Das warme Licht der Sonne streichelt mein Gesicht, als ich im Auto sitze und auf der Fahrt nach Hause bin.
Noch erschöpft von letzter Nacht, schließe ich meine Augen und träume müde im Halbschlaf vor mich hin. Wenn ich an die letzte Nacht denke, muss ich innerlich schmunzeln und freu mich insgeheim auf irgendetwas, das zwar nicht greifbar, aber trotzdem da ist.
Es ist unbeschreiblich. Und schön.
Bunte Gedanken kommen und gehen, sie fliegen auf mich zu.
Manche versuche ich festzuhalten, um sie weiter auszumalen und ihnen mehr Fülle zu geben.
Und manche blühen einmal kurz auf, bevor sie im Nu wieder verwelken und verschwinden.
Ein Gedanke hält mich fest und bringt mich zum Lächeln. Dieser Gedanke ist inzwischen besonders bunt und kehrt immer wieder zurück, ohne mich je loslassen zu wollen.
Es ist die Vorfreude auf ein Erlebnis, das nie stattfinden wird.
Wahrscheinlich. Vielleicht.
Manchmal ist man glücklicher, wenn man sich auf Dinge freut, die man nie kriegen wird.
Denn wenn man sie hat, nimmt man sie bald nicht mehr als Glück wahr. Alles verschwimmt in normaler Selbstverständlichkeit und das Besondere verliert seinen Reiz.


© Frida Mai, alle Rechte vorbehalten.


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Kommentare zu "Vorfreude"

Re: Vorfreude

Autor: noé   Datum: 14.06.2014 2:32 Uhr

Kommentar: Es stimmt, solch Empfinden festzuhalten kann nicht immer gelingen. Aber manchmal schon...
noé

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