Das Märchenpotzblitzpürree

© Alf Glocker

Hennsell und Krötel verfielen sich in Lummerland, denn der Wald war abgebrannt. Aber die gute Hexe Heidi Klumpfurz stand vor einem Spieglein, direkt mit dem Rücken zur Wand und träumte von einer Zwergenschar, die, nach und nach, aus ihrem Bauch gekommen war. Irgendwo mussten sich die Gören doch noch herumtreiben…

Das Spieglein aber sagte zu ihr: „Heidchen, Heidchen an der Wand, wer ist der Schönste im ganzen verbrannten Land?“ Und Heidi antwortete lapidar: „Wenn ich der Spähne Ferkel kennte und mich von Schneeflittchen trennte, dann hättest du den schönsten Rahmen, aus dem die dümmsten Sprüchlein kamen!“ Beide lachten so laut, daß…

der, die, das Spiegel entfünf brach, und der Zauderer Merling, auf seinem fliegenden Fusselteppich hereingeritten kam, auf den Platz rauchender Stümpfe und laut betete: „Ich bin ein Schlumpf, üb‘ immer Mumpf und auch noch die Beredsamkeit, so bleib ich alle Zeit noch einmal zurück, im Glück für kleine Leute, die sich gewaltig verzettelt haben!“

Dann fraßen ihn vielleicht die Raben, aus dem Graben zwischen Dunkelheit und Schwarzlicht, wo sich Dietschäi Plötzi gerade einem Gassenhauer hingab, der es in ihm hatte. So grob war Schlammokhan, der Kleinmeister des Dumpfbackenordens der Querritterinnen, auf dem Bocksberg, wo der Detail-Teufel mit seinen Exen lümmelt.

Auf des Waldes schwarzer Asche, aber lag der Darrminius Flaschig. Er suchte seine Brödel, denn er war ein lascher Ödel. „Die schlechten Argumente ins Köpfen, die guten Menschlein ans Gälgchen!“ wimmerte das Rumpelstielchen aus der Übermorgengegend, das, der, die bisher leider rigoros übergesehen wurde, damit er, sie, es nicht weiter auffiel.

Niemand zog aus um das Fürchten zu lernen – alle versteckten sich hinter einem Müllwall aus hauchdünnen Phrasen, die angehäuft, auch eine Menge Mist machten. Und wer schaute zu? Die UN-Holde von Dingsda, von ganz oben, aus der neu erdichteten Affenwelt, der 3 besondere Exemplare vorstanden: Nixagen, Nixören, nixehen. Aber alles Wissen!

Admiral Storch, der immer noch wahnsinnig viele Kinder brachte und sein Sekretär Aboma, verwandt und verschwägert mit Momo, Schamo und Damo, die bei der Frauenquote das goldene Lassmich-Los gezogen und sich nun schwammig bis mittelfest vorgenommen hatten nie wieder aus Platti-Tüten zu essen. Dabei stotterte er „laffelfal, laffellal, laf…“

Schandgela aus dem Ichwundermichübergarnichtsmehrland, lächelte, wie eine Bulldoge, aber nicht nur aus ihren hängenden Mundwinkeln (was auf eine positive Grundhaltung schließen lässt) heraus und in die Medienlanschaft hinein, die von lauter braven Bubien gebildet wurde und schlurfte: „Waff schollas beteuden?!“ Jemand lachte an der Unhörbar!

Ala diente inzwischen bei den 400 Millionen Räubern, wo er jeden Tag in aller Frühe Bücklinge vor dem Popanz machen und den Satz „Mühsal, öffne mich!“ sagen musste. Das gefiel dem Bürgermeier von Esel, der nicht wusste wie man Echos zu deuten hatte, sondern lieber Ratten fing, die von kleinen Ghostmaster-Kindern gesattelt wurden.

Des nachts jedoch, wenn alle so taten als schliefen sie 100m tief und so fest wie Beton, kamen die Vereinselmännchen auf den virtuellen Sklavenmärkten zusammen, wo sie in der Lobby ihrem Hobby frönten und eine Insel mit zwei Bergen, und mit eisernem Geschlechtsverkehr an die meistbietenden Bauernfänger verkauften, die greifbar waren.

Der Kaiser von Kiena trug die Kleider von Adison, Bedison, Cedison, Dedison und Edison, obwohl er eigentlich nackt und es bei Strafe verboten war, ihm nicht alles auszuhändigen was für Nieten nagelfest sein sollte… Da kam Stimmung auf! Das glich extrem der Schwollonaise von Knollen-Naise, wo der Witz mit riesengroßen Schritten…von hinten…

Aber sonst war natürlich alles klar, durch das ganze Pangea-Jahr. Es gab nur noch ein armes Reich, eine öde Welt und ein paar Verführer, die hinter dem Dreckmäntelchen nicht existierender Schwörungen, namens „Ver“ steckten und auf alle Fragen Ra-und Aufi-Punzels schöne, ausweichende Antworten erfanden, damit Horndöschen totgeküsst werden konnte.

Und sofort fingen alle übermenschlich verschrobenen Halb- und Dreiviertelgöttchen an das Stroh aus den herumkullernden Schädelchen zu Gold zu spinnen. Denn spinnen konnten sie am besten. Am zweitbesten aber konnten sie den Spruch „Knüppel aus dem Sack!“ aufsagen, so, daß alle immer genügend Angst vor Siechfried hatten, der längst keinen Drachen mehr sehen konnte, sondern sonst einfach…garnichts! Auch keine Sünde!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das Märchenpotzblitzpürree"

Re: Das Märchenpotzblitzpürree

Autor: Bluepen   Datum: 08.03.2021 9:04 Uhr

Kommentar: Ein herrliches Essay, lieber Alf.
Wahrscheinlich lesen sich die Märchen der Zukunft wirklich so.

LG - Bluepen

Re: Das Märchenpotzblitzpürree

Autor: Alf Glocker   Datum: 08.03.2021 18:50 Uhr

Kommentar: Ha, ich danke Dir und hoffe, daß es anders kommt!

LG Alf

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