Beschreibung des Autors zu "T o r w ä c h t e r g e s ä n g e"
Im Zuge des gegenwärtigen Diktums der Funktionalität wurde das Sprachinstrumentarium des emotionalen Erlebens verlernt, da die Gefühle nur noch gedeckelt werden.
Gelebt wird eine zu Tode gestülpte Individualität im Normativen Einerlei.
Jedoch finden Emotionen immer einen Weg in das Außen.
Es dominiert demnach eine Form des emotionalen Analphabetentums.
Dabei ist gerade für die Herausbildung einer "Fehlerkultur" bzw. eines "Umgangs mit eigener Fehlbarkeit" das Deuten eigener Empfindsamkeit eine Grundvoraussetzung.
Wenn zartbunte Wiesen sich wandeln ins Grün,
Schneeglöckchen und Narzissen erblühn,
kühle Luft Freude birgt und fernes Lachen.
Bienen die in ihrem Stock erwachen,
schwirren umher, der Nektar [ ... ]
Ihre Striche an Armen bemerke ich nicht
Ihren verwelkenden Blick noch weniger
Ihre Worte hinter dem Lachen „Papa hilf“ höre ich nicht
Ihre Tränen im Regen zerfließend
Ihr flüstern [ ... ]