"Bitte, so glauben Sie mir doch! Ich habe es nicht getan. Bitte, ich war es nicht. Sabine!"
Der Schmerz drohte mich zu zerreißen und ich warf mich unruhig auf dem Bett hin und her, während ein Krankenwagen gerufen und der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie informiert wurde.
"Sabine!"
Meine Stimme wurde bedrohlich und meine Augen schienen in Flammen zu stehen, denn sie brannten ohne Unterlass. Sabine jedoch achtete nicht auf mich, sondern drückte nur weiter einen Bausch Watte auf den Bauch.
Plötzlich geriet ich in Panik, weil mir niemand Aufmerksamkeit schenkte. Sich niemand anhörte, was wirklich passiert war. Ein Schrei löste sich auch meinem Hals und ich fing unkontrolliert an zu zittern.
Sabine ließ das Telefon sinken.
"Scheiße, auch das noch...", murmelte sie, bevor sie nach Benedikt rief.
Er kam fast augenblicklich in den Raum, bewaffnet mit einem Verbandskasten und einer Spritze mit der korrekten Dosis Beruhigungsmittel, um mich zu beruhigen. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und der Ausdruck in seinen Augen tat mir in der Seele weh.
Vorsichtig verband er meinen sich aufbäumenden Körper.
Erst jetzt merkte ich, dass ich immer noch schrie und zwang mich, die Kontrolle über meinen Körper wieder zu bekommen. Da Sabine gerade den Raum verließ, fiel es mir nicht sonderlich schwer.
"Benedikt, ich habe mir nicht den Bauch aufgeschnitten. Du musst mir glauben! Bitte, ich habe es nicht getan!", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "So glaube mir doch!"
Benedikt schüttelte nur den Kopf und senkte ihn. Mein Verband war erneut durchgeblutet, weshalb er sich sofort daran machte, mir einen neuen anzulegen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass Mandy die ganze Zeit selig in ihrem Bett schlief. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Das war ungewöhnlich für sie, denn sie lächelte nie. Niemals. Wie konnte das sein?
Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und meine Augenlider fingen an zu flackern. Die Muskeln in meinem Körper wurden schlaff und ich hörte auf mich aufzubäumen.
"Es ist nur zu deinem Besten, vertrau' mir."
"Du...musst die Wahrheit..." Meine Stimme stockte und ich wurde bewusstlos. Benedikt hatte meine letzten Worte wohl nicht verstanden, denn er antwortete nicht. Kraftlos fiel ich in die Kissen. Ein letztes Ziehen zog durch meinen Bauch, dann verlor' ich jegliches Gefühl.


© a.k.heidmann


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Beschreibung des Autors zu "Wenn dir niemand glaubt..."

Es ist schlimm, wenn dir niemand glaubt.. -.-'

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