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Autor: ThomasNill Datum: 05.09.2020
Ist es nur die Jugend?
Alle haben keine Tugend!
Auch ein Mondkalb, ein Morgenstern,
sieht die Sonne nur von fern!
Auch in unserer ganzen Kultur
findet man keinerlei Spur
von Kain mehr, der uns nicht verkohlt,
den Himmel für uns herunter holt!
Sich den Himmel herunter holt mit Lust,
und küsst die ausgetrocknete Brust
mathematischer Strukturen. ;-)
Schönes Gedicht, dass sich für Interpretationsübungen im Unterricht eignet.
Autor: ThomasNill Datum: 05.09.2020
Stelle mir eine eigenartige Totenfeier vor. Eine Tänzerin tanzt nach der Choreographie des Gestorbenen dort einen Tanz. Diese Aufführung ist sein letzter Wille, die Zuschauer sind darüber sehr irritiert. Was will sie damit? Was wollte er uns damit sagen?
Eine kurze lakonische Zündschnur für viele Ausdeutungen.
Autor: ThomasNill Datum: 05.09.2020
Ja, ein sehr verstörendes Bild. Man sagt "Sex sells". Aber was wird hier verkauft?
Du beschreibst das Bild sehr sachlich und läßt ihr Geheimnis stehen.
Aber vielleicht ist sie ja selbst auch ratlos. Wurde sie nicht ins Bild nur hineinkopiert, als Teil einer Collage? Unser Leben ist ein Alptraum, "schau!" sagt sie mir: "Unser Leben ist ein Alptraum! Was willst Du mit meiner Schönheit? Schau wir beide sind in diesem Alptraum gefangen. Keiner wird uns daraus erlösen. Nicht ich Dich, noch Du mich. Kurzes Glück, mehr haben wir uns nicht zu bieten. Wollen wir? Doch wozu?"
Autor: ThomasNill Datum: 05.09.2020
Ziemlich lakonisch wird da sehr abgerechnet finde ich.
Das lyrische ich weiß wohl, dass die neuen chuhe nie die letzten sein werden.
Allerdings dienen sie nicht dazu, wozu Schuhe eigentlich da sind. Zu getragen.
Getragen werden sie nicht. Nur ausgestellt. Seht her! Das lyrische ich sieht sich in der selben Position. Auch dieses ich wurde nie getragen, nur ausgestellt. Dient den Ego und ist austauschbar, sicher nicht das Letzte, was noch ausgestellt wird.
Zudem sind die Schuhe gar nicht aus eigener Leistung erworben worden.
Das Gedicht ist bei aller Kürze voller Inhalt, Ironie und bissig.
Schon gut gemacht und dann noch der Titel "Große Freude"!
Kommentar zu RIESEN
Autor: ThomasNill Datum: 05.09.2020
Schön gemacht. Alte Religionen und Verschwörungstheorien haben für mich nichts Wahrhaftiges an sich. Gute Geschichten sind die Mythen für mich aber schon. Sie wurden immer wieder weiter erzählt, so wurden nur die guten Geschichten weitergeben. Wahr ist keine von ihnen.
Kommentar zu
Autor: ThomasNill Datum: 05.09.2020
Finde Dein Gedicht sehr schön, empfinde das Leben auch als Geschenk.
Allerdings als Geschenk von niemanden. Es gibt für mich den Schenkenden nicht.
Doch das ist nur meine Meinung und ändert nichts daran, dass das Gedicht schön gemacht ist.
Autor: ThomasNill Datum: 05.09.2020
Mache ich auch in der U-Bahn, Tippe sie allerdings, reinsprechen, da würden sich die Mithörer wundern und die Augen verdrehen (außer ich tarne das als Telefonat) ;-)
Autor: ThomasNill Datum: 29.08.2020
Sehe garade, dass ich den Titel noch gar nicht in meine Überlegungen mit
einbezogen habe.
Musenlos!
Das Los einer Muse. Ihr wird wohl etwas aus dem Leben gestohlen.
Sie rettet ihre zerstreute, vielschichtige Identität in die Freiheit
vor dem Dichter, der sie als seine Muse sieht.
Der Dichter stiehlt seiner Muse mit Absicht einen Teil der Identität.
Lässt sich durch ihre Funken inspirieren.
Er rennt mit seinem Gedicht davon.
Aber dann kommt etwas dazwischen, danach brennt er.
Die Liebe zu seiner Muse hat ihn erwischt!
Der Stecher ist Amor !
Autor: ThomasNill Datum: 29.08.2020
Das ist ein sehr dynamischer Text. Zwei Gruppen mit je zwei Teilen, der erste sehr kurz, dann mehrere Zeilen im zweiten Teil. Alle sehr kurze Sätze, Einzelwörter.
Zwei ziemlich verrückte aber doch stimmige Bilder-
Fingerspitzen
taub-rot
es ist kalt, eisig, die Finger sind gefroren.
-- Die Lilie ...
