Wer oder was ist ein Mensch?

Was kann ein Mensch, wenn er einer ist, der sich selbst genügt, oder ganz einfach dazu erklärt wird ein Mensch zu sein, der theoretisch alles können könnte? "Das ist eine reine Bildungsfrage", werden nun sofort die Menschenfreunde sagen, die sich vorsichtshalber in einen Horizont hineingearbeitet haben, der – der öffentlichen Meinung entsprechend – das ultima ratio ist. Und nun kommt mir nicht mit Fuck-You-Goethe daher und werft unverschämterweise dessen "Nun hab ich, ach..." in die Waagschale. Das gilt nicht...sonst kommen wir (also wir alle) noch völlig durcheinander!

Kann der Mensch unserer Zeit denn nun wirklich können was einen Menschan ausmacht? Klar, aber was macht einen Menschen denn aus? Ist es, daß er arbeiten kann, ist es, daß er linientreu ist (in jedem Land anders, also überall gleich...wie man behauptet und weiß, daß man gelogen hat), oder, daß er wählen geht, um demokratisch über seine Zukunft mit zu entscheiden? Jeder Mensch ist ab einem bestimmten Zustand "volljährig". Das bedeutet: er ist ab diesem Zeitpunkt eigenständig in der Lage zu erkennen was (nicht nur für ihn) gut oder schlecht ist.

Sonst geht's euch gut?! Da müsste er ja die Weltlage richtig beurteilen können! Wer oder was kann die Weltlage richtig beurteilen? Ein Professor der Uni X in Y, des Landes Kusch? In diesem Fall würden aber dann nicht alle Menschen auf die richtige Weise kuschen können. Das zu behaupten ist wiederum absolut fatal, denn dann würde es ja eine in Klassen unterteilte Gesellschaft geben...viele Leute also, aber nur wenige Menschen. So gehts folglich auch nicht! Gehen wir mit unseren Ansprüchen etwas herunter und sagen, bzw. Meinen wir:

Ein Mensch ist dann ein Mensch wenn er geschlechtsreif ist, weil er dann Verantwortung übernehmen kann...theoretisch! Doch das ist schon wieder eine Sackgasse. Die allermeisten Menschen auf der Welt übernehmen keinerlei "Verantwortung" für ihren Nachwuchs, sie sorgen nur dafür daß er kommt. Den Rest erledigt dann der Staat, indem er dem Bürger alle seine Menschenrechte raubt, damit er wenigstens ansatzweise "verantwortungsvoll" handeln muss, oder die Not ergreift von ganzen Hemisphären Besitz und löscht aus was vorschnell geboren wurde.

Wir müssen uns demnach von einer anderen Seite der Frage "Wer oder was ist ein Mensch?" nähern. Veruchen wir es vielleicht mit einem Ideal? Könnte ein Mensch ein Lebewesen sein, das sich und seine Umwelt tatsächlich einigermaßen beurteilen kann? Dann müsste es Gedanken lesen können, da es sich ansonsten sehr leicht täuschen lässt! Es müsste den geistigen Stand besitzen jederzeit so etwas wie das Rad erfinden zu können, es müsste ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben und über genügend logisches Denken verfügen, damit es in der Lage ist Glauben und Wissen voneinander zu unterscheiden!

Blicken wir uns genau um und stellen wir fest: Solche Menschen kommen so gut wie nicht vor auf Erden! In seltenen Einzelfällen haben sie zwar die Geschichte geprägt, aber nahezu nichts bewirkt, denn sie sind eher prozentual weniger als mehr geworden! Heute kann man lernen was sie erdacht haben, aber selbst etwas erdenken gelingt nur der Aller-Allerwenigsten...da können sie lernen so viel sie wollen. Das macht aber nichts, denn findige Köpfe (in Sachen Arglistige Täuschung) haben die Meinung ausgestreut wir seien bereits auf dem Höhepunt menschlichen Geistes angekommen und müssten uns somit nicht mehr weiterentwickeln.

Das macht uns alle gleich! Woher wir kommen, wohin wir gehen, wir sind perfekt. Sollte es jemand nicht sein – so geht der Irrglaube – dann wird ihn die Staatsmacht schon einreihen in die Karavane der Seligen. Alles wird gut! Wir schaffen das! Was wir jetzt noch brauchen ist nichts als Liebe! Sie macht die Gleichen noch gleicher, die Glücklichen wunschlos und die von amtswegen Beauftragten noch würdiger! Ein höheres Maß an Verblendung kann einfach nicht mehr erreicht werden. Das ist der Mensch: Er hat etwas, das von keinem Tier nachvollzogen werden kann – er liebt unvoreingenommen. Das beste Beispiel hierfür ist eine Mutter die ihr Kind bedingunglos liebt, auch wenn es ein(e) Mssenmörder(in) ist!

© Alf Glocker

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