Hosianna!

Mein kleiner Freund „Gnadenbringende Weihnachtszeit“ spielt gerade auf dem Disharmonium (eine Klappsodie für für 1000 Messer, ein Dutzend Kalaschnikows, 3 Lastwagen und 2 Bomben, von Felix Mohammedsson Vollbartunholdy) und ich höre verträumt woanders hin, als der Postmortem-Mann 8 Milliarden mal klingelt.

Im Fernsehen kommt gerade „Macht euch keine überflüssigen Sorgen Leute, es ist eh schon alles zu spät und im Radio dröhnt die Neujahrsansprache des Erzbischofs „Ichlegemeinkreuz ab, wenn ich in einem anderen Land bin das nicht christlich ist“. Ich weiß das ist ein sehr langer Name. Dann fange ich an (m)eine graue Messe zu zelebrieren…

„Mach‘s dir selbst, dann macht‘s dir Gott“ murmle ich dabei monoton vor mich hin und um mich herum (ohne Ulm), wobei ich mir kein Grinsen nicht mehr zu verkeifen brauche, denn das was ich tue ist heilig! Schwarze Massen aus dem Universum des Schweigens tanzen wie wild draußen auf dem Platz der freien Märkte!

Ihr Motto heißt „Uneingeschränkte Geburt“! Ihr Medium ist das Fleisch, welches pro Generation immer weniger zu Essen hat, weil das durch die Multiplizierung der Hungernden durch aktuelle Hilfen geschieht, die so menschlich daherkommen wie Knecht Ruprecht mit der Wünschelrute, die niemand anderer schwingen darf!

Alle sind zurückgeblieben worden. Auf den Rennbahnen des Geistes wächst das Unkraut des Auswendiglernens, das gerne mit Genialität gleichgesetzt sein muss, damit niemandem ein einziges Bedenken im Hinblick auf Paviane mit Doktorhut kommt. Sooo solll es sssein! Denn auf diese Weise wird alles saugut, oder noch besserer.

Die Wirtschaft ist verpleitet, die Geier beglückwünschen sich in unzähligen Talgshows, bei denen die Modern-Atorinnen, völlig verblödet, aber mit dem Ofenrohr ins Gebirge glotzen, denn sie wollen unbeachtet vertrocknen. Der Bürger an sich ist sprachlos, redet jedoch in einer Tour de Globe erfrischendes Gras in die Nacht.

Alle sind high! Alle sind down! Nur die Engel der Tritracht schweben verheißungsschwanger vom Schicksal durch die, als unvergiftet apostrophierte Atemluft der aktuellen Schwachmaten-Generation. „Das kann ja heiter werden“ nuscheln Karl Valentin und Liesl Karlstadt, obwohl sie es auch nicht abwenden konnten, aus ihrem Grab.

Es darf also wieder einmal gelacht werden! Jeder macht ganz leise „Pssst!“, außer er darf, denn dann muss er ja sogar! Ganz im Trend liegen Sprüche wie „Wann verschwinden eigentlich die Tüchtigen, vorher noch zugebend, daß sie, trotz all ihrer Erfindungen unnütz waren?“ Wer bunt ist darf sich ohne Lockdown amüsieren…

Niemand weiß das besser als der sich allerbarmende Obergott, der natürlich auch der einzige ist, war und bleibt, bis wir alle dermaßen komplett spinnen, daß sogar die Spinnen neidisch in ihren Fangnetzen für Sackratten zuchteln. Holderio, drei, vier, phallera! Der Sklavenmarkt ist wieder da, aber diesmal blüht er im Verborgenen!

Liebes, schönes Garnichts, wo bist du geblieben? Du warst doch früher nicht so faul! Häng‘ dir gleich mal einen toten Schweinehund ins Gebälk und reiß dir am Riemen die heile Welt herbei. Du kannst nur noch wollen – oder vielleicht doch? Du weißt doch wie sehr du recht hast, wenn du dich selbst auf dem Abfall inthronisierst?!

Jetzt eilen alle meine anderen kleinen Freunde herbei um mich zu verlebendigen in einer Geschichtsschreibung die ihresgleichen erst gar nicht sucht und deshalb den Stein der Waisen gefunden hat, wo sonst nur die Abbruchsstücke der Zivilisation zu suchen waren. Das kann nämlich jeder: Den fröhlichen Weltuntergang hochpreisen.

Hosianna!

© Alf Glocker

© Alf Glocker

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Karlo
Sonja Soller
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