Allesumfassendes, gib mir ein Kleid,
aus Fleisch und Knochen, ein Nervenkostüm!
Und dann verbanne mich in die Zeit,
als ein sich liebendes, seltsames Getüm.

Lass es dabei noch lang nicht bewenden,
schlag mich mit dem Sehnen nach irgendwas,
so daß ich noch weit vor meinem Verenden,
ein weiteres Leben begehr‘, für den Spaß!

Mach, daß wir uns zusammen dann drehen,
im Karussell der Verwirrung: Gefühle,
die wir, bei allem Respekt, nicht verstehen –
fernab der Neutralität geistiger Kühle.

Und dann gib uns der Ohnmacht anheim,
wo wir dem Glauben ans Glück noch verfallen.
Wir suchen darauf stets den richtigen Reim,
vermeinen uns klug und in heiligen Hallen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Heilige Hallen"

Re: Heilige Hallen

Autor: possum   Datum: 27.06.2014 7:28 Uhr

Kommentar: vermeinen uns klug ...Toll! LG!

Re: Heilige Hallen

Autor: Cornelia G. Becker   Datum: 27.06.2014 9:14 Uhr

Kommentar: Das gefällt mir sehr...
auch wenn ich nicht Deine Worte genommen hätte... der Sinn trifft sich mit meinen Gedanken über mich und die Welt.

Re: Heilige Hallen

Autor: Alf Glocker   Datum: 27.06.2014 17:47 Uhr

Kommentar: Vielen herzlichen Dank an Euch beide. LG Alf

Re: Heilige Hallen

Autor: noé   Datum: 27.06.2014 18:50 Uhr

Kommentar: Das ist so schön, das wäre einen Stern wert - nicht?
Eine solch' schmerrzvoll-ziehende Sehnsucht nach der Sehnsucht...
BiSi

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