Nebelschwaden

liegen schwer in der Luft.

der triste graue Himmel

ist kaum zu sehen.

Die Eislandschaft um mich herum

glitzert im silbernen Mondlicht.

ein leises

Donnergrollen in der Ferne,

ein Seelensturm zieht auf.

ich weiss ich sollte weiter gehen,

doch ich kann mich nicht rühren.


Eine unsichtbare Macht hält mich hier fest.

ich verhaare im Schmerz,

tiefer immer tiefer scheint es mich zu ziehen.


und plötzlich sehe ich ihn:

ganz in Schwarz gehüllt.

er kommt näher, scheint zu schweben.

er streckt die Hand nach mir aus.

ich ergreife sie - er zieht mich an sich,

bedeckt meine Lippen mit seinen.

ein eisiger Schauer schüttelt mich.

ein eiskalter Hauch;

ein frostiger Atemzug;

ein tiefer Seufzer;

der Kuss des Todes ist kalt,

und meine Seele gefriert.


© Seelensplitter


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Beschreibung des Autors zu "Eiskuss"

Gedanken und Gedichte zum Tod meines Sohnes

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Kommentare zu "Eiskuss"

Re: Eiskuss

Autor: Angélique Duvier   Datum: 11.07.2013 21:14 Uhr

Kommentar: Dein Gedicht berührt mich zutiefst! Es tut mir unglaublich leid, dass Du so etwas furchtbares durchmachen musstest! Ich verlor vor fünf Monaten meinen Vater, aber ein Kind zu verlieren ist etwas unaussprechlich Leidvolles, so dass ich keine Worte des Trostes finden kann.
Liebe Grüße,
Angélique Duvier

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