Ich schaue mich ganz genau um. Der Raum ist kahl und klein. Er strahlt eine gewisse Kälte aus. Ein Klavier steht in der hinteren Ecke. Mehr gibt es hier nicht. Ich bin ganz alleine. Die Stille scheint mich zu verschlingen. Sie ist so laut. Ich rutsche langsam zu Boden und vergrabe mein Gesicht in den Händen. Tränen laufen über mein Gesicht. Der Wunsch aufzugeben. Die Hände in den Haaren verkrallt schreie ich. Es fühlt sich an als würde ich brennen. Die Qual zieht durch meinen ganzen Körper. Ich stehe langsam auf und gehe zum Klavier. Meine Finger gleiten über die Tasten. Die zarten Tönen verklingen noch ehe ich die nächste Taste berühre. Lauschend starre ich die Wand an. Blut quillt aus den Ecken hervor. Es läuft und läuft. Ich renne zur Tür und versuche sie zu öffnen, aber sie ist verschlossen. Voller Panik verstecke ich mich unter dem Klavier. Ich schließe die Augen und bete, dass es aufhört.

Als ich die Augen wieder öffne, bin ich wieder in meinem Zimmer. Zusammen gekauert unter meinem Schreibtisch. Schweiß überströmt krieche ich heraus und setz mich auf mein Bett. Tiefes Durchatmen beruhigt mich wieder. Ich schließe erneut die Augen und leg mich hin.


© DontTouchMe


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Kommentare zu "Angst"

Re: Angst

Autor: Uwe   Datum: 17.11.2014 6:24 Uhr

Kommentar: Angst. So, wie sie ist und was sie mit einem macht, das hast du hervorragend und genau und eindringlich beschrieben.
LG u.

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