Das Zeitalter der Umbenennungen

© Alf Glocker

Was geschieht, wenn wir „zu viel“ Bildung in allen geistigen Schichten, gleich und mäßig, angesammelt haben, lässt sich am besten mitverfolgen, wenn eine Kultur ihren Zenit schon überschritten hat. Dann „versteht“ plötzlich Jedermann wie alles funktioniert. Und Jedermann maßt sich an dort mitreden zu müssen, wo nichts mehr eine Bedeutung hat!

Dann wird alles kurzgeschoren, gleichgemacht und jedem vorgekaut, damit niemand mehr Angst zu haben braucht. Doch dabei bleibt es nicht: Mit der Angst verschwindet auch der Respekt vor Menschen und Mächten! Vor allem vor Mächten die von durchaus nicht positiv gestimmten Menschen aufgebaut werden. Diese wissen gut wie man alles verschleiert!

Und innerhalb dieser gefährlichen, negativ gestimmten Mächte gibt es diese „Bildung“ gar nicht, die alles gleichmachen möchte. Dort existiert noch vorrangig der natürliche Anspruch der Vorherrschaft, der automatisch den Drang nach Umbenennungen in sich trägt. Und so setzt sich eine durchaus verhängnisvolle Ereigniskette in Gang!

Auf einmal ist alles schlecht was man vorher zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Kulturform gebraucht hat, die eine, bereits als praktikabel betrachtete, Ordnung gewährleistet. Es wird, von den natürlich veranlagten Mächten, großer Wert daraufgelegt, daß Gängiges einstürzt um ein neues System unheilbringend installieren zu können.

Auf einmal ist das Unbeholfene sehr geschickt, das Urtümliche äußerst intuitiv, der Einfallslose kreativ und des Triebhafte liebenswert! Dann kann jedes Manko einwandfrei so lange hochstilisiert werden, bis es etwas ganz Besonderes geworden ist. Die Menschen geben sich die Hand, bilden eindrucksvolle Ketten von ganz kleinen Lichtern und singen:

„Wir wollen alle Brüder und Schwestern sein!“ Und alle X-Beliebigen singen mit! Manche singen absichtlich falsch, da sie in einer Falschheit befangen sind, von der sie selbst nichts wissen, weil sie sich, in aller Entschlossenheit, für fromm halten – und manche wollen einfach, durch ihre scheinbare Mitarbeit alles übernehmen was andere initiiert haben.

Danach werden Denkmäler gestürzt und Straßen umbenannt. Keiner möchte mehr zum Mond oder zu fernen Planeten, alle wollen nur noch DEN Frieden auf Erden, in dem sich jeder nach grenzenlosem Belieben ausbreiten darf – solange bis kein Baum mehr steht und kein Fluss mehr Trinkwasser führt. Und die wirklich Mächtigen wird das freuen!

Sie werden dann glauben eine Klientel an Mitläufern vor sich zu haben, die keine Hintergründe mehr erfragen möchten, nur noch „lieben und lieben und lieben“. Und sie werden sein ein Fleisch ohne Unterschiede – lenkbar in alle für sie vorgesehenen Höhen und Untiefen des Schicksals, aus dem es, für einfache Leute, kein Entrinnen mehr gibt.

Aber das wird nichts mehr ausmachen – alles ist gut! Die Mörder hatten eben eine ungeeignete Kinderstube, die Kinderschänder vielleicht einen unaufrichtigen Glauben, die Vergewaltiger haben nicht sofort das richtige Buch gelesen…aber alle können, durch eine Therapie geheilt werden. Die Geschädigten aber werden einfach umbenannt!

Eine Frau, die eine Vergewaltigung erlebte, wird nicht mehr „Opfer“, sondern „Erlebende“ genannt werden, ein Mörder geht als „schlecht erzogenes Individuum“ durch und dem Kinderschänder kann eine Würde zugesprochen werden, die auf keinen Fall verletzt werden darf. Aus der aktuellen „Entdeckerstraße“ wird die „Steinzeitallee“, usw.!

Und, Damit nichts mehr schiefgehen kann, müssen alle mitmachen! Wer sich ausnimmt, von dem darf angenommen werden, nein, nicht, daß er ausgiebig nachgedacht und Zusammenhänge hergestellt, sondern daß er konterrevolutionäre Absichten hat, die der Mainstream-Bildung auf eine Weise widersprechen, die einfach nicht geduldet werden darf…


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das Zeitalter der Umbenennungen"

Re: Das Zeitalter der Umbenennungen

Autor: Jens Lucka   Datum: 16.02.2021 9:22 Uhr

Kommentar: Wow !

Gruß ,Jens

Re: Das Zeitalter der Umbenennungen

Autor: Karl Hausruck   Datum: 16.02.2021 9:35 Uhr

Kommentar: …der natürliche Anspruch der Vorherrschaft
muß Gängiges stürzen um sein neues System zu installieren…
(Revolutionen dienen dazu,
die neuen Eliten nach oben zu bringen, K.H.)
LG Karl

Re: Das Zeitalter der Umbenennungen

Autor: Bluepen   Datum: 16.02.2021 9:58 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,

auch wenn man die Dinge umbenennt, Diktatoren bleiben Diktatoren und Schei..... bleibt Schei...

LG - Bluepen

Re: Das Zeitalter der Umbenennungen

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.02.2021 10:58 Uhr

Kommentar: Ja, liebe Freunde, so sieht's aus...

LG Alf

Re: Das Zeitalter der Umbenennungen

Autor: Michael Dierl   Datum: 17.02.2021 12:07 Uhr

Kommentar: Hmmm.....da bin ich eher auf der Seite von Bluepen. Keiner kann den anderen in den Kopf schauen und Wendehälse gibt es wie Sand am Meer! Zu was ich neige wäre bei ganz bestimmten Dingen einen Volksentscheid, so wie in der Schweiz! Aber......... es bleibt beim Wort ABER!!! Warten's wir mal ab!

LG Michael

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