Humor und Ernstes

1
Nie was vermisst


Hach, ich freu‘ mich, Sonne scheint!
Ich bin da und das ist gut!
Denn ich bin mit mir vereint
und ich habe frohen Mut.

Diese Welt ist ein Entzücken!
Essen, Trinken, Arbeit machen,
mal verreisen, Sport und F…
es ist zum Glücklichsein und Lachen.

In der Nacht sich auszuruh’n
und mit frischer Kraft beginnen,
immer nur das Rechte tun,
mit allem Denken, allen Sinnen.

Und in der Gemeinschaft leben,
die doch voll in Ordnung ist –
ja, so ist mein ganzes Leben.
Ich hab niemals was vermisst!

*

2
Was ich verstehe und was nicht


Wenn ich, fremd, in mir erwache,
staune ich: wer ist das denn?
Das bin ich? Daß ich nicht lache!
Zugegeben, ja, ich kenn‘
diesen Zustand da zu sein
und im Spiegel wen zu seh’n,
bei dem ich sage „mich“ und „mein“,
doch ich kann es nicht begreifen,
daß dies alles ist – beschränkt
muss ich durch die Tage streifen.
Ok, man merkt schon, daß es denkt,
dieses Etwas auf zwei Beinen
und es will mir wohl auch scheinen,
daß es sich für wirklich hält,
sich von anderen unterscheidet,
weil’s auf sich allein gestellt,
irdisch lebt und mal verendet.
Doch, in der Beschränktheit leben,
mit tausend Fehlern noch behaftet…
sowas soll’s tatsächlich geben?
Hat das schon irgendwer verkraftet?
Nur wer sich als das hinnimmt,
was er meint und was er fühlt,
der weiß, daß er in sich stimmt,
wenn er mit dem Gedanken spielt:
es hat schon alles seinen Sinn,
wenn ich glaube was ich sehe –
daß ich dieses Scheusal bin…
auch wenn ich nichts davon verstehe.

**

© Alf Glocker

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axel c. englert
noé

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