Die Nacht ist grau
und einsam ihre Bretter,
mit denen sie sich hirnvernagelt.
Der alte Fuchs in seinem Bau
glotzt dämlich auf das Wetter –
ist es denn schlecht,
nur weil es um ihn hagelt?

Die Wolke reicht
von Sonnenauf- bis
Sonnenuntergang und sie ist
weder schwarz noch ausgebleicht,
ist nicht Erfüllung, nicht Beschiss,
sie ist nur selbstgerecht,
wobei sie ihre Kinder frisst.

Sie ist wie alles,
auf der weiten Welt:
im Zufall ausgezirkelt und gemein!
Sie ist unfair, ja schlimmsten Falles
Bist du nicht mal auf dich gestellt.
Das scheint dir echt?
Es ist der pure Glorienschein!

Lass alles fahren –
du bist ein Fuchs gewesen.
Das Spiel hat dich beizeit ermattet!
Was dämmert nun aus Jahren?
In deinen Karten ist zu lesen:
„Du hast genug geradebrecht!“
Ein heller Blick ist jetzt beschattet.

Begib dich fort!
Was kümmern dich die Weisen?
Sie sind dir gar nicht relevant!
Dem einen Ziel warst du Abort,
das dir befahl auf kleinem, leisen
Fuß dabei zu sein, in dem Gefecht,
stets mit dem Rücken an der Wand!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Welkfrei austrocknen"

Re: Welkfrei austrocknen

Autor: possum   Datum: 22.07.2014 7:32 Uhr

Kommentar: Also deine Zeilen bringen mich immer zum Erstaunen ... Danke dir dafür lieber Alf! LG!

Re: Welkfrei austrocknen

Autor: noé   Datum: 22.07.2014 8:37 Uhr

Kommentar: Ja, sie eröffnen einem weite Gedankenräume.....
Wieder ein Gedicht eines Unangepassten. Warum nur wundert ihn, dass er am Rande steht? Dorthin verschlägt es doch alle, die - nicht von der Masse gebunden - der Zentrifugalkraft anheimfallen...
BiSi

Re: Welkfrei austrocknen

Autor: Alf Glocker   Datum: 23.07.2014 6:59 Uhr

Kommentar: schön, daß Ihr da seid, Noé und Possum!

Ich bedanke mich ebenfalls!

LGLG

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