Jemand sehr schön, unschuldig, fröhlich
-- mit Scherben unterm Arm
mit Teilen von etwas
-- zum Notausgang
um die Not zu lindern, der Not zu enzkommen
-- Blind bleiben ...
nichts hören, sehen, sagen
aber das "nichts sagen" fehlt hier. Es wird also etwas gesagt.
--Funkenraub
--in böser Absicht
--springt eilig
jemand hat etwas gestohlen und rennt weg.
-- Stecher
jemand anderer tritt dazu und sticht den Rennenden ab
-- ins Becken voll Benzin
der Dieb verbrennt in einem See aus Flammen
Beides zusammen, zwei Fluchtbewegungen.
Aber beide aus ganz verschiedenen Gründen.
Jemand rettet etwas, jemand stielt etwas.
Beides geht zusammen.
Ein ehr dynamisches Gedicht. In diesen kurzen Sätzen! Sehr schön!
Autor: ThomasNill Datum: 29.08.2020
Ja schön!
Kommentar zu
Autor: ThomasNill Datum: 29.08.2020
Das sind sehr schöne ruhige Bilder!
in der ersten Strophe: Verschiedene Zeichen dafür, dass es Nacht wird.
in der zweiten und dritte Strophe: Verschiedene Bilder, Ereignisse während der Nacht
vierte Strophe: Ein Fazit. Aufbruch in den neuen Morgen
Sehr, sehr schön!
Autor: ThomasNill Datum: 29.08.2020
Vier Strophen, gereimt.
In der ersten Strophe: Durch Träumen verliert man nichts, die Realität bleibt erhalten.
zweite Strophe: Realität ist real, da und bleibt da, so wie sie ist: Hoffnungslos!
dritte Strophe: Träume als Flucht, Droge. I am fixing a dream.
vierte Strophe: Träume machen widerstandsfähig. Man ist nicht auf die Realität als Erfüllungsort angewiesen.
Ein schönes Gedicht!
Manche Zeilen sind mir aber zu verzwirbelt
viel zu lange es schon dauert
und neuen Mut es mir verschafft.
mag ich nicht so.
Träume sind aber für mich immer Flucht und Illusion.
Bevor sich etwas ändert, träumt man, wie es sein könnte.
Ohne Träume gibt es keine reale Veränderung.
Manchmal sind sie auch einfach Unterhaltung, weshalb TV oder youtube, wenn ich mir selbst was ausdenken kann.
Manchmal sind sie, wie Du es beschriebst Flucht aus dem Alltag, Flucht aus der Realität, weil man sie nicht ändern kann.
Nicht weil einem langweilig ist, oder öde, sondern weil man Schwierigkeiten oder
Gefahren vermeiden oder nicht sehen will. Das mache ich auch sehr gerne, aber nützen tut es nichts, es schadet oft. Da muss man echt aufpassen, aber was kann ich sagen, bin ja auch ein Traumjunkie. Allerdings macht es auch erstaunlich widerstandsfähig. "Wer ein warum zu leben hat, erträgt fast jedes wie" oder abgewandelt, wie Du es sagst: "Wer sein Leben verträumt, hat nichts versäumt!"
Wer sein Leben verträumt,
hat nichts davon versäumt.
Kann im Traum ES richtig fühlen.
Die Realität - in den Ausguss spülen!
Die Realität? Schmetterlingsgedanken!
Sprengen alle realen Schranken!
Sie sind doch selbst real.
Eins ums andere Mal.
Autor: ThomasNill Datum: 29.08.2020
Eine Abendessen in einem Restaurant mit Meerblick.
Das
Vor uns leere Teller, die gegrillten Fische – hervorragend,
ist nicht ganz logisch finde ich
Vor uns geleere Teller, die gegrillten Fische – waren hervorragend,
Das Verhältnis zur Romantik wird sehr distanziert beschrieben.
romantische Gefühle, romantischer Moment, unsere Romantik.
Aber was ist es, das romantische Gefühl? Sehsucht nach der alten Zeit,
verklingt die Natur, wird alles ruhig und schlicht und einfach, Anbindung an die Natur, der Niedergang der Sonne, ihr Absterben im Meer, Auflösung,
unheimlich, gefährlich, Todessehnsucht. Die Verbindung zueinander?
Die Romantik setzt sich fort im Bett.
Besser wäre es meiner Ansicht nach die romantischen Gefühle exolizit zu achen, ohne das Wort Romantik zu erwähnen.
Der Sommerabend stirbt, am Strand,
verblutet die Sonne,
gierig trinken die grauen Klippen das rot.
Der Tag versinkt in Nacht und schwer
stürzt das Licht hinab ins Meer.
....
Glück - Zufall? - Schicksal?
Der wilde Strom erfasst uns, unheimlich, kraftvoll,
wirft er uns aufs Bett und
ausgeliefert,
bäumen sich Körper voll Lust
dem Sterben zu.
Autor: ThomasNill Datum: 28.08.2020
Drei Strophen, gereimt.
In der ersten Strophe reimt sich die zweite und dritte Zeile.
