Es war einmal ein Land, wo Zedern steh'n und Freiheit wuchs. Dort legte alle Welt ihr Geld an, denn es galt als die Schweiz des nahen Ostens. Jjeder nach seinem Fassan glücklich werden! Am deutlichsten sah man das am Strand des wunderschönen mittleren Meeres, wo sich die schaumgeborene Venus fast nackt am Strand in der heißen Sonne erging und dabei von Mars misstrauisch beobachtet wurde...

Denn im Hintergrund ging eine schwarze Gestalt – eingehüllt in ein noch völlig unmodisches Sackkleid – spazieren. Sie führte 5 Kinder an ihrer kleinen dunklen Hand. Dies war aber noch nichts weiter als eine Projektion aus der Zukunft, die für Manchen schon absehbar, für die Naiven allerdings völlig ungewiss, in einer kommenden Zeit dämmerte. Man ließ sie beide, die Nackten und die Untoten, gewähren, da wahre Freiheit keine Einschränkungen erlaubt.

So ging das eine ganze Duliebezeit lang, bis die schwarzen Gestalten in ihren Säcken so zahlreich wurden, daß ihre Bedenken, die allerdings nichts mit Denken, sondern vielmehr mit Glauben zu tun hatten, übermächtig wurden...was nicht ohne Folgen blieb. Die Finanzwelt merkte es zuerst, denn da Geschäftssinn eine Vorstufe der Intelligenz ist, spürten es die Magnaten zuerst: Hier war kein Blumentopf mehr zu gewinnen...

Und richtig: Die nahezu Nackten wurden vom Strand verscheucht, weil es dem Gott der schwarzen Sackträger nicht gefiel und die Aufpasser derer, die mit ihren 5 Kindern unterwegs waren, kamen mit ihren Kalaschnikows, die ihnen gute Menschen aus der übrigen zivilisierten Welt gespendet hatten, aus der Deckung hervor und bedrohten, die aus ihrer Sicht verrohten Schweinefresser mit der unbedarften Seele, die nichts anderes als Luxus im Sinn hatten, mit dem Tod!

Gleichzeitig gründeten sich anheimelnde Organisationen wie die Boshilla, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten über Gottes eherne Gesetze zu wachen, um eine neue, wesentlich stabilere Ordnung einzuführen, in der Frauen, fast nackt, nichts mehr am Strand zu suchen hatten. Das gefiel der Weltorganisation NOU so gut, daß keine Stimmen laut wurden, welche Nacktheit nciht als Vergehen wider die Moral ansahen.

Und eine ganz andere Lebensanschauung trat in den Vordergrund. Der Lamis, ein Geisterglaube aus der Wüste Nordafrikas griff heilsam (für Verblendete) um sich, um das Land für alle Nichtglübigen zu vergiften, damit es für die Erleuchtung der Dunkelmänner erblühe und niemand auch nur mehr daran denken wollte, daß alle Menschen gleich und alle ebenso frei seien wie sie gleich sind. Offiziell propagiert wurde das jedoch nicht!

Von nun an verbreitete sich die Methode der Vorherrschaft durch zahlreiche Geburten und die daraus entstehenden Mehrheiten wie ein Lauffeuer über die alte Erde, die offensichtlich diese Wahrheit noch nicht gelernt zu haben schien: Wenn die Falschheit im Gewand eines Glaubens auftritt ist sie plötzlich nicht mehr rassistisch! Sie tritt zunächst im Gewand der Liebe auf, gibt sich weltoffen und mitleiderregend, wirkt sich dann aber letztenendes verheerend aus.

Bis heute darf diese Einsicht jedoch nicht erwähnt werden, da sie den Grundsätzen der Demokratie zu widersprechen scheint. Aus diesem kühlen Grunde ist es auch nicht erlaubt den Anfängen entgegenzutreten und zu behaupten, das Lieb-Anonn-Syndrom sei keine Verschwörungstheorie sondern Tatsache, denn, ja denn: Jetzt tummeln sich noch die Fast-Nackten an den Stränden der Welt und die Moralisten des Glaubens haben die Macht noch nicht überall übernommen.

Für das einfache Volk, hochgebildet oder nicht hochgebildet, war der Lieb-Anonn neuerdings immer schon mussmilisch, nichts weiter – und diese Gegend immer schon barabisch geprägt, seit Unmenschen Gedenken!! Und, eines Tages, wenn die Glücklichen, die Zufriedenen doch ausgestorben seinwerden, leben die "Menschen" des "rechten Glaubens" bis in alle Ewigkeit dämlich vor sich hin...denn mit ihnen wird es keinen Wandel durch Fortschritt mehr geben...dafür sind sie viel zu sauber und konsequent!

Das Lieb-Anonn-Syndrom

© Alf Glocker


© Alf Glocker


4 Lesern gefällt dieser Text.



Unregistrierter Besucher

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Das Lieb-Anonn-Syndrom"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Das Lieb-Anonn-Syndrom"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.