In einem klaren Blau erstrahlte der Ozean seiner Seele und rein war das Wasser, das aus seinem unversiegbaren Quellgrund strömte. Mit dem Klang einer Flöte plätscherte es in unendliche Weiten hinfort und lockte dabei das Feuer ihres Herzens an.

Im Rhythmus der Musik tanzten die Flammen der Zärtlichkeit ans Ufer des Ozeans und umgarnten die im Lichte der Ewigkeit schimmernden Wogen mit ihrer unergründlichen Wärme. Betört von ihrer Schönheit erhoben sich Wogen im Winde und umkreisten sie, um sie in die Gemächer ihrer Tiefe zu verführen.

Eins wurden die Flammen mit den Wellen. Verschmolzen mit ihnen zu einem unbändigen Strom und schwebten über die Oberfläche des Wassers hinweg. Sanft zog der Ozean ihn immer näher an sich heran und flüsterte ihm in einem leisen Rauschen Worte der Liebe zu. Es begehrte ihn, sich mit dem Feuer zu vereinen, und auch dem Feuer verlangte es nach einer Einheit mit ihn.

Die Flöte verstummte und die Wellen glätteten sich, als die beiden Elemente der Natur sich berührten und die Flammen sich ganz und gar dem Wasser hingaben. Grenzenlos war die Geborgenheit, in die der Strom tauchte. Grenzenlos die Zärtlichkeit, die das Feuer dem Ozean schenkte. Unvergänglich jene Glückseligkeit, die in der Stille aus ihnen gebar.


© Anita Zöhrer


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Kommentare zu "Feuer und Wasser"

Re: Feuer und Wasser

Autor: Jens Lucka   Datum: 26.11.2023 20:50 Uhr

Kommentar: Eine interessante und wunderbare Sicht der ,,Gegensätze ziehen sich an".

Liebe Grüße von Jens

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