Ein Fantastisches Hundeleben.

Lieber Mensch meine Reise endet hier. Ich habe keinen Schmerz gespürt, keine Sorge. Ich war einfach nur sehr traurig. Aber ich bin daran gewöhnt, alleine zu sein. Mit niemanden neben mir zu sterben kam mir bekannt vor. Ich habe so viele Jahre in diesem Zwinger verbracht, das ich anfing, diese 4 Wände zu lieben und sie als denn einzigen Ort auf der Welt an dem ich mich sicher fühlte. Ich schätze, ich hatte einfach Pech. Ich habe mich nie gefragt, warum das Leben mir all diesen Schmerz gab. Es sollte wohl so sein. Lieber Mensch ich will nicht, das du dich schlecht fühlst. Ich wünschte, du wüsstet das ich es war. Als du nach einem Freund gesucht hast, wünschte ich das du hättest dich nicht entschieden, diesen pummeligen kleinen Welpen in dieser Tierhandlung auszusuchen. Ich wünschte, jemand hätte dir den richtigen Weg gezeigt. Ich wünschte, du hättest vor vielen Jahren meinen Zwinger besucht und mich diesem kleinen, süßen und reinen Welpen vorgezogen. Als du dachtest, du willst einen Hund, der mit dir wedelt, als du zurückkommst, wollte ich das du weißt, das ich das und noch viel mehr für dich getan habe. Als du nach einem Hund gesucht hast, der auf den Beinen liegt, während du dich auf der Couch ausruhen kannst, könnte ich dieser Hund gewesen sein. Als du nach einem Hund gesucht hast, mit dem du die höchsten Berge besteigen kannst, hätte ich deine beste Wahl sein können. Ich wünschte, du wüsstest, das ich alles sein hätte können, was du wolltest. Lieber Mensch es ist nicht deine Schuld, ich weiß das es eine Mutter für mich gab und du hättest es sein sollen. Wir haben uns nur nie getroffen. Vielleicht haben wir uns nie getroffen, weil es so viele wie mich gibt und so wenige wie dich. Eine Mutter sollte wissen, wo sie suchen muss aber auch Mütter können Fehler machen. Ich wünschte du hättest keinen Fehler gemacht. Lieber Mensch habe keine Reue. Weine nicht denn letzte Nacht als ich für immer eingeschlafen bin, ich glaube ich habe von dir geträumt. Du kamst an und zu meinem Käfig, öffnest die Tür und hast mich zu einem Spaziergang mitgenommen. Dann haben wir eine Autofahrt gemacht, du hast mich nach Hause gebracht und ich habe mich mit offenen Augen aufs Bett gelegt, um alles zu sehen, was es gab. Ich weiß was du bist, und wie du riechst, ich kenne den Klang deiner Stimme und die Farbe deinen Haares. Du hast mich nicht gekannt, aber das ist ok. Ich bin überhaupt nicht besonders und rieche auch nicht gut. Denn ich bin nur ein Hund, der hätte dein Hund sein können. Lieber Mensch tut mir leid, das ich dir nie gesagt habe wo ich wohne. Ich dachte du wüsstest es. Ich bin heute glücklich gestorben. Als ich versuchte aufzuwachen, hörte ich deine Stimme, die mich rief und es war der süßeste Klang, den ich je gehört habe. Der Hund, den du hättest adoptieren können.


© Meike Korte


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