Ich bin älter geworden, im Herzen noch jung.
Meine Erinnerungen gehen schwimmen, doch meine Träume so deutlich wie nie.
Ich kann es mir anschauen und sogar sehen, wie Menschen miteinander so sind.
Leider erfahre ich es nur nicht selber und dafür kann man sich nicht bemühen, es muss geschenkt werden.
Es ist wie Rennen im Traum, man kommt nie wirklich an.
Ich brauche es so sehr, niemand versteht das, doch ab jetzt werde ich schweigen. Hoffentlich schaffe ich das.
Die Gedanken und Hoffnungen tun weh, es schmerzt mich jeden Tag. Mal mehr, mal weniger aber es ist konstant vorhanden.

Ich glaube, dass mich am Ende keiner vermissen wird. Sollte ich die Welt jetzt verlassen müssen, wird das wenig Auswirkungen zeigen. Mit mir schwingt eine Gleichgültigkeit. Ich bin ersetzbar und unerwünscht.
Menschen feiern sich gegenseitig vor meinen Augen und ich darf zuschauen.
Meine Zeit und Kraft gebe ich meinen Mitmenschen so gerne, doch niemand interessiert sich für mich.
Woher das kommt, weiß ich leider nicht.

Was an mir löst dieses Verhalten aus?

Ich habe eine Partnerin, sie bekommt von mir Aufmerksamkeit und ich löse ihre Probleme gerne. So funktioniert für mich Liebe und Zuneigung. Ich bin ihr sehr gerne nah und noch lieber intim.
Dabei geht mir das Herz auf, wenn man das intimste miteinander teilt, was uns möglich ist.
Sie weiß davon aber das spielt keine Rolle für sie. Niemand opfert etwas in meine Richtung. Nur wenn es zum eigenen Vorteil beiträgt.
Eine Nettigkeit oder Taten ausschließlich aus Nächstenliebe gibt es für mich nicht.
Nie stimmt auch nicht aber auch dann nur, wenn der Aufwand recht minimal ausfällt.
Sex zum Beispiel, scheint ein großer Schritt zu sein, der mir oft vergönnt ist.
Wenn ich auf den eigenen Antrieb meiner Partnerin hoffe, bleibt es auch bei der Hoffnung und da geschieht nichts.

So lebe ich ausschließlich mit mir selbst.
Mittlerweile frage ich mich wirklich, was mit mir nicht stimmt.
Wieso sind meine Mitmenschen so zu mir?
Ich wüsste es wirklich gerne.

Nun… das wird niemals beantwortet werden.
Stück für Stück bricht etwas von mir ab.
Mal sehen wie lange das noch gut geht.

Wenn ich doch nur den Mut hätte…


© Dennis Schweminski


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