Es ist unter den Lyrikern verpönt,
das allzu Offensichtliche zu reimen.
Oh, wie eine Dichterseele stöhnt,
wenn Reime gar zu simpel scheinen!
Doch ist eines unter allen Paaren,
wo jeder andre Reim gezwungen scheint,
weil sie immer schon zusammen waren,
durch Lebenswahrheiten geeint.
Zwei, die in Reimen wie im Leben
untrennbar verbunden sind,
die endlos Stoff für Verse geben,
sind des Dichters liebstes Kind.
Was selbst ein Großer niemals anders schriebe,
das ist der Reim auf ein bewegtes Herz,
denn in der Lyrik und der Liebe
folgt unabänderlich darauf der Schmerz.
Kommentar:Liebe Verdichter(in), wieder ein tolles Gedicht von Dir. Wie immer rhythmisch zu lesen und mit ansprechendem Inhalt. Was ich aber generell noch ergänzen wollte...
ich finde es toll, dass Du nicht immer mit dem Mainstream mitgehst, sondern Gedichte auch mal kritisch bewertest und dazu stehst, wenn es Deiner Meinung nach richtig ist. Das brauchen wir! Und ich habe dann auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich das zuweilen mal mache ;-) (in der Regel nur bei politischen Themen). Ich sehe darin (vermutlich wie Du auch) nie etwas Negatives, sondern einen Tipp zur Verbesserung beziehungsweise einfach mal zum Nachdenken.
Kommentar:Ihr Lieben, vielen Dank für Gefallen und Kommentare.
@ Alf: Danke für den Kurzreim!
@ Bluepen: Ich bin nicht sicher - ist es Kritik?
@ Mark: vielen Dank für dein Lob und deinen Zuspruch (ich werd ganz rot...)
nein keine Kritik, sondern eine Feststellung. Abgesehen davon, kommt konstruktive Kritik meist gut an (so wie eben). Ich habe auch gelernt, dass es ganz auf das Werk ankommt und ob es für den Leser/in tolerierbar ist, wenn ein falscher oder simpler Reim gesetzt wird.
Dagegen stört es mich mehr, wenn es mehrere Sinnwiederholungen im Gedicht gibt oder sehr viele "und" verwendet werden. Ich kommentiere ein Gedicht nur, wenn es mir ehrlich gefällt, einen interessanten Inhalt hat, es lustig ist oder auch gut geschrieben ist.
Kommentar:Lieber Mychrssie,
ja, da gebe ich dir recht, aber ich reime eben meist nach Gefühl.
In diesem Gedicht bin ich damit größtenteils beim 4-hebigen Trochäus geblieben, nur oben und unten ein paar Ausbrecher. Hast du einen Verbesserungsvorschlag? Mir will sich da nichts erschließen...
Gruß, Verdichter
Kommentar:Lieber Peter,
also, meine Dichterseele ist nicht verletzt. Im Gegenteil. Ich freue mich über so konstruktive Kritik! Du hast dich ja wirklich ausgiebig mit meinen Zeilen befasst.
Ich gebe zu, dass ich zum ersten Mal überhaupt eines meiner Gedichte auf Anzahl und Art eines Metrums überprüft habe. Mir erschließt sich nicht unbedingt der Sinn.
Warum kann ich keine Sätze verwenden, die nicht einem der 4 Metren zugeordnet werden können, wenn es rhythmisch in die Verse passt? Vielleicht passt es für den geübten Literaten eben nicht...
Vielen Dank für deine Vorschläge. Ich kann sie hier nicht übernehmen, weil sie von dir (und nicht meine) sind, aber es reizt mich ja doch, künftig darauf zu achten. Ich will aber nichts versprechen, denn gleichzeitig erscheinen sie mir steifer als meine Art zu schreiben. Da ist mehr Leben drin, mehr von mir.
Mein Dichter-Ich will es versuchen, mein ewiges Rebellen-Ich lässt sich ungern in Grenzen zwängen, die es nicht ganz versteht. Wir werden sehen...
Dennoch meinen ausdrücklichen Dank für deine gute Anregung! Sich zu verbessern kann nur wünschenswert sein! (Und du legst den Finger genau auf meine wunde Stelle: ich verstehe das mit dem Metrum nur in der Theorie. Ich weiß, was es ist, aber nicht weshalb das so wichtig ist. Erschließt sich mir nicht. Ein bisschen wie lyrische Dyskalkulie...
beste Grüße
Verdichter
Kommentar:Nachtrag: nein, ich finde nicht, dass wir uns zu wichtig nehmen. Jeder IST wichtig und sicher steckt in jeder selbst verfassten Zeile viel Herzblut. Das ist doch ein guter Grund, warum es wichtig ist. :)
mit "uns nicht allzu wichtig nehmen" meinte ich, dass wir nicht in den Fehler verfallen sollten, unsere lyrischen Übungen als ganz große Literatur zu betrachten. Ich habe mittlerweile 4 Bücher geschrieben, aber die bleiben alle in meinem Schreibtisch zu Hause.
Guß Peter
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Gefühlsduseleien
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doch sie [ ... ]
Wir sind die Phalanx des Guten gewesen,
wir haben uns wahrhaftig um alles bemüht.
Wir waren, an der Geschichte gemessen,
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