Manchmal, wenn du nichts tust, wenn du einer schweißtreibenden Tätigkeit nachgehst, wenn du ein Nickerchen machst, oder wenn du ein Buch liest, passiert es! Kann sein, daß es dir auffällt, kann sein, daß nicht – aber du hast dich verändert: du bist in eine neue Ära deiner selbst eingetreten. Irgendetwas hat dich abgelöst. Ein neues Ich!
Deine Freunde werden dich noch wahrnehmen, deine Feinde werden dich weiter verfolgen und hassen, aber sie sind auf der falschen Spur, denn: du bist es einfach nicht! Du hast die Dimension gewechselt. Dort, wo du dich jetzt aufhältst, erkennst du die Welt nicht mehr, obwohl sie doch für alle anderen die gleiche zu sein scheint wie bisher.
In deiner Wirklichkeit bist du reifer geworden, oder du bist, salopper gesagt, einfach gealtert. Der Vorgang mag durchaus natürlich sein – verständlich ist er deshalb noch lange nicht... mit dem Altern hast du dich mit einem Zustand abgefunden, der dich bisher nicht ausgefüllt hatte: Er ist dir bewusst geworden! Das ist ernüchternd!
Ein anderes Jetzt hat dich ergriffen. Du bist nun der Bestandteil...einer Zeit, einer veränderten Auffassung, eines Schicksals, einer weiteren Option des Todes auf deinen Körper, dessen Geist ganz langsam durch die vielen Zustände wandert, die ihm mitgegeben wurden, Zustände, die er beschreiben kann...außer er will das nicht.
Dann ist er geflohen – mitten ins Zentrum des Fleisches, mitten in ein Leben, das nicht die Mitte ist, sondern ein Grenz-Fall. Und bewegst du dich an der Grenze des menschlichen Seins, nur angetrieben von der irrigen Meinung, daß die Flucht vor dir selbst ein Ausweg aus dem Dilemma der Sterblichkeit ist, dann fürchte dich!
Denn das ist der Stolz! Deine Seele ist ergriffen vom Irrtum eines Glaubens, der alles, vor allem aber dich selbst an der Nase herumführt – möge sie auch noch so lang sein. Sie wirft einen endlosen Schatten auf deine Gedanken...und du verschenkst sie! Die ganze Länge und die Breite denkbarer Absurditäten stehen dir damit zur Verfügung.
Du wirst nicht mehr bemerken, daß der Regen fällt, es ist nur feucht draußen, du wirst nicht mehr unter der Dürre leiden, wie einer unter einer Dürre leidet, die er tief empfinden kann. Du wirst nur sagen: „Es wächst nichts!“. Und damit hast du auch bereits alles ausgedrückt, denn in dir ist nichts mehr am Wachsen.
Betäubt wirst du sein, unfähig zu beobachten, woher eine Wahrheit kommt, oder warum die Welt ist, wie sie ist. Dann werden die Engel mit dir sein. Sie geleiten dich in die Schlacht, vor einen seltsamen Traualtar: Über die brachliegenden Äcker von möglichen Gedankenländern, die dir verschlossen bleiben müssen, denn du bist jetzt glücklich!
Du hast dich ausgesperrt! Die Einreise wird dir verweigert, denn die Schlüssel für eine offene Sicht sind dir verloren gegangen: Du erkennst nichts mehr! Nur dich selbst nimmst du noch unrealistisch wahr...eine Gestalt, die ohne ihr Zutun durch die Dünen schleicht – und diese Gestalt ist dein Dämon, ein Dämon auch für die Erde, denn sie existiert in dir nur noch als Waffe! Bravo Mensch!
Kommentar:Du schreibst immer andere einzigartige Texte. Das gehört zu den Schätzen in solchen Foren. Und ist die Ursache das ich mich noch hier aufhalte. Ich wünsche Dir einen schönen Tag! Ich bin ein Morgenmuffel. Dafür ist aber mein Kommentar ganz gut, finde ich! MfG Klaus
Re: Das Abrutschen in die gefährliche Hülle des Jetzt
Kommentar:Lieber Alf, ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen !!!!!!!!
Und das Bild finde ich ganz , ganz... (hier fehlen mir die Worte)......,
es gefällt mir richtig guuuuut!!!!!
Herzliche Grüße aus dem begeisterten Norden, Sonja
Re: Das Abrutschen in die gefährliche Hülle des Jetzt
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]