Ich lese was auf den Grabsteinen steht,
es war einmal, es heißt „geboren“.
Der Wind hat eure Spuren verweht.
Mir weht er noch um meine Ohren.

Die Wehmut greift nach meinen Sinnen.
Ich bin gelähmt vor Angst und meine,
„halt‘ dich zurück, sonst wirst du spinnen“.
In mir bin ich ja ganz alleine.

Es gibt keine Flucht, ich bleibe gefährdet.
Was euch passiert ist, passiert ja auch mir.
Noch bin ich fleischlich und auch geerdet,
im Diesseits gefangen. Ich bin noch hier.

Und hinter den Steinen, da ist das Nichts.
Eine andere Welt, die keiner versteht.
Ich befinde mich in der Mitte des Lichts,
nur bin ich halt in mir selber verdreht.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "In mir selbst verdreht"

Re: In mir selbst verdreht

Autor: noé   Datum: 22.05.2014 17:51 Uhr

Kommentar: ...und Dein Glas ist halb leer.
Du stehst in der Mitte des Lichts, nimm es wahr, lass' Dich bescheinen!
BiSi

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