Wenn wir mit unseren wunderschönen Fernrohren – allen voran das Hubble – in den Kosmos glotzen, dann schauen wir in die Vergangenheit. So weit so gut…jaja, alle Galaxien um uns herum werden zusehends jünger, je weiter sie von uns entfernt sind – haha! Klar werden sie das. Was sollten sie denn sonst tun?! Das Licht braucht eben Milliarden Lichtjahre von einem weit entfernten Sternennebel bis es bei uns ankommt.

Jetzt aber kombinieren höchstgebildete Damen-- und Herrschaften, daß man dann auch irgendwann einen Urknall ausfindig machen könne. Der müsste allerdings rings um uns herum sein – überall sozusagen! Harr harr! Das wäre natürlich logisch…wenn es ihn denn gäbe. Ein Knall um uns herum und wir, als äußerster Rand des Universums in der Mitte??
Abbe sische! Wolle mer’n roilosse, den Urknall, oder haben wir selbst einen?

So, Spaß beiseite! Denken wir mal mit dem Hirn und nicht mit dem Fernrohr!! Wenn das Licht Milliarden Jahre von fernen Objekten bis zu unserer Erde braucht, wie sehen die dann im Augenblick, in welchem uns ihr Licht erreicht, aus? Richtig: Sie sehen so alt aus wie wir… Da beißt die Ratte kein Schiffstau ab! Ein paar Milliärdchen von Jährchen hin oder her – was ist das schon, wenn wir davon ausgehen können, daß alles zusammen viele Millis alt ist?!

Und trotzdem stelle mer uns janz dumm und sagen nicht einfach: Unser Horizont, also nicht nur der geistige, ist begrenzt! Wir sehen was wir sehen sollen – nämlich einen zeitlichen Ablauf! Wenn wir uns aber unsere Existenzblase einmal ohne zeitlichen Ablauf vorstellen, indem wir den Begriff der „Gleichzeitlichkeit“ einführen…was müssen wir uns dann vorstellen? Daß es hinter den am weitesten von uns entfernten Objekten einfach weitergeht?

Ja, was denn sonst?! Wir können halt nur bis zum fernsten Nebel gaffen, weil die Zeit einfach nicht mehr reicht noch weiter entfernte Materieansammlungen zu entdecken…und einen Columbus haben wir nicht, der einfach, in einer Art Nullzeit, bis zum Weltenrand segelt, um dahinter neue Welten zu entdecken. Und genau deshalb – und natürlich, weil der IQ andauernd „zunimmt“ – bleiben wir auch, was unser Denken anbetrifft, einfach stehen!

Der wissenschaftliche Klerus sagt: Was am weitesten von uns weg ist, das steht am „Ereignishorizont“, basta! Dann behauptet er noch, schlaff und weich: Dahinter muss also der Ursprung sein!“ Das muss er aber keineswegs, denn, obwohl wir nicht weiter als bis zum Tellerrand sehen, können wir uns doch vielleicht sogar bildlich vergegenwärtigen, daß wir einer gigantischen Täuschung erliegen! Alles was wir vorfinden krümmt sich…ja!

Aber was sich da krümmt ist nicht vorrangig der Raum, sondern die Zeit! Sie lässt uns nur erkennen was sich direkt vor unseren Augen abspielt. Je weiter etwas von uns entfernt ist, desto mehr verzerrt sich unsere Wahrnehmung. Das ist fast wie im richtigen Leben: Alles was unseren (Ereignis)Horizont übersteigt das begreifen wir einfach nicht…und wenn jemand kommt, der behauptet, daß die Erde keine Scheibe ist, dann lachen wir ihn aus!

So muss es sein, damit alles beim Alten bleibt, damit die Schlauen als schlau anerkannt bleiben können und jene die dumm zu sein haben dumm genannt werden dürfen. So ist das! Aber wenn es jemandem eines Tages wirklich gelingt bis zum fernsten Objekt, am Ereignishorizont vorzustoßen, dann wird er keinen Knall erleben, sondern ein neues Universum sehen, welches sich weiter unendlich weit ausdehnt – bis die Zeit zu Ende ist!

Dort wo er herkam, wo also wir uns befinden, wird dann, von ihm aus gesehen, der „Urknall“ sein – was sonst?! Denn dann krümmt sich die Zeit um den Raum-Zeit-Reisenden und nicht mehr um die Erde, das Sonnensystem, die Milchstraße und er, der Phantasiebürger der Schöpfung wird begreifen wo sich der Knall in Wirklichkeit befindet: in unseren Köpfen, die vor lauter Bildung bersten und vor lauter hochtrabenden Titeln in einer Halluzination schweben, die ihresgleichen wohl nicht mehr finden wird. „Gott ist groß“, oder so…

Das All!

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das All!"

Re: Das All!

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 09.09.2021 8:58 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
lehrreicher Text. Wann kapiert der Mensch endlich, dass es so ist wie es ist:
Das Universum war immer da, und der "Große" mit den vier Buchstaben war niemals da.
Super Plakat.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Das All!

Autor: Alf Glocker   Datum: 09.09.2021 11:16 Uhr

Kommentar: Vielen Dank lieber Wolfgang!

Liebe Grüße
Alf

Re: Das All!

Autor: Sonja Soller   Datum: 09.09.2021 11:33 Uhr

Kommentar: Grandios geschrieben und das Ganze noch in Farbe! Toll!!!

Herzl. Grüße aus dem universellen Norden, Sonja

Re: Das All!

Autor: Alf Glocker   Datum: 09.09.2021 17:41 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Sonja!

Herzl. Grüße aus dem gleichzeitlichen Süden

Alf

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