13. Gott Rabmanquarfitzkarbälohlagul beglückwünscht seine Lieblinge


Was braucht der Mensch denn schon groß auf "seiner" Welt? Wenn man sich umschaut kommt man zu einem einzigen Schluß: Der Mensch (und die Menschin) braucht (brauchen) Selbstbewußtsein...sonst nichts. Dann ist er sein eigener Vollidiot, sein Herkules, ihre Monroe, ihre Curie, sein Einstein, Stalin, ihre Katharina die Göttliche oder auch nur sein Glaubensheld für Kleinkarierte. "Hauptsache psychisch gesund", sagt er sich und hat sich somit bereits zum 1. Mal glücklich geirrt.

Aber Hauptsache man liebt sich, dann kann nicht mehr viel schiefgehen! Man stelle sich vor Hitler und Stalin hätten sich eher kritisch betrachtet, sich also nicht selbst geliebt...nicht auszudenken wie viele Menschen dann einen nicht statttgefundenen 2.Weltkrieg überlebt hätten. Nun werden, oder würden manche sagen, die diesen Text vielleicht gar nicht gelesen haben: "Na diiie!" Natürlich waren das sehr dumme Zeitgenossen, von ihren "komischen" Veranlagungen einmal abgesehen, aber woher will Otto oder Ivan Normalverbraucher denn wissen, daß er es wert ist geliebt zu werden?!

Daß man Stalin oder Hitler nicht lieben musste – was aber leider unglaublich viele Esel getan haben – ist (heute) jedem klar...aber was ist jetzt mit unseren Nächsten und Übernächsten? Sollen wir die auch ganz wie uns selbst lieben, obwohl das ja, von der Quintessenz her sehr fragwürdig ist, oder sollten wir ihnen, unserer Unwissenheit bewusst, misstrauisch gegenübertreten?
Na, da hat mir Rabmanquarfitzkarbälohlagul was eingeflüstert – nicht wahr?! Wer das Wagnis der Liebe nicht eingeht, der verhindert, daß überhaupt etwas auf Erden passiert...wie?

Ganz richtig – also was tun? Haha! Hier mein Vorschlag: Wir achten genau darauf wann sich aus welcher Situation für uns ein Vorteil ergibt und handeln dann folgerichtig, ohne uns der Liebe zu uns selbst zu vergegenwärtigen und ohne jemals einen anderen zu lieben, geliebt zu haben. Mit Vorbehalten zu achten reicht doch, oder? Nein, das reicht eben leider nicht! Denn ohne dieses gewisse Quantum an kurioser Romantik (die beispielsweise zum 2. Weltkrieg geführt hat) ist das Leben für uns nicht interessant genug!

Wir sehnen uns geradezu danach uns so oft wie möglich zu rirren, nur damit wir dem (unserem) Leben etwas Schönes bzw. scheinbar Schönes abgewinnen können. Dann sind wir vorläufig froh und sehen in den meisten Fällen erst viel zu spät ein, wie sehr man uns doch andauernd geleimt hat. Das aber gefällt Gott Rabmanquarfitzkarbälohlagul ausgezeichnet. So kann er problemlos (also durch die entstandenen Probleme) seine Denkaufgaben verteilen, indem er uns in Hinterhalte und Fallen laufen lässt, die wir nie für möglich gehalten hätten.
Das regibt ein dann reiches, mit starken Eindrücken befrachtetes Dasein, aus dem wir – so wir dafür geschaffen sind – gestärkt "hervorgehen" können, oder mit anderen Worten klüger sterben als wir geboren wurden.

Dafür benötigen wir entweder einen "starken", sich selbst liebenden Charakter, oder/und markante Protagonisten, also Tyrannen, die diesen Part für uns übernehmen, sofern wir uns unserer selbst nicht so ganz sicher sind. Aus diesem kuriosen Grund versuchen uns gewitzte Therapeuten, in Fällen wo sie gebraucht werden, dieses notwendige Maß an Eigenliebe zu vermitteln das uns zu kleinen oder großen Siegern machen kann. Wir müssen es nur zulassen, dann klappt das auch.

Wir dürfen aber nicht anfangen, im (zu erwartenden) Fall eines Versagen oder einer Niederlage, uns weniger zu lieben als zuvor. Nein, wir müssen auf alle Fälle engstirnig alles beseite schieben was uns vielleicht die Logik geraten hätte. In Zukunft umsichtiger und vorausschaunder mit dem Begriff "Liebe" umzugehen kommt nicht in Frage. "Jeder ist seines Glückes Schmied", fällt mir da ein und im Hintergrund höre ich Rabmanquarfitzkarbälohlagul so laut lachen, daß ich mich bald auch höchstselbst, angesteckt von seinem Humor, lachend auf dem Boden wälze und mir dabei euphorisch auf die Schenkel klopfe...

49. Gebot: Sag niemals nie und niemals gleich – so werden arme Geister reich
50. Gebot: Nimm auch den Ernst nicht ernst, außer du liebst ihn abgöttisch

Die neue Religion 13

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die neue Religion 13"

Re: Die neue Religion 13

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 02.04.2023 10:25 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
mit deinen Werken hast du dir in unserem Forum einen Kultstatus erarbeitet. Besonders deine Serie "Die neue Religion" ist wertvoll. Ich hoffe, du veröffentlichst das auch bei Institutionen, deren "betroffenen" Lesern du damit mal richtig in die Kronjuwelen trittst.
Aber Vorsicht, es könnte auch von subtilen Elementen gelesen werden, bei denen das Hirn von braunen Maden zerfressen wurde ...
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Die neue Religion 13

Autor: Alf Glocker   Datum: 02.04.2023 11:37 Uhr

Kommentar: Hahaha, lieber Wolfgang, ich bedanke mich und versuche mein Bestes zu tun.

Liebe Grüße
Alf

Re: Die neue Religion 13

Autor: Sonja Soller   Datum: 02.04.2023 12:21 Uhr

Kommentar: War sehr interessant zu lesen, lieber Alf,
mit Ironie und Sarkasmus serviert!

Herzliche Sonntagsgrüße aus dem heute sonnigen Norden, Sonja

Re: Die neue Religion 13

Autor: Alf Glocker   Datum: 02.04.2023 15:10 Uhr

Kommentar: Herzl Dank aus dem düsteren Süden
Alf

Re: Die neue Religion 13

Autor: Jens Lucka   Datum: 02.04.2023 20:33 Uhr

Kommentar: Das könnte ein dickes Buch werden, welches ich empfehlen würde.

Liebe Grüße von Jens !

Re: Die neue Religion 13

Autor: Alf Glocker   Datum: 03.04.2023 9:06 Uhr

Kommentar: Vielen Dank lieber Jens - hoffentlich wird es das auch...

Liebe Grüße von Alf

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