Gestern noch, als kleiner Bube,
Wunsches Kind im Elternhaus,
zieht es dich nun aus der Stube,
für den Ernst des Lebens raus.

Arbeit für dein täglich Brot,
für ein Bett unter dem Dach,
ein Erspartes für die Not
und einen Traum, den du bewachst.

Auch die Liebe will es wissen,
schlägt dein Herz für eine Frau.
Schon bald zu dritt teilt ihr ein Kissen.
Die Sonne strahlt vom Himmelblau.

Irgendwo regiert die Macht
und jeder Traum scheint einerlei.
Du bist die Spielfigur im Schach.
Zitiert bist du im Spiel dabei.

Donnergrollen, nicht vom Himmel,
färbt das Korn im Blute ein.
Wiehernd fällt ein weißer Schimmel.
Der Reiter könnt dein Bruder sein.

Tief im Herzen Sehnsuchtwinken.
Tränen füllen Schmerz und Leid.
Träume jedes Glückes sinken
in ein Massengrab hinein.

Heldenorden, Dankesphrasen
reißt es euch des Lebens raus.
Dein Kind, daheim, spielt auf dem Rasen
und sucht sich selbst bald ein Zuhaus.

Eltern missen ihre Söhne,
Frau und Kind des Heimes Mann.
Teufels Macht, des Lebens Höhne,
wer hält diesen Wahnsinn an ???


© Jens Lucka


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Kommentare zu "Schach aller Mächte"

Re: Schach aller Mächte

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 15.04.2024 23:47 Uhr

Kommentar: Lieber Jens,
ja, so kann das Leben spielen. Gut verfasst.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Schach aller Mächte

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.04.2024 8:14 Uhr

Kommentar: Wow!

Liebe Grüße
Alf

Re: Schach aller Mächte

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 16.04.2024 15:11 Uhr

Kommentar: Hallo Jens,

Deine Zeilen sind aktueller denn ja.
Wir haben wohl vergeblich mit John Lennon gefordert : " Give Peace a Chance".

Herzlichst
Wolfgang

Re: Schach aller Mächte

Autor: Bücherdiebin   Datum: 16.04.2024 21:09 Uhr

Kommentar: Lieber Wolfgang, so so gut geschrieben!!

Re: Schach aller Mächte

Autor: Jens Lucka   Datum: 16.04.2024 21:35 Uhr

Kommentar: Ich danke euch. Sind wir denn zurück bei Keule und Schwert. Was ist die Lösung?

Liebe Grüße und Wünsche der Hoffnung,
Jens

Re: Schach aller Mächte

Autor: Michael Dierl   Datum: 17.04.2024 21:40 Uhr

Kommentar: Hi Jens, was soll man bei soll einen wahnsinns guten Gedicht noch sagen! Bin platt! Das haut mich vom Pinsel weg. Einfach genial geschrieben. Wieder ein Meisterwerk ohne Wenn und Aber! Topleistung an Poesie!

lg Michael

Re: Schach aller Mächte

Autor: Jens Lucka   Datum: 17.04.2024 22:12 Uhr

Kommentar: Hi Michael, ich danke dir!
Man darf schon gar kein Guck und Hörgerät mehr anknipsen, da man dann nur noch am Kopfschütteln ist und mit ins Loch gezogen wird.

Liebe Grüße , Jens

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