gott würde uns doch nie verlassen.
Ein liebender Gott würde doch seine Geschöpfe, die er selbst gemacht hat, nicht völlig verlassen, in eine chaotische Welt, ins fressen und gefressen werden schicken.
Er würde sich doch nicht so verstecken, wie er sich verstecken muss, falls es ihn dennoch gibt.
Autor: ThomasNill Datum: 13.08.2020
Drei Strohen zu vier Versen
Unleben - Depression
Grau - als Farbe der Depression. Das sind ganz eindringliche Strophen von Dir, welche die Freud- und Hoffnugslosigkeit einer Depression beschreiben.
Ein gelungener Text, eben weil Du das so gut beschreibst, obwohl der Zustand natürlich furchtbar und schrecklich ist. Aber das Gedicht finde ich gut.
Besonders gut finde ich:
Der Tag ins Grau geflossen
Sonnenschwund die Augen beißt
Ein nicht-neuer Tag
Sein Grau in meinen Mund erbricht