Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten 133. Schritt

© Alf Glocker

Nachdem die Anforderungen immer größer werden, erhöht sich komischerweise gleichzeitig die Zahl der Zusammenbrüche. Dieses Spiel als „Ursache und Wirkung“ zu bezeichnen ist verboten! Man bezeichnet lieber etwas als „Rationalisierung“, was viel eher geeignet ist, jeglicher Vernunft locker zu widersprechen. Ja, was ist denn „Vernunft“, könnte man jetzt fragen, würde dabei aber gleich auf einige sehr voneinander verschiedene Antworten stoßen. Die eine lautet natürlich: „Wenn ich immer reicher werde, dann halte ich das für vernünftig.“ Eine andere könnte aber auch heißen: „Wir arbeiten, um zu leben.“

Wenn wir den Faden weiterspinnen, könnten wir ebenso sagen: „Menschen erfinden für Menschen, damit es die Menschen einmal besser haben“, während man genauso gut behaupten kann: „Einzelne erfinden für die Wirtschaft im Ganzen, an der sich die Unternehmer zuerst bereichern.“ Beides nützt dem Staat? Wer’s glaubt, wird selig!

Nichts von alledem nützt überhaupt nur einem Staat! Einem Staat nützt der Wettbewerb mit anderen Staaten – das „Sichgegenseitigkaputtmachen“.
Dabei treten Wirtschaftssysteme in kalten oder heißen Kriegen gegeneinander an, Spionage wird betrieben, es wird aufgerüstet, Sieger werden ermittelt und gravierende Fehler werden, ohne mit der Wimper zu zucken, gemacht!

Aus der Ausbeutung und der daraus resultierenden mangelnden Fortpflanzungsbereitschaft der Paare entsteht ein weiteres Problem: der sogenannte „Arbeitskräftemangel“, den es, würde man tatsächlich menschlich haushalten, gar nicht geben würde. Aber das hat auch sein Gutes – unterentwickelte Kreaturen bekommen die Chance, Lücken zu füllen, weshalb dann schlussendlich ein Genpool die Oberhand gewinnt, den man vorher ernst zu nehmen vergaß. Somit wäre nebenbei das Problem einer sinnvollen Rückentwicklung gelöst. Na bitte – geht doch!

Vorher aber gilt das Prinzip der versemmelten Intelligenz. Sie hat leider zum Inhalt, durch immer größere Leistungen immer mehr Geld zu erwirtschaften, das in immer weniger Taschen verschwinden kann. Wer sich in diesem Spiel beweist, das keines ist, sondern verblödeter Ernst, das listiger, rücksichtsloser und schließlich wohl außerdem verbrecherischer ist – unter dem Deckmantel der Moral versteht sich –, der trägt mit der Zeit die größten Siege, wie auch die größten Schäden davon. Dies sei allen vergönnt! Es hat eben alles seinen Preis …

Billiger wäre eine Art von Vernunft mit so absurden Grundsätzen wie „Wenn eine Maschine die Arbeit von einem Menschen doppelt so schnell machen kann, dann halbiert sich quasi die Arbeitszeit dieses einen Menschen.“ Das könnte man natürlich hochrechnen und einfach denken, wenn eine Maschine die Arbeit von einem Menschen … Wer sowas tut, der wird entlassen, erschossen, entmündigt, totgeschwiegen, ausgelacht, der wird, was man sich vorstellen kann – nur gehört wird er nicht! Wo kämen wir denn da hin?! Da würden die Leute womöglich noch motiviert, sie hätten Zeit, sich liebevoll um ihre Familien zu kümmern, schlimmstenfalls könnten sie sogar sinngebend auf das einwirken, was allgemein Leben genannt wird. Das ist nicht vorstellbar!

Über kurz oder noch kürzer würde sich das gesamte Denken verändern, und wir müssten sofort die Grenzen hinter all denen schließen, die sich innerhalb des Paradieses befinden, damit neidische Nachbarn nicht um unseres Wohlstands willen zu uns kämen, um Rache zu üben. Und dann könnten sie auch das nicht einmal, denn wir hätten ihnen, durch unsere Waffen und unsere Gier, keinen Grund geliefert, aus ihrem Chaos, das sie dann ganz allein angerichtet hätten, zu fliehen.

Wir aber, um noch einmal auf die Zusammenbrüche der unter immer höherem Leistungsdruck Stehenden zurückzukommen, bräuchten dann nicht diese 1.000 und eine Religion, mit deren Hilfe wir uns aus dem Sumpf ziehen wollen …


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten 133. Schritt"

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten 133. Schritt

Autor: Michael Dierl   Datum: 21.11.2021 8:51 Uhr

Kommentar: Moin Alf, Text und Bild spitze! Gern gelesen und angeschaut! :-)

lg Michael

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten 133. Schritt

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 21.11.2021 9:14 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
Text und Bild regen zum Nachdenken an.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten 133. Schritt

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.11.2021 9:46 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde!

LG Alf

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