Solange ein Mensch noch bei Sinnen ist, sei es ihm erlaubt, sich für wichtig zu halten. Dagegen spricht ebenso viel oder wenig, wie das Gegenteil – daß er völlig unwichtig ist. Man könnte auch sagen: der Mensch, sprich die Menschheit ist gänzlich unwichtig im Universum…aber warum sagt man das?

Es gibt gewisse Umstände, in denen sich gewisse Menschen befinden können, die auf den übermäßigen Gebrauch von Allgemeinplätzen hinweisen, der womöglich besorgniserregend ist. Da wird dann immer wieder etwas Bestimmtes betont, oder das Gleiche behauptet, weil dies gerade modern ist.

Modern waren, vor allem in Zeiten der Pest, Todestänze. Man erfreute sich geradezu teuflisch an Sterbeorgien. Warum? Vermutlich deshalb, weil den Menschen die Ausweglosigkeit ihrer Situation bewusst wurde und sie nach Erklärungen suchten…mochten sie noch so irrsinnig sein. Und da liegt es doch nahe aus der Not eine Untugend zu machen.

Bedrängnisse wirken sich oft, viel zu oft, wie eine Art Gehirnwäsche aus – die schon deshalb eine Ersatzrettung verspricht, weil man nicht alleine mit seiner aufoktroyierten Meinung ist. Die Erlösung der Psyche liegt also wieder mal in der speziellen Aufklärung, durch eine Behauptung, die nichts weiter als ein Axiom ist.

Vergessen wird dabei oft, wie sehr ein derart in sich selbst taumelndes Verhalten geeignet ist, Leuten Platz zu machen, die anders denken wollen – ob sