Uuh, say the words
I'm right here
Uuh, say the words

Uuh, throw me a line
You hear me?
Uuh, throw me a line

Are you out there?
I've been waiting for so long
Are you out there?



Der Raum war dunkel. Außer dem orangenen Licht mehrerer Kerzen, welche ihren warmen Glanz über die Wände schickten. Es war still, jedoch war das Schweigen, welches diesem Zustand vorausging, keineswegs unangenehm. Die sanften Klavierklänge des in diesem Moment beginnenden neuen Lieds auf der Anlage, schien sie vollkommen einzuhüllen.
Anna folgte der Bewegung ihres Zeigefingers, welcher langsam von Samuels Mitte über seine Brust bis zu seinem Gesicht eine sanfte Bahn zog. An seiner Wange kam ihre Hand zur Ruhe. Anna realisierte erst in diesem Moment, dass sie die Augen irgendwann geschlossen hatte. Als sie sie wieder öffnete, sah er sie direkt an. Er lag immer noch auf dem Rücken, hatte eine Hand auf ihre gelegt und hielt sie mit dem anderen Arm sanft umschlungen. Die Zärtlichkeit in seinen blauen Augen traf sie mitten ins Herz. Immer noch sagte keiner auch nur ein einziges Wort, während sie einander ansahen.
“Sag mir bitte, wie um alles in der Welt das möglich ist.” Während er sie leise um eine Antwort bat, schob er seine beringte Hand unter ihre Haare an ihre Wange und lehnte seine Stirn gegen ihre.
Sie umfasste sein Gesicht und schüttelte den Kopf. “Auch eine Erklärung würde diesen Sturm in uns nicht beruhigen. Glaub mir, ich habe versucht Antworten zu finden.”
“Aber ich könnte es benennen, ich könnte es irgendwo einordnen, wenn ich nur irgendeine Einschätzung hätte. Aber wahrscheinlich hast du recht.”
Sie suchte seinen Blick, beugte sich vor und versiegelte seine Lippen. Als er sich langsam wieder auf den Rücken legte und sie an sich zog, atmete sie seinen Geruch ein, welcher ihr einen wohligen Schauer über den Rücken jagte.
Es brauchte keine weitere Intimität, keine fehlende Kleidung – in diesem Moment waren sie vollkommen eins. Er küsste sie auf die Stirn.
“Was ich vergangene Nacht zu dir sagte, war ernst gemeint. Ich würde alles für dich tun. Ich habe noch nie in meinem Leben eine Frau so geliebt wie dich. So bedingungslos. So tief. Vollkommen. Und ganz egal als wie kitschig manch anderer es auch finden mag, ich weiß, dass du meine Worte verstehst. Ich habe dir damals gesagt, dass ich das Gefühl habe wir verstünden uns auch ohne Worte. Auf einer emotionalen Ebene, welche vielen heutzutage verschlossen bleibt oder nicht mehr wert ist, zu ihr vorzudringen.”
Sie nickte leicht. “Ich liebe dich, Sam. So sehr...”
“Bei Gott”, er wischte ihr die Träne von der Wange. “Ich werde irgendwann vor dir auf die Knie gehen und dir die eine Frage stellen. Ich war mir noch nie so sicher mit etwas, wie mit dieser Entscheidung.”
Jetzt liefen ihr erneut die Tränen. “Eine zehn Jahre jüngere Frau...”
Sanft lächelte er sie an. “Was uns einander hat finden lassen, bewegt sich jenseits solcher Grenzen. Liebste, uns könnten zwanzig Jahre trennen – mein Herz flüstert nur noch deinen Namen.”
Sie umschlang seinen Nacken, woraufhin er sich aufsetzte und sie auf seinen Schoß nahm. Nicht einmal lösten sich dabei ihre Lippen voneinander.
“Ich werde dich halten, dich lieben und beschützen, bis ich nicht mehr bin. Du hast mein Wort.”
“Wieviel hätte ich schon vor Jahren dafür gegeben diese Worte von dir zu hören? Dir früher zu begegnen... Wo bist du die Jahre über gewesen?”
“Das Schicksal führt zusammen, was sich finden soll. Wir brauchten scheinbar diese Zeit. Aber jetzt bin ich hier.” Er führte ihre flache Hand unter sein schwarzes T-Shirt an seine Brust. “Du spürst mich. Wir waren einander letzte Nacht so unglaublich nah...” Tränen zeichneten seinen Blick. “Ich bin bei dir und ich werde nicht mehr gehen.”
Schweigend lehnte sie ihre Stirn an seine, verlor sich in Takt seines Herzens.


© MajaBerg


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