Auf der See weht ein heftiger Sturm. Das Schiff, der Segler
„Lord Cunningham“, bricht mit lautem Getöse in die Wellen
hinein. Die junge Komtesse Katja hockt verängstigt am
Kopfende ihres Bettes, dicht an die Wand gepresst, die
Decke über ihr Gesicht gezogen. Musste ihr neues Leben so
stürmisch beginnen? Ihr Vater Graf Nikolaus Esterházy
erwartete sie in Argentinien. Seine Geschäfte forderten
ihn zu Hause, war er doch dabei, das Familienimperium
auszubauen, die Rinder-Farm hatte schon beachtliche Größe
angenommen. So konnte er seine Kleine - er nannte sie noch
immer so, obwohl sie mit 16 Jahren schon eine junge Dame
war - nicht von Bremerhaven abholen. Ihre Gouvernante brachte
sie also zum Hafen und bestach den Kapitän mit einer großen
Summe an Geld, so nahm er sie mit, doch sie war in keiner
Passagierliste erfasst. Jetzt Ende des Jahres 1816 sah es
schlecht und bitter aus in Mittel-Europa, die Hungerkatastrophe
befand sich auf ihrem Höhepunkt. Die Menschen versuchten zu fliehen
so lange sie noch konnten, so lange sie noch etwas Geld übrig hatten,
in die Neue Welt, Nord- oder Südamerika auswandern. Armut macht die
Menschen bösartig. So war sie nicht nur wegen der unruhigen See
verängstigt, sondern auch vor Übergriffen ihrer Mitreisenden. Sah
man ihr doch ihren Stand an, ihr gepflegtes Äußeres, ihre elegante
Kleidung. Doch glücklicherweise hielt der Kapitän sich an sein
Versprechen, das er ihrer Gouvernante zuvor in Bremerhaven gab,
sie durfte in seiner Kabine unbehelligt von anderen Passagieren
Zuflucht suchen. Ihr war übel, sie war tatsächlich seekrank,
gleichzeitig begann sie jedoch hungrig zu werden. Doch es hieß
auszuharren, ihr Geheimnis zu wahren. Sie konnte in diesem Zustand
unmöglich ihre Kabine verlassen, sie musste warten...
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]