Wie schnell doch
Die Tage rennen
Morgens, Abends, Nachts
Ein Wimpernschlag
Die Woche

So kräftig bald
Schießt Grün empor
Erst blüht, dann gelb, dann faul
Ein Herzschlag
Die Saison

Elliptisch kreist
Was wir Erde nennen
Sommer, Herbst und Winter
Ein fliehender Moment
Das Jahr

Geschwind erbaut
Hohe Häuser Glas
Dörfer, Städte, Länder
Ein Blitzschlag
Das Jahrzehnt

Fast unbemerkt entsteht
Ein ganzer Mensch aus dir
Säugling, Midlife-Crisis, Rentner
Bruchteil eines Bruchteils
Das Leben

Wie flink doch
Spezies sich wandeln
Affe, Mensch, und was danach
Ein Fingerschnipsen
Die Jahrmillion

Gebrige wachsen hoch
Sonnen bersten bald
Ein Farbenmeer sich ewig wandelnd
Einzig konstant
Das Fortschreiten der Zeit


© Ja


5 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher




Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Stetig der Wandel"

Re: Stetig der Wandel

Autor: Bluepen   Datum: 17.06.2020 6:29 Uhr

Kommentar: Treffend formuliert, den Wandel der Zeit!

LG - Bluepen

Re: Stetig der Wandel

Autor: IchWillKeinenNamen   Datum: 18.06.2020 13:09 Uhr

Kommentar: Danke für deinen schönen Kommentar liebe Bluepen

Re: Stetig der Wandel

Autor: ThomasNill   Datum: 14.08.2020 22:43 Uhr

Kommentar: Sieben Strophen zu je fünf Zeilen.

Dein Gedicht ist formal aufgebaut.
In den ersten sechs Strophen beschreiben jeweils die ersten zwei Zeilen kurz
um was es geht,
in der dritten Zeile ein dreigliedriger Zeitablauf.
in der vierten die Beschreibung eines sehr kurzen Zeitabschnitts
in der fünften die reale Zeitdauer

die reale Zeitdauer der Vorgänge steigt von Strophe zu Strophe an.

in der siebten Strophe wird ein Fazit gezugen.
Alles verändert sich in der Zeit,
nur die Zeit selbst bleibt konstant.

Erinnert mich etwas an die sieben Tage Woche. An den ersten sechs Tagen
kommt in der Schöpfung immer etwas dazu, am siebenten ruht sich Gott aus,

Leider sind "Dörfer, Städte, Länder" keine Zeitmarken wie sonst in den Strophen.
"Burgen, Schlösser, Glaspaläste" oder "Höhlen, Zelte, Häuser", "Höhlen, Hütten, Häuser" oder ähnliches, da wäre so ein zeitlicher Ablauf.

Statt "Das Leben" würde für mich besser "Das Leben eines Menschen" oder
"Ein Menschenleben" passen.

Was ich nicht entschlüsseln konnte, ist der Bezug zu diesen kurzen Zeiten in der
vierten Zeile, erkenne da im Augenblick ;-) keine Regel.

Schöne Entwicklung zu immer längeren Zeiten hin.

Kommentar schreiben zu "Stetig der Wandel"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.