Ich sollte aufhören zu versuchen, immer alles zurechtzubiegen und es allen Recht zu machen. Meine Bedürfnisse, meine Wünsche, meine Ziele, mein Leben. Es wird sich alles wieder finden, alles wird klappen, alles wird wieder gut. Ich werde alles schaffen, was ich mir vornehme und dabei großartige Erfahrungen machen. Ich werde wunderbare Menschen kennen lernen und die Menschen zu schätzen wissen, die mir zur Seite stehen. Ich werde optimistisch sein und mich fallen lassen können, ohne aufzuprallen. Ich werde zufrieden sein und mich über das freuen, was ich hab.
Da bin ich mir ganz sicher.
[...]
Der erste Schritt ist, morgen wieder zur Schule zu gehen, aber so spät, wie es gerade ist, werde ich da noch einschlafen im Unterricht. Pessimismus heute, Optimismus morgen, so ist es nun mal. Wir sehen uns. Versprochen.
[...]
Jetzt ist es schon bald fünf Uhr und ich habe noch immer kein Auge zugetan, in zwei Stunden muss ich wieder aufstehen, wenn ich überhaupt noch schlafe. Aber ich gehe morgen zur Schule, das habe ich mir fest vorgenommen.
[...]
Das wird schon wieder. Wie gesagt: alles ist gut. Alles. Man sieht sich. So oder so.


© lyansoma


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Beschreibung des Autors zu "Die kurzen Momente des Optimismus"

Vor ein paar Monaten habe ich eine mittelschwere depressive Episode durchgemacht und währenddessen immer mal wieder Tagebuch geschrieben. Im Nachhinein habe ich jetzt beschlossen, einige Auszüge mehr oder weniger nach Themen geordnet zu veröffentlichen. Ich hoffe, mit meinen Texten dazu beizutragen, dass diese Krankheit und ihre Symptome besser nachvollziehbar wird...
Ich habe die Depression übrigens erfolgreich bekämpft und kann heute wieder lächelnd durchs Leben gehen.

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