Mutters neue Schuhe
Das sind die letzten
Knallrot wie der Mohn
Prägt sie euch gut ein
Gekauft mit Vaters Geld
Sie stehen für Erinnerung
Leuchten vor dem Haus
Diese Schuhe sind wie ich


© René Oberholzer


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Kommentare zu "Grosse Freude"

Re: Grosse Freude

Autor: ThomasNill   Datum: 05.09.2020 4:35 Uhr

Kommentar: Ziemlich lakonisch wird da sehr abgerechnet finde ich.

Das lyrische ich weiß wohl, dass die neuen chuhe nie die letzten sein werden.
Allerdings dienen sie nicht dazu, wozu Schuhe eigentlich da sind. Zu getragen.
Getragen werden sie nicht. Nur ausgestellt. Seht her! Das lyrische ich sieht sich in der selben Position. Auch dieses ich wurde nie getragen, nur ausgestellt. Dient den Ego und ist austauschbar, sicher nicht das Letzte, was noch ausgestellt wird.
Zudem sind die Schuhe gar nicht aus eigener Leistung erworben worden.

Das Gedicht ist bei aller Kürze voller Inhalt, Ironie und bissig.
Schon gut gemacht und dann noch der Titel "Große Freude"!

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