Wann ich ich selbst bin? Wenn ich mich gehen lasse – Leidenschaft? Wenn ich mich also nicht mehr verstelle? Bin ich wer selbst, dann aber doof, denn wer sich gehen lässt, der liefert sich aus! Kann man am Leben überhaupt teilnehmen wenn man sich nicht ausliefert? Davon steht nichts in den Geschichtsbüchern. Dort können wir nur nachlesen, wer unter welchen Umständen, sich in Gefahr begab und darin umkam. Wie wurde wer von was für einem Leben gezeichnet? Eine Frau, die sich nicht ausliefert kann kein Kind bekommen, ein Mann, der sich nicht seinen Gefühlen ausliefert kann keine Frau schwängern! Oder sind das alles „westliche“ Gedanken? Östlich fragt man derlei Quatsch nicht nach, man handelt und hat dabei keineswegs das Gefühl sich auszuliefern, sondern eben zu sein wie man ist. Und fernöstlich gibt es überhaupt nur 2 Varianten des Sichselbstseins: Voll drauf los, oder ab ins Nirwana. Es ist wie es ist, aber wenn nichts ist, dann ist es am schönsten…?

Ist das nun Schubladendenken? Hat dieses Denken etwas mit Selbstfindung zu tun (wer immer man/frau auch sei), oder gibt es gar keine Mentalitätsunterschiede und überall auf der ganzen weiten Welt, denken und fühlen die Menschen völlig gleich? Was geschieht dann nur mit der Welt, wo sie sich doch, in allen ihren „Ecken“ ganz verschieden darstellt? Ist sie verzaubert worden? Sind einzelne Menschen psychisch krank, wenn sie in direktem Sinne nach ihrer Religion handeln – oder was ist eine Normalität anderer Kulturkreise? Der ganz kluge Superkapierer antwortet darauf mit einem abgedroschenen: „Es gibt eben viele Wahrheiten, nicht nur eine!“ Und irgendwie hat er sogar Recht, wenn auch nicht so, wie der Kapierer denkt. Denn wenn sich jemand einfach gehen lässt, dann sieht man gleich was in ihm steckt… Und wenn das etwas ist, das die Wahrheit des Geistes, die das Leben achtet, nicht akzeptiert, dann ist das noch vergleichsweise gut. Denn wenn man einmal die andere Verhaltensform in Betracht zieht, die vorsieht, daß sich ein Unhold zunächst einmal beherrscht und dann, gemäß seiner eigentlichen Veranlagung, losschlägt, wenn es den höchsten Schaden für Leute anderer Gesinnung bringt, dann müsste man sagen: dassss ist taktisch perfekt.

So gesehen erweist sich der leidenschaftliche Terrorist noch als ungefährlicher, als der zunächst stille Sympathisant…den wir später in drohend aufgestellten Armeen wiederfinden. Ich selbst bin also nur dann ich selbst, wenn ich mich zeige wie ich am liebsten wäre, wenn ich, ohne Einschalten des Verstandes handelte? Ob es sich dabei nun um „Verstand“, im Sinne von „Vernunft“ handelt, oder um „gemeine List!, im Sinne von „Überlistung“, das spielt natürlich eine ganz entscheidende Rolle. Ich bin wohl am ichsten wenn ich abrufbereit bin und bleibe – für die Frau(en), für den Staat und vor allem für Gott? Das könnte, wie mir scheint, bestimmt irgendwem besonders gut passen…wem sage ich natürlich nicht, denn sonst bin ich bald gar nichts mehr, dann werde ich nämlich ausge-icht, umgebracht, beseitigt, erledigt, weil unbrauchbar gemacht… Einer, der nicht ganz von selber gesagt bekommen weiß, wie er am besten er ist, der ist vor allein eines: gefährlich!! Aber für wen? Dazu kann man doch nur sagen: Für alle, die ganz hemmungslos niemand sind, niemand, außer einem Haufen primitiver Leidenschaftslosigkeit, Phantasieleere, Machtgeilheit und der Sucht alles um sich zu dominieren, ob er/sie nun dazu irgendwelche Krücken – wie einen Glauben – braucht, oder nicht! So einfach ist das mit dem Ichselbstsein!

Was sollen wir tun? Die Kräfte der Natur entscheiden über unser Sein? Logischerweise auch über unser Ichsein? Kurioserweise ist man am egoistischsten, wenn man gar nicht weiß wie man, wer man ist, sondern den vorgefundenen Menschen einfach lebt? Daraus erwachsen die herrlichsten Szenen, ja ganze Theaterstücke, wie Romeo und Julia, Krieg und Frieden, das Neue Testament, der Koran, 1000 und 1 Nacht, oder die durchgängige Umnachtung des Geistes, im Sinne von „Das Fleisch wäre willig gewesen, aber der Geist war einfach zu schwach!" So betrachtet – genau, eben „betrachtet“ – ist das jedoch ausgemachter Schwachsinn… Niemals will ich sein, was man mir vorgibt, egal wer, egal was sich erdreistet, mir etwas vorzugeben!! Bevor etwas mit mir passiert, oder sich etwas in mir vollzieht, will ich wissen was es ist. Und das kann ich nur und ausschließlich wenn ich Vorgänge BETRACHTE! Ob ich dann entscheiden kann, ob man mich aufhängt, oder ich mich selbst umbringe, das steht zwar in den Sternen, aber was ich denke, das liegt bei mir: Ich bin eine Seele, und das kann nicht jeder von sich behaupten!

Wer oder was ist Ich und wer entscheidet darüber?

© Bild ©Alf Glocker Bildhauer unbekannt...


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Kommentare zu "Wer oder was ist Ich und wer entscheidet darüber?"

Re: Wer oder was ist Ich und wer entscheidet darüber?

Autor: Sonja Soller   Datum: 01.06.2023 11:29 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
natürlich werden wir von unserem Denken beeinflusst, geht ja gar nicht anders.
Auch die Geschehnisse um uns herum beeinflussen unser Denken und Handeln,
doch kann jeder selbst entscheiden, ob er sich dafür oder dagegen, oder in eine ganz
Richtung entscheiden will. (Meine bescheidene Meinung).

Gerne gelesen!

Herzliche Grüße aus dem selbstbestimmten Norden, Sonja

Re: Wer oder was ist Ich und wer entscheidet darüber?

Autor: Alf Glocker   Datum: 01.06.2023 14:30 Uhr

Kommentar: Danke dir liebe Sonja!

LieGrü
Alf

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