Ich lebe in Freiheit? So sagt man! Mir geht es gut, weil ich in Freiheit lebe? So sagt man! Und ich versuche, zu unterscheiden. Wie würde es aussehen, wenn ich nicht in Freiheit lebte? Müsste ich infolgedessen Anzeichen diktatorischer Maßnahmen bemerken? Befinde ich mich vielleicht in einem Dämmerschlaf, weil ich nichts bemerke? Ich strenge mich nicht an, aufzuwachen, denn viel lieber glaube ich schlichtweg an das Gute, wobei ich mir erklären lassen könnte, wie es, das Gute, auszusehen habe, damit es von der Freiheit akzeptiert werden kann. Ist das dann aber die Freiheit? Oder ist das vielmehr eine Diktatur, die mir erklärt, was gut und was nicht gut ist – immer vorausgesetzt, daß ich den Verstand noch nicht verloren habe und man mir definitiv helfen müsste. Und so frage ich jetzt: „Was ist eine Diktatur?“
Wie haben sie denn ausgesehen, die Diktaturen, von denen man sagt, daß sie rückstandslos der Vergangenheit angehören? Wussten da alle, daß dieser Zustand böse war? Oder nahmen sie den Verführern und ihren minderbemittelten Handlangern deren Schmonsens ab, den sie verzapften, um in den Besitz eines der Zeit angepassten „guten Gewissens“ zu kommen? Wir sehen schon: Die Erklärung ist nicht ganz einfach, wenn wir nicht einfach so dahinsagen: „Heute gibt es so etwas nicht!“
Heute denken wir frei und wir leben in einer Demokratie? Woran merken wir das? Daran, daß das Volk über das eigene Schicksal entscheidet? Oder daran, daß „gewissenhafte Volksvertreter“, stellvertretend Entscheidungen treffen, die mit der Meinung des Volkes übereinstimmen? Merken wir es daran, daß überhaupt nichts über die Köpfe der Staatsbürger hinweg entschieden wird? Da müsste das Volk freilich sehr klug sein!
Es müsste genau wissen, wann, wie und wodurch es beschissen wird. Das Warum ist eigentlich völlig egal. Würde es denn, beispielsweise, auf der einen Seite die Gehälter von höheren religiösen Würdenträgern bezahlen wollen, deren Religion es gar nicht angehört? Würde es für fortlaufend weniger Sozialleistungen stimmen, obwohl die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden? Würde es, angesichts vieler einheimischer Obdachloser, den Zuzug vieler ausländischer Obdachloser haben wollen? Würde es Sitten und Bräuche dulden wollen, die es im „eigenen“ Land seit Jahrhunderten überwunden hat, nur damit es mehr Leibeigene für immer reicher werdende Reiche gibt? Würde es sich fortwährend übervorteilt wissen wollen, obwohl die gegenwärtig Lebenden sowie deren Väter/Mütter und Vorväter/ Vormütter für den Standard gearbeitet haben, der nun sogar den nicht ganz so Reichen zur Verfügung steht? Würde es Not und Kriege, Mord und Totschlag, immer weitere Einschränkungen in der Zukunft in Kauf nehmen wollen? Auch das ist nicht leicht zu beantworten, denn es gibt tatsächlich Leute im Volk, die das – sich aufopfernd – schön finden!
Logisch aber ist das mitnichten! Logisch wäre, daß der „Staat“ keine Organisationen unterstützt, welche offenkundig Rechte und Freiheit beschneiden! Keine Glaubensrichtung dürfte in einem freien Land ihren Mitgliedern vorschreiben, was sie zu denken haben! Die Geschlechter müssen die gleichen Rechte haben und das gleiche Ansehen genießen! Tierquälerei ist strikt verboten – egal welcher Art! Kinder dürfen nicht einer Sekte oder Organisation zugerechnet werden, bevor sie nicht selber entscheiden können, wohin sie gehören wollen! Jeder, der diesen Grundregeln zuwider handelt, macht sich strafbar, ob Bischof, Mullah oder Minister! Ebenso macht sich strafbar: Jeder, der andere Menschen im Sinne seiner Ideologie oder Religion gewaltsam beeinflussen möchte, bevor er von ihnen nicht ausdrücklich darum gebeten worden ist! Danach allerdings muss das interessierte Individuum wieder als grundsätzlich frei und unabhängig behandelt werden! Sollte das nicht der Fall sein, müssen wir sagen und feststellen, daß wir uns bloß in einer Schein-Demokratie befinden! Das hatten wir oft genug! Damit muss endgültig Schluss sein!
