Ein Etwas spricht aus einem Weib,
ich weiß schon, daß ich reizend bin
und darum zeig ich meinen Leib
und der betört dir deinen Sinn!
So bist du mir, mein lieber Mann,
allein durch dein Gewicht verfallen,
das dir aus Fleisch und Blut den Bann
verhängt, den mächtigsten von allen!
Du denkst nie nach und auch nie vor,
doch feilst du gerne die Methode
mich zu erobern, armer Tor –
stirbst dafür tausend Tode,
nur weil die Sehnsucht dir verspricht,
bald darfst du sie besitzen!
Du, Mann, hörst kluge Stimmen nicht,
du kommst nur leicht ins Schwitzen!
Wer weiß schon, was er wirklich ist,
dort, hinter den Instinkten?!
Man glaubt nur an die eigene List,
die Worte, die geschnitzten.
Dann artet man in schöne Gesten
und auch in Lügen manchmal aus,
man träumt von ausgelassenen Festen,
von Kerzenschimmer in dem Haus!
Ein Schloss aus Sand entsteht, genau
im Blickfeld deiner Fantasie
und darin wohnen Mann und Frau
im Glück, ja, voller Harmonie –
als fremde Wesen, die nicht wissen,
wer hinter diesem Schauspiel steht.
Und sie beachten die Kulissen,
durch die der Wind des Lebens weht!
Aus beiden spricht das Etwas laut,
beachtet nicht was euch bewegt.
So wart ihr nun mal aufgebaut –
geschlechtsspezifisch angelegt!
Die Erde spricht in Liebesdingen,
mit zwei verschiedenen Engelzungen,
die nicht nach einer Wahrheit klingen.
So sei die Zukunft schlau errungen!
Denn alles was ihr tut und seid,
ist für den Aufenthalt bestimmt,
den ihr hier habt, nicht ganz gescheit.
Was da in eurem Inneren glimmt,
das sich stets zu erkennen sucht,
betrachtet streng, es ist kein Maß!
Der Teufel hat den Geist verflucht –
er bringt euch Zwiespalt, keinen Spaß!
Kommentar:Böööse...
"...Vielleicht...hat ja...die Hölle Spaß?..." habe ich als letzten Satz in einem Gedicht geschrieben. Da hast Du mir sinngemäß kommentiert, dass der Teufel immer mitmischt, irgendwie.
Du bleibst Dir treu. Wenigstens einer...
noé
Kommentar:Bekommen wir nicht schon als Kind eingeimpft wie toll wir sind, dass wir nicht aufgeben sollen und und... so gesehen setzt sich die Eigentäuschung durch falsche Verstärkungssignale fort. Wir Männer sind den Unbillen der Zwiespältigkeit ausgesetzt. Nur wenige können sich daraus befreien... und wollen es die Frauen nicht auch?
Ich habe etwas Schwierigkeit, wenn in Gedichten zu viel getextet wird. Deines hat mir gefallen. Lieber Gruß, Thilo
ja, der Teufel mischt selbstverständlich immer mit, wenn es um Gefühlsdinge geht, denn Gefühle haben quasi ein Eigenleben und folgen anderen Gesetzen als der Verstand.
CraBro
Danke Thilo: ich glaube Du hast es schon richtig erfasst, daß ich dieses seltsame Spiel drastellen wollte, das die Natur mit uns treibt/von uns verlangt. Die Männer sind dabei - in aller Regel - diejenigen, die sich mit Zwiespältigkeiten auseinanderzusetzen haben.
LG Alf
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