Geld macht Reiche reich
Geld macht Harte weich
Geld macht die Schwachen knüppelhart
Geld macht manch Starken butterzart
Geld macht Sinn für die Gewinne-Spinner
Dank und durch Geld spinnen Gewinner.
Weil durch Geld Verlierer die Gewinner sind
sind nur Verlierer hier nicht komplett blind,
denn: wer durch Geld verloren ist an Rändern
der erkennt: die Welt, die muss man ändern!
Es würden also Gewinner zum Spinner
gäbe es, Verlierer. Hier noch Gewinner.

Doch es reichen keine bunten Schildchen
und es reichen keine grellen Bildchen
es reichen keine gesagten Worte
es reichen keine besuchten Orte.
Bis auf dich, Verlierer. Ist bereits alles bekannt.
Nur deine Wahrheit. Sie ist bis heute ungenannt.
Ihr alle klagt
ihr alle sagt
von anderen Orten
in anderen Worten
alle – von Bettler bis König, vom Sklave bis zum Scheichen:
Schuld sind die Dummen. Und verantwortlich die Reichen.

Verlust, Verlierer. Er machte Sinn
nähmst du, Verlierer. Ihn nicht hin
würdest du nicht bloß wie die Spinner
dich selbst verkennen zum Gewinner.
Sagtest du, Verlierer. Einem Verlierer wie mir
diese Welt gehört uns. Uns. Mir und dir
dann müssten wir Verlierer nicht wie Deppen
ins Bahnhofsklo die Scheiße schleppen.
Regierte das Geld nur noch König und Scheiche
machte Armut aus Armen noch Reiche.


© Sebastian Deya


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Kommentare zu "wannendlichreichtes?"

Re: wannendlichreichtes?

Autor: noé   Datum: 16.04.2014 2:34 Uhr

Kommentar: Weil sie ihre Würde bewahren? Ihren Stolz?
Denn dadurch allein, dass man Geld in seinem Kauf-Wert negiert, ist noch niemand "reich" geworden bisher.
noé

Re: wannendlichreichtes?

Autor: Pacaveli   Datum: 16.04.2014 3:03 Uhr

Kommentar: Tun sie das? Vielleicht ist das ein Text, der sich ausschließlich an meine Generation richtet (das zu sagen kommt mir selber ein bisschen komisch vor, weil ich ja eigentlich keine Ahnung habe, wie alt du bist).
Beinahe jeder Mensch den ich kenne, in meinem Alter, der hat ein echtes Problem mit Geld. Was die Liquidität angeht. Als auch grundsätzlich, deshalb. Eigentlich.
Und gerade deshalb sag ich's ja. Denn in der Art der Ablehnung entsteht oder bewahrt man sich eben alles andere, als Würde. Oder stolz... Habe ich den Eindruck.

Wenn man zweiteres einfach hätte, in gewisser Weise... Nur dann kann das mit der Ablehnung auch wirklich klappen, glaube ich...

Re: wannendlichreichtes?

Autor: noé   Datum: 16.04.2014 5:08 Uhr

Kommentar: In der Art der Verachtung der Dinge, die man nicht haben kann, zeigt sich der wahre Mensch. Der eine vezweifelt, gibt auf, tut gar nichts mehr, lässt sich hängen und gibt auf alle Fälle für alles Anderen die Schuld. Die wahre Würde behalten sich die, die nicht käuflich bleiben und aus dem Wenigen, das sie haben, das Beste machen ohne groß 'rumzusülzen oder Tränenbäche zu vergießen, die sich eine unverfälschte Fröhlichkeit des Herzens bewusst bewahren, die im Über-Leben ein großes natürliches Geschick besitzen, die ihr Mäntelchen nicht nach dem Wind hängen und mit ungebeugtem Nacken durch die Welt gehen können. Davon gibt es Gott-sei-Dank immer noch welche, auch wenn die andere Sorte überwiegt. Von dieser lebens-klugen Art mit dem unbeugsamen Nacken ist - zum Beispiel - Sardinien voll bis zum Rand. Deshalb hat dieser Menschenschlag auch meine allergrößte Hochachtung. Und deshalb weiß ich auch, wovon hier die Rede ist, lieber Basti. Dass die Nachkriegsgeneration Probleme mit Geld und dessen Mangel hat, ist mir - zumindest für Deutschland - aus dem Geschehen erklärbar und täglich vor Augen geführt, weil nichts gilt, wenn es nicht teuer (v)erkauft ist, wobei niemals Anstrengung, Eifer, Begabung zählt, sondern fast ausschließlich das Pekuniäre. Leider.
Resumee einer kopfschmerzenden noé...

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