Schauen wir uns um! Was sehen wir dann? Richtig: eine vergangene Welt! Sie ist zwar erst seit dem Bruchteil einer Sekunde vergangen, aber was unsere Gehirne da gerade verarbeiten ist bereits nicht mehr existent... Je länger es vergangen ist, desto subjektiver verzerrt erscheint es in der "Geschichte". Dafür sorgt schon der Zeitgeist. Das ist die Realität – eine unumstößliche Wahrheit. Man muss sich ihrer nur bewusst werden.

Wenn wir jetzt zusätzlich noch ein Fernglas/rohr zur Hand nehmen und in den Weltraum hinausblicken, dann wird die Sache mit der Wahrheit noch sehr viel komplizierter. Wir sehen, streng genommen, nämlich nur unseren persönlichen Eindruck (wovon?), interpretieren das Gesehene aber als einen Raum voller Sterne. In Wirklichkeit können wir jedoch nur wahrnehmen was meistens schon vor Millionen Jahren passiert ist.

Bei uns kommt ein Weltbild an, das praktisch aus bewegten Leichen bestünde, wenn wir einmal von der Annahme ausgingen die "Gegenden", in die wir blicken seien bewohnt. An dieser Denkstelle wäre es nützlich uns vorzustellen es gäbe ein Fernrohr, das quasi an der Zeit vorbei, direkt in das jeweilige Sonnensystem blicken könnte, auf dem lebende Wesen agieren würden. Können wir uns das noch vorstellen? (Wenn nicht, dürfen wir uns nicht weiter um die Wahrheit bemühen.) Was würden wir dann wahrnehmen?

Städte, Straßen, Wälder und Felder vielleicht, denkende Individuen, die sich lieben, arbeiten, Illuisonen haben – wie die ihres Lebens z.B. – und nichts von uns, den Voyeuren der Schöpfung wissen. Denn wenn sie ihrerseits in ihre Ferngläser/rohre schauen, dann sehen sie ebenfalls nur was zu ihrer Illusion von einem Zeit-Raum (Zeit ist Raum) gehört.

Wir würden also einen, aus unserer Sicht, einen längst vergangenen Film erblicken, der, unserem Dafürhalten nach, noch gar nicht abgelaufen ist. So gesehen ist etwas, das wir durch ein zeitbezogenes Fernglas/rohr erblicken, längst vergangen. Alles Wahrgenommene wäre demnach also ein Blick in das Totenreich! In diesem Fall würden sich Verstorbene, vor unseren Augen deutlich sichtbar lieben, arbeiten und Illusionen haben.

Je weiter etwas von uns weg ist, desto unrealistischer ist es für uns. Wenn etwas ganz weit weg ist, wenn das Licht von Milliarden längst verrauchter Jahre die Linse unseres Fernglases/rohres erreicht, dann sprechen wir von einem Platz an dem der "Urknall" erfolgt sein müsste...er ist, in jeder Richtung um uns herum. Haha! Wir leben also im Zentrum einer gewaltigen Explosion! Und diese gewaltige Explosion findet übrigens an jedem anderen Punkt des Kosmos ebenfalls statt. Kann das sein (nebenbei gefragt.)?

Denn in jede Richtung gesehen stehen Sterne am Himmel, deren Licht soundso alt ist. Von überall her kommt die Illusion unseres eigenen Seins auf uns zu und je länger es zu uns braucht, desto deutlicher zeigt es uns Teile einer noch nicht existierenden Wirklichkeit. Das ist die Wahrheit! Und sie ist unumstößlich wie wir es selbst sind: völlig illusorisch!

Doch was in Bezug auf Sterne und Welten wahr ist, ist auch für uns selbst, den Teilnehmern an einer persönlichen Illusion wahr: Wir sind gar nicht wirklich vorhanden. Denn wenn wir uns die Mühe machen würden uns vom Standpunkt eines Betrachters aus zu betrachten der Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist, dann wirden wir uns nicht abnehmen, daß wir tatsächlich esxistieren. Unsere Existenz ist eine, auf unsere Zeit bezogene Tatsache, genau genommen aber nicht nachvollziebar.