Wenn wir also nicht unter dem Diktat irgendwelcher dahergelaufener, respektive längst ansässiger Vollidioten leben wollen, müssen wir jedoch noch weitergehen und einiges verlangen. Wir müssen verlangen, daß man uns ein Höchstmaß an Sicherheit zugesteht, was nicht mehr und nicht weniger als Folgendes zu bedeuten hat …: Jeder, der einen anderen Menschen wissentlich oder im sogenannten „guten Glauben“ schlecht bzw. zu dessen Nachteil (bewusst wahrgenommen oder nicht) berät, oder jeder, der es nötig hat, sich im sogenannten „guten Glauben“ eines Schlechten belehren zu lassen, kann, soll, nein muss als fragwürdiges Individuum bezeichnet werden. Spielt er doch wissentlich oder unwissentlich nichtdemokratischen Zuständen in die Hände, wobei der Begriff „Hände“ hier metaphorisch zu werten ist (nur damit hier keiner anfängt, Erbsen zu zählen). Als Maßstab möge uns dabei gelten, daß Betrug ganz einfach daran zu erkennen ist, daß man jemanden für etwas benutzt, was er nicht selbst frei für sich entschieden hat.
Falsche sogenannte Mehrheitsbeschlüsse, die unter seltsamen Umständen zustande gekommen sind, dürfen nicht im Geringsten ernst genommen werden. Alles andere ist nicht demokratisch, sondern diktatorisch, und zwar völlig egal, welchen Anstrich es sich verpasst hat! Wer nun aber Schwierigkeiten hat, von alten Formen der Diktatur auf neue umzudenken, weil die neuen Diktatoren nicht so aussehen wie die alten, der ist bedauernswert. Allerdings natürlich wieder sehr brauchbar für alle durchblickenden Betrüger, die sich die kreative Naivität gutgläubiger Schafsherden zunutze machen, um selbst zu leben wie die Schweine! Sie gehen vormittags morden und nachmittags beichten, sie missbrauchen Frauen und Kinder, weil es ihnen ein Prophet oder Gott erlaubt oder sogar vorgeschrieben hat, sie nehmen Abgaben an sich, die ihnen nicht zustehen und schieben ihr Amt als, nein, nicht als Entschuldigung vor (weil sie sich sonst outen würden), sondern als schwere Bürde, der sie nur gerecht werden können, wenn sie jemanden unterdrücken. Das ist nicht einfach dahergeredet, das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr ich mir selbst alleine nicht helfen kann – das müssen wir alle gemeinsam tun!

Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 358. Schritt

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 358. Schritt"

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 358. Schritt

Autor: Herbert Kaiser   Datum: 16.12.2022 10:47 Uhr

Kommentar: Lieber Alf

Deine scharfsinnige Analyse kann ich gut nachvollziehen und unterschreiben. Wirkliche Freiheit ist selbst in unseren westlichen Demokratien eine Floskel. Wie viele Vorschriften stehen dem entgegen und wie viel ist uns von der EU aufoktruiert. Solange der engste persönliche Bereich unangetastet bleibt, spielt die Mehrheit brav mit.

Lg Herbert

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 358. Schritt

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.12.2022 10:49 Uhr

Kommentar: Ich danke dir!

LG Alf

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 358. Schritt

Autor: Sonja Soller   Datum: 16.12.2022 16:23 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
wieder sehr aufschlussreich geschrieben. Großes Kompliment!. Du hast das Übel in unserer Gesellschaft sehr wahrhaftig ausgesprochen.

Herzliche Grüße aus dem nachdenklichen Norden, Sonja
(auch das Bild gefällt mir)

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 358. Schritt

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 16.12.2022 17:22 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
mit Interesse gelesen.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 358. Schritt

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.12.2022 18:44 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde!

Liebe Grüße
Alf

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