Heute fällt der Regen rauer
Als zierten ihn die feinsten Dornen
Einer ungekannten Trauer.
Deine Haut ist tränennass
Und Abwärts rinnt ein fahles Licht
Spieglein deiner zitternd Seele.
Deine Lippen zerren blass
Am Wangenkleid. Du mimst der Sonne
Letztes Schimmern.
Worin ferne Schmerzen flimmern,
eingeschnürt in schwarze Strähnen,
Aschefäden voll erstarrter Glut…
Wie zum Abschied weht dein dunkles Haar
Im Zerrbild einer Sonne
Tag und Nacht seit diesem Jahr.
Im Winde stehen Raben.
Der Freund der Stille setzt sich sacht
Auf deine Augenlider
Und breitet seine prächtgen Federschwingen
Schutz und Nähe spendend
Um die tränennassen Glieder.
Dort ruht er, still und starr
Und steigt nur einmal kurz
Zu jedem Tag und jeder Nacht
Wenn leis und unbemerkt
Dein Aug dem Regen lacht.


© Marc_Aurel


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