Egal was in meinem Leben auch immer geschehen ist... egal was mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat...

Ich habe gelernt stark zu sein.

Ich habe gelernt zu kämpfen und mich nicht unterkriegen zu lassen.

Ich habe gelernt, dass ohnehin alles von mir so gewollt ist und dass es grundsätzlich meine eigene Schuld ist.

Dazu gab es von Generationen vor mir schon entsprechende kluge Sprüche. Für alle noch so tragischen Ereignisse war eine entsprechende tiefgründige Weisheit vorhanden. Hauptsache es wurde damit klar und deutlich, dass all die anderen das ohne Probleme hinkriegen.

Wer hinterfragt solche Weisheiten schon?

Wer fragt schon, ob derjenige damit klargekommen ist, der sie in die Welt gebracht hat?

Wer will schon freiwillig seine Schwächen zeigen, wo doch die Gesellschaft so sehr daran interessiert ist, dass alle einwandfrei und prima funktionieren?

Und doch habe ich in meinem Leben immer wieder festgestellt, dass es so viele Menschen gibt, die mit tragischen Erlebnissen gar nicht klarkommen und sich in ihrem kleinen Kämmerchen verkriechen. Sie fangen an, die Welt und die Menschen zu hassen und isolieren sich immer mehr.

Ich habe auch welche kennengelernt, die stark sein wollen. Manche kriegen das wirklich hin. Andere bekommen irgendwann die Folgen zu spüren. Therapeuten haben dann vermutlich schnell für jede psychosomatische Erkrankung den passenden Namen und können diese Beschwerden möglicherweise jahrelang behandeln.

Aber was würde geschehen, wenn ich mich diesem tragischen Ereignis stelle und darüber rede?

Meine Erfahrung zeigt, dass ich jetzt viele Menschen finden kann, die das gleiche Problem haben, und einige von ihnen sind froh, dass sie endlich jemand in ein Gespräch verwickelt und sie ihre Eindrücke und Erlebnisse schildern können.

Hast Du das auch schon mal erlebt?

Hast Du schon einmal festgestellt, wenn Du anfängst über Deine Sorgen zu sprechen, dass Du andere triffst, die ein Stück Weg mit Dir gehen und Deine Gedanken in eine neue Richtung lenken?

Hast Du dabei gemerkt, dass es Menschen gibt, die froh sind, dass Du endlich ihre Probleme in Worte gefasst hast?

Hast Du auch erkannt, dass manche glauben, dass es sehr mutig ist, in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen?

Und wie fühlst Du Dich jetzt dabei?

Du kannst zu Deinen Schwächen stehen und versuchen sie in Stärken zu verwandeln!

Du hast die Kraft, um Hilfe zu bitten und neue Wege zu suchen!

Du versuchst Deine ganz persönlichen Erlebnisse in Worte zu fassen und vielleicht sogar in der Öffentlichkeit zu diskutieren, um andere Entscheidungen für die Zukunft zu treffen!

Du verkriechst Dich nicht mehr in Deinen eigenen vier Wänden und hasst Dich selbst, weil irgendwann einmal einer einen klugen Spruch auf die Menschheit losgelassen hat, der Dir keinen einzigen Schritt weitergeholfen hat!

Ja? Stimmt das? Habe ich recht?

Dann mach weiter!!!

Glaube an Dich und geh Deinen Weg, denn es gibt keinen anderen Menschen, der diesen Weg für Dich geht.

© Copyright: Alle Vervielfältigung jeglicher Art bedürfen meiner ausdrücklichen Erlaubnis.


© Cornelia G. Becker


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Beschreibung des Autors zu "Allein mit diesem Dilemma?"

Veränderungen und wie ich damit umgehen kann




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