Wie lange noch...

Einsam, in meinen eigenen Gedanken gefangen, gehe ich eine verlassene Strasse hinab.
Ohne jegliches Ziel.
Ohne dass ich weiß, wie viel meiner Zeit hier vergehen wird.

Ich treibe mit meinen Gedanken in einem Fluss voller verschiedener vergangener Geschehnisse fort.
Doch Beachtung schenke ich ihnen schon lange nicht mehr.

Mein Körper schmerzt.
Meine Seele schreit.
Doch Erlösung finde ich hier nicht.

Gnadenlos zerrt mich die Strömung weiter.
Zerrt an allein Ecken und Kanten.
Obwohl alles in mir laut nach einem Ende verlangt.

Ich lasse los.
Lasse mich weiter treiben in diesem grausamen Spiel namens Leben.
So vergeht die Zeit jeden Tag aufs Neue.

Immer wieder ein Gleiten, Fließen, Zerren und Gehen.
Kein Ende.
Keine Änderung.

Ist das Gottes Plan für mich?
Oder ist es vom Schicksal die auserkorene, "gerechte" Bestrafung dafür, dass ich vom Glück immer mehr wollte?
Ich weiß es nicht!

Ich spüre, wie erneut eine Welle aus Tränen sich über meine Wangen ergießt.
Schon lange wische ich sie nicht mehr fort.
Sie sind genauso sinnlos geworden wie alles Andere hier.

Genau wie alles Andere hier, werden sie in diesem Fluss der Zeit versiegen.
Ohne, dass jemand ihnen je seine Aufmerksamkeit geschenkt hätte.

Mein Körper ist geschunden.
Meine Seele blutet aus tiefen Wunden.

Doch trotzdem geschieht nichts.

Das Leben zieht mich weiter.
Gnadenlos.
Erbarmungslos.

Wie lange noch...


© Sarana Kairi Haruka Halloween


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