Es ist Sonntagnachmittag. Der Sender „Virus & Co“ hat sich die Übertragungsrechte gesichert. Da geht‘s um Milliarden! Barney Geröllheimer hat den Fernseher eingeschaltet. Gerade singen die Brüllaffen die Internatioanlhymne. Tschortschoros Gibbon moderiert die Sendung. Er lobt den Einmarsch der Rasenkrieger. Die Welt pfeift aus dem letzten Loch an. „Das Endspiel hat begonnen“, so der Oberpräsident der Artefakten-Liga, der natürlich ebenfalls im Stadion, an Tschortschoros Gibbons Seite, anwesend ist. Betonung auf „wesend“. Was sonst?!

Anstatt einer Münze wird eine Aktie hochgeworfen. Links darf beginnen – zu unterscheiden sind die Mannschaften rein äußerlich aber nicht. Wenn sie nackt wären und keine bedruckten Trikots trügen könnte keiner sagen wer sie gesponsert hat. Bei den einen ist es die Rodungs-AG, bei den anderen die Bohrungs & Korruptions Gesellschaft und Co KG. Dessen ungeachtet jubelt das Publikum wie eine riesige Horde wilder Affen…und wahrlich, es sieht auch ganz danach aus. Es geht los…

Parathropus kickt zu Austrolpithecus, Australopithecus zu Homo neandertalensis, der zu Homo habilis und der wieder zurück zu Parathropus – Doppelpass mit Homo erectus! Der gibt ab zu Fred Feuerstein, der zu Steinbeil-Niederermeier… Im Tor steht Niemand. Niemand hält! Steinbeil-Niederermeier gibt ein Versprechen, per Einwurf, Bonobo fischt die Kugel aus der Luft, Bonobo gibt nicht ab und nicht auf, er stürmt, windet. weht, lebt sich aus. Schließlich landet der Ball bei Teedoofer. Teedoofer ist verblüfft und fürchtet sich vor dem Abschluss. Die Chance den Ball zu „verwandeln“ verstreicht.

Man ist zunächst wie vor den Kopf gestoßen. Dann, endlich, erlöst uns Ecce Homo aus der Starre und prophezeit: „Wir gewinnen 0 zu 10, weil Geben seliger ist denn Nehmen“. Die graue Zuschauermasse tobt! Noch ein Wurf! Heiko nimmt Maß. Er greift sich den Ball mit Ösen und Hacken, zwickt zusammen die Backen, er trickst und dribbelt, dann schießt er: ein Eigentor! Die Fans jubeln sehr, sehr verhalten. Doch noch ist nicht die halbe Zeit. Eine ganze wird’s aber nicht mehr werden, denn der neu eingewechselte „Udo“ verschlägt den Ball über die Stadiongrenze hinaus.

Ratlos holt ihn Niemand zurück und gibt die Richtung vor. Er ist wieder im Spiel! Ein Gorilla köpft ihn zu einem Orang Utan, Ein Pavian fängt ihn mit dem roten Hintern auf und kreischt dabei etwas auf Uguwandolisch. Er foult, foult und foult – aber die Rote Karte bekommt der Gro Magnon. Das bringt alles aus dem Gleichgewicht und die Zeit-Lupe zeigt ihn im Abseits! Der Schiedsrichter, ein staatlich geprüfter Diplomidiot aus Murxweiler in Affganisland stellt ihn vom Platz, wobei er selbst fast vor Stolz platzt.

Das macht den nötigen Eindruck. Man hört kein Trommeln und kein Pfeifen. Die Menge schweigt benommen, von so viel Dreistigkeit geblendet. Sie spielt ohne Ball, auf Zeit, segnet die Berichterstattung selig ab und feuert sich an, nichts zu tun. Überall werden Ko-Tropfen verteilt! Irgendwo lacht sich ein Makaken-Macker ins Fäustchen, wobei er, anhand der Eintrittskarten, versucht den Reinerlös für sich uns all seine Spießgesellen auszurechnen. Heimlich ist der Abend aller Tage ist angebrochen…

Aber frag nicht nach Sonnenschein – über der Arena zieht ein Gewitter auf! King Kong bekommt einen Elfuhrelf-Meterschuss, aber die weiße Frau steht ihm im Weg und er trifft nur den Vollpfosten. Deshalb gibt es nun eine (Penis)Verlängerung. Jetzt ist der Peking Mensch (Sinanthrous peninensis) an der Reihe – er tritt die erste Bombe! Draußen lachen die Gespensterloris. Ein externer Beobachter meldet einen Wiesenchampion im englischen Rasen. Der Champion wächst über sich selbst und das Stadion weit hinaus…

Nun kommt es zu einer Rauchwolke und eine Druckwelle aus den Zeitungen überflutet das Land, soweit das Primatenauge reicht. „Der Sieger“, so heißt es, „steht noch lange nicht fest!“ Aber die Hooligans sehen das anders. Sie singen: „Es kann doch niemals nicht etwas pass-ssieren, nichts pass-ssieren, nichts pass-ssieren, solange wir nur dämlich bei der Sache sind- nicht wahr mein Kind…nicht wahr mein Kind?! Dann stehen nur noch ihre verbrannten Skelette in einer Zukunft, wo ihre Knochen gefunden und katalogisiert werden können. Der Rasen war grün, der Ball war rund die Ablösesummen waren hoch!


© alf glocker


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Beschreibung des Autors zu "Das Endspiel"

Achtung _ Verschwörungstheorie...

...ich bitte um Nachsicht - ich kann mich nur spoardisch über einen fremden PC hier melden...mein e.mail account wird blockiert und mein Zugang zum Netz offensichtlich kontrolliert...ich kann keine mails verschicken und muss aufpassen nicht zu lange im internet zu sein, damit nicht noch ein weiterer PC beschädigt wird...

ich kann also derzeit nichts kommentieren :-((

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Kommentare zu "Das Endspiel"

Re: Das Endspiel

Autor: Sonja Soller   Datum: 25.08.2020 12:07 Uhr

Kommentar: Das ist wirklich schade, lieber Alf,
deine Texte, Gedichte und Geschichten bereichern das Schreiber-Netzwerk,
wünsche Dir, dass alles bald wieder auf die Reihe kommt.
Es ist eine Schande, dass man, um den anderen zu schaden, oder auch um ihn zum Schweigen zu bringen, den Computer hackt.
Alles Gute und liebe Grüße aus dem traurigen Norden, Sonja

Re: Das Endspiel

Autor: Vergissmeinnicht   Datum: 25.08.2020 16:37 Uhr

Kommentar: Oh...das tut mir leid...aber du sollst wissen...über deine Ideenreichen Geschichten bin ich immer wieder begeistert...das Vergissmeinnicht.

Re: Das Endspiel

Autor: possum   Datum: 26.08.2020 0:38 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,

sogar Fred Feuerstein findet sich in deinem fantastischen Werk!
Ich hoffe es geht bald wieder mit deiner Technik!

Danke und herzige Grüße!

Re: Das Endspiel

Autor:   Datum: 26.08.2020 4:25 Uhr

Kommentar: haha was für ein Spiel :-) "Die graue Zuschauermasse tobt!" :-)

Re: Das Endspiel

Autor: Bluepen   Datum: 26.08.2020 11:28 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,

ich halte dir die Daumen, dass bald alles wieder schnell ins Lot kommt, denn du und deine Gedichte/Texte fehlen sehr.

LG - Bluepen

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