Ich bin niemals richtig Sohn gewesen,
ich wollte dann auch niemals Vater sein!
Man kehrte mich mit schauderhaftem Besen,
vor allem aber war ich stets für mich allein!

Ich hätte Schutz und Liebe auch gebraucht,
man konnte mich jedoch nicht ganz versteh’n.
So war ich fremd und ins Exil getaucht –
Ich musste in grässlichen Kreisen besteh’n!

Denen war ich egal, man scherte sich nicht,
man sah nur die eigenen, blöden Interessen!
Man ging nur gern hart mit mir ins Gericht –
war auf mein „Einsehen“ erpicht, ja, besessen!

Der Teufel der Einfalt hat euch geritten,
mit Blindheit geschlagen und mich massakriert!
Ich bin eurer Willkür dauernd entglitten.
Das habt ihr dann noch als Schmerzen verspürt!

Ich hasse euch nicht, ich vermiss‘ euch sogar.
Und ich würde euch gerne mal wiedersehen.
Leider ist mir aber auch fürchterlich klar:
Ihr seid ja schon tot, das wird wohl nicht gehen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Niemals etwas"

Re: Niemals etwas

Autor: noé   Datum: 23.05.2014 15:48 Uhr

Kommentar: Ich könnte jetzt den vielstrapazierten Spruch bringen "Aber sie sind doch immer bei dir..." - in Deinem Fall wäre das eher kontraproduktiv, fürchte ich, Brüderlein.
Big Sis noé

Re: Niemals etwas

Autor: Alf Glocker   Datum: 24.05.2014 13:01 Uhr

Kommentar: weiß nicht...

CraBro

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