Zu Donnerlüttchen ging ein Zwerg,
durch einen Tunnel in die Stadt –
er unterquerte einen Berg,
der furchtbar viele Namen hat.

Das Platterhorn, Mount cleverest,
Piz Pfuin und schräge Liese.
Im Tunnel gab’s ein Freudenfest,
auf einer Lügewiese.

Die Wiese war vom Sonnenlicht
drei Meilen weit entfernt –
und darauf lag die Oberschicht,
von allem Stolz entkernt.

Der Zwerg begann ein Lied zu singen,
die Angst saß im Genick,
ein Alptraum kam mit leisen Schwingen
und schlug den Zwerg mit einem Trick.

Sein „Au“ drang in die Steinenacht,
der Zwerg erschrak im Traum
und davon ist er aufgewacht,
wohl unter einem Baum.

Der Baum trug einen Apfel nur,
der fiel nicht weit vom Stamm ins Gras.
Das war ein Wunder der Natur
und nicht etwa ein Irgendwas!

In Donnerlüttchen sprach sich rum:
ein Zwerg ging durch die Stadt,
der nahm uns Alpenträume krumm
und aß sich an dem Apfel satt.

Und davon fiel der Tunnel ein,
gab es ihn überhaupt?
Den Tunnel nicht, den Zwerg, o nein!
Das hat man nur geglaubt!

Die Stadt ist ebenfalls erfunden!
Es hat sie nie gegeben!
Bevor sie war ist sie verschwunden!
So ist das hierzulande eben!

Wer hat denn dann den Scheiß erzählt?
Das ist doch alles gar nicht wahr!
Den haut man solang, bis er fehlt –
ja, das ist sonnenklar!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Unsinnige Sonnenklarballade"

Re: Unsinnige Sonnenklarballade

Autor: noé   Datum: 02.03.2014 10:35 Uhr

Kommentar: Crazy Bro, warum zur Erholung zwischendurch nicht auch einmal einen Entspannungstext.
Hast Du schon mal bei Experimentellem Schreiben Coris neue Wortvorgaben gesehen? Auf einen Text von Dir darauf wäre ich mal gespannt...
Big Sis noé

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