Ich schwebe im Raum und stehe gleichwohl auf festem Boden. Ich fühle, also bin ich? Was denke ich mir? Draußen, vor der Zeit, bin ich nicht beweisbar, aber irgendwo muss ich doch zu finden sein …?
Ein Wort fällt mir ein: Erkenntnisfähigkeit!
Was ist das? Ist das nun die viel gepriesene „Emotionale Intelligenz“? Oder ist sie ganz stark mit angehäuftem Wissen verbunden? Herrscht sie aus dem Bewusstsein heraus, oder existiert sie auch im Unbewussten?
Nebenfrage: Wie intelligent sind meine Träume?
Wer bin ich und was mache ich hier? Wo komme ich her und wo gehe ich hin? Wer oder was ist das Ich?
Und wenn es eindeutig definierbar ist, richtiger: definierbar wäre, wie würde es sich darstellen – was würde es dann sein? Könnte man sagen, es besteht aus Anlagen, deren Erwerb vor der Geburt Glückssache sind? Oder ist es ein Ergebnis aus den Ereignissen und dem Bildungsstand der jeweiligen Gegenwart?
Es ist auf alle Fälle ein Etwas, das der Täuschung des Zeitgeistes ausgeliefert ist! Es hat seine Sinne und Intuitionen, seine Instinkte, und es lebt nach den Vorgaben von innen und außen. Es ist gezwungen, sich als ein Individuum anzusehen, das zumindest eine gewisse Entscheidungsfreiheit besitzt ... wie anders sollte es sonst zurechtkommen unter all den Widrigkeiten, die ihm entgegenschlagen, und auch mit der ganzen Lust, die es auf sich selbst beziehen möchte.
Sagen wir also mal, es denkt! Das „Individuum“ erlebt, wie sich Gedanken aus seinem Unbewussten (seinem selbstständig funktionierenden Gehirn) nach oben ins Bewusstsein drängen und es dort mit Ideen konfrontieren, von denen es keine Ahnung hatte, daß man sie haben kann. Die Qualität dieser Ideen zeigt etwas, das es später gerne als „Bewusstseinsgrad“ bezeichnet.
Gedankenkreise in einem Einsteinschen Gehirn können beispielsweise einen höheren Bewusstseinsgrad erreichen als Kreise im Hirn eines Menschen, der sich z.B. mit nichts anderem als malochen, essen und f... beschäftigt (obwohl Letzteres auch bei Einstein intensiv vorkam – er hatte eine Freundin – neben der Frau!).
Allerdings ist jeder Bewusstseinsgrad zudem in sich selbst beschränkt, sonst wüsste der klügste Mensch des Universums alles über seine Umgebung, über sich selbst, sein Vorher, sein Jetzt und sein Nachher, und er könnte ganz genau Auskunft darüber geben, was für einen Sinn dieses seltsame Zusammenspiel aus „Denken“ und „Realität“ hat.
Der Sinn für alle anderen kann nur sein, sich zu irren, solange man lebt! Und damit wir das auch zur Genüge auskosten können, denken wir. Ohne Denken kein Irrtum, ebenso wie: Ohne Leben keine Gefahr. Und die Gefahr, nicht zu denken oder wenn, dann auf einer bedauernswerten Stufe, ist am größten für jemanden, der sich ganz gerne „vernunftbegabt“ nennt, aber vielleicht doch bloß ein „Tier mit Denkurkunde“ ist (wie das ein guter Freund von mir mal genannt hat). Also Glück auf und – cogito ergo sum.
Kommentar:Wie mir abermals auffällt hast du sehr viel Zeit zum Denken lieber Alf.
Schmunzelnd las ich deine Zeilen ,wobei mir auffällt, dass ich mir auch so manche deiner Fragen stellte.
Hab es gerne gelesen und feuert meine Laune positiv an.
Herzliche Grüße von Jens ;-)
Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten 194. Schritt
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]