Das ganze Unsiversum lebt und ist gleichzeitig tot, jedoch überall nachvollziehbar, sofern man direkt involviert ist...sonst nicht. Das gilt metaphorisch auch für (geistige) Horizonte. Alles was den eigenen Ereignishorizont übersteigt ist für uns nicht nachvollziehbar. Ein denkender Mensch kann von einem Menschen, der sich gerne nur auf den momentanen Stand des Wissens bezieht, nicht verstanden werden. So ist es, die unterschiedlichen Bewusstseinsgrade einzelner Individuen in Betracht gezogen, nicht möglich eine einheitliche Realität zu erzeugen.

Möglich ist nur sich auf klare Erkenntnisse zu beziehen, die einem Zeitenwandel standhalten können. Alles andere ist Vortäuschung falscher Tatsachen, Propaganda herrschender Kreise (Wissenschaft, Politik, Religion), die sich allein auf die Aufrechterhaltung einer Schein-Ordnung für Leute bezieht, die keinen Zugang, oder auch kein Verständnis für echte Wahrheiten haben. Eine Ausnahme bildet nur, sich in eine Illusion in der illusion zu flüchten...

In die Liebe. Sie allein kann eine gemeinsame Illusion erzeugen, die uns (sofern wir keine Hintergedanken ausbrüten) genießen lässt was Nichtwissen heißt. Durch sie wird grundsätzlich ALLES irrelevant! Nur die Hinwendung zu einem anderen Wesen ist real! Man lernt Dinge in etwa gleich zu sehen, gleich zu empfinden und Tatsachen, wie Totenreiche, oder das Vorhandensein von Ungeborenem zu ignorieren. Der daraus entstehende Eindruck vom Sein (oder nicht sein) veranschaulicht uns wie "Wahrheit" entsteht und hat bestenfalls die Geburt neuartiger Chancen auf Leben zur Folge.

Was wir sehen

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Was wir sehen"

Re: Was wir sehen

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 19.08.2023 10:22 Uhr

Kommentar: Gern gelesen, lieber Alf.
Bei deinem Bild kommt mir der Gedanke, dass ein erneuter Urknall Ordnung schaffen würde.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Was wir sehen

Autor: Sonja Soller   Datum: 19.08.2023 15:17 Uhr

Kommentar: ...ich sehe mich um, schließe die Augen, öffne sie wieder, sehe zwar das Gleiche, aber nicht dasselbe, das, was war ist schon Vergangenheit.
Man sieht also nicht wirklich, was man sieht, es entspricht nur dem, was wir sehen wollen/können.
Darüber lieber Alf, machen sich sicher nur wenige in "unserem Leben" Gedanken, denn es muss trotz allem, dass Hier und Jetzt bewältigt werden.

Sollte ein Betrachter aus etlichen Millionen Lichtjahren entfernt, uns betrachten, da stimme ich dir vollkommen zu, der würde über die Existenz unseres Seins wahrscheinlich auch eine ganz andere Vorstellung haben, als es tatsächlich ist. Gar zweifeln??
Jeder von einem anderen Ort aus, egal wie groß die Entfernung ist, von welchem Punkt aus im Universum, wird eine andere Wirklichkeit sehen, eine andere Realität sich ausmalen, bis er die andere Realität gesehen hat. Also bleibt alles bis dahin Illusion.
Ich schließe es durchaus nicht aus, wenn man es könnte, weit, sehr weit dort hinzublicken, wo wir unsere Ahnen vermuten!

Gerne gelesen!!!

Herzliche Grüße aus dem illusorischen Norden, Sonja

Re: Was wir sehen

Autor: Alf Glocker   Datum: 19.08.2023 17:28 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde

Liebe Grüße
Alf

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