Auch in der dritte Strophe, in der zweiten aber nicht.
statt
das so mancher hat.
vielleicht:
das niemals lacht.
Ich glaube nicht, dass unser Glück nur von uns selbst abhängt.
Denn dann wären andere Menschen ganz überflüssig, hätten keinen Einfluss
auf uns. Manchmal kann man tun und lassen, was man will egal,
die Umstände und die Mitmenschen machen einem das Leben schwer.
Wir können kein glückliches Leben allein erzwingen, deshalb glaube ich nicht
an den ersten Vers.
Kommentar zu Ich!
Autor: ThomasNill Datum: 28.08.2020
Ja, Leben, so ein kleines Fazit. Deine Gedichte sind sehr lakonisch.
Zusammengedampft auf wenige Worte.
Ein Blick zurück auf die Gassen und Winkel, wo wir uns entscheiden müssen
und uns nicht aufteilen können. Wo jeder Abzweig der falsche ist.
Kein "ich bereue nichts"
Ein schönes Gedicht, kurz und knapp fasst es viel zusammen.
Autor: ThomasNill Datum: 28.08.2020
Schöne Beschreibung dieses Stunts
bertunken
gefällt mir, beschreibt das Betrunkensein ganz anschaulich.
Autor: ThomasNill Datum: 28.08.2020
Sechs Strophen gereimt.
Das Gedicht sint schön, aber die Reime sind nicht immer ganz passend.
In der ersten Strohe reimen sich alle vier Zeilen.
Danach gelingt es Dir nicht, das durchzuhalten.
In der letzten Strophe klappt es wieder.
Ein klein wenig schade, denn das Thema ist schön und aufregend
beschrieben.
Denk nicht zu viel, lass es geschehn,
Es ist ein Spiel, bis beide glühn,
Es ist ein Spiel, bis Funken sprühn.
Bis Amor sie gesehen hat,
Er sprach: Was is denn dat!
Sein Schuß er traf und glatt
hat er sie beide durchschossen.
Da ist viel Herzblut geflossen.
Da haben beide - einander genossen.
Stimmt vom Reim auch nicht ganz ;-)
Autor: ThomasNill Datum: 28.08.2020
Nimm aufs Fahrrad mit nen Stift
und wenn Dein Weg ein Bänklein trifft
Steig ab und setzt Dich hin!
Und die Sonne in Dir drin,
beginnt mir heißen Sonnenstrahlen,
auf ein leeres Blatt zu malen.
Bilder erscheinen dann augenblicklich!
Die schickst Du uns - und wir sind glücklich!
Ein schönes Gedicht!
Aber auch Achtung im Straßenverkehr!
Autor: ThomasNill Datum: 26.08.2020
Wer sagst denn ... Schiller hat über die Pest geschrieben
https://www.textlog.de/schiller-gedichte-die-pest.html
ist aber eher nicht sein Bestes, finde ich. Das Gedicht von Dir finde ich viel besser.
Er übertreibt so fürchterlich, dass ich ein wenig Lachen muss.
Autor: ThomasNill Datum: 26.08.2020
Ein schönes Gedicht. Habe ja während des Lockdowns auch ein paar "Coronas"
verfasst. Es schadet meiner Meinung nach nicht, wenn man noch eins verfasst,
ein kleiner Aspekt der neu ist, kommt sicher dabei heraus.
Gedichte über Blumen, den Tod, die Liebe die gibt es in tausenden von Versionen, diese Zahl kann man nicht mehr einholen,
Gedichte über andere Viren gibt es kaum, also schreiben wir ruhig drauflos.
Wäre interessant, ob in den Zeiten der Pest bzw, der Cholera viele Gedichte darüber geschrieben wurden. Bestimmt, Berichte gibt es ja. Vielleicht könnze man da sogar eine ganze Anthologie des Grauens daraus machen, gibt es wohl auch schon.
Wegen Corona wird unsere Welt nicht untergehen, aber wir werden schon
Einbußen haben. Finanziell, kulturell, die Distanz wird zunehmen.
Wird wohl schon ein paar Jahre dauern, bis das wieder ausgeglichen ist. Vielleicht erkennen wir dadurch aber auch, was uns am meisten fehlt, oder dass man nun nicht unbedingt sehr weit weh reisen muss, um was schönes zu sehen. Aber umwerfen tut uns Corona nicht.
Da sehe ich den Klimawandel viel kritischer. Das ist was ganz langfristiges,
wirkt sich überall aus, auf alles Leben und man hat keine Gegenmaßnahmen die leicht und schnell umsetzbar sind. Da mache ich mir sehr viel mehr Sorgen und sehe in den nächste fünfzig oder hundert Jahren echt schwarz. Da bin ich dann zwar längst nicht mehr da, aber dafür die noch ungeborenen oder schon geborenen Enkel.
Das ist aber hier nicht das Thema.
Mir gefällt der ruhige, nicht aufgeregte Ton des Gedichtes, der nachdenklich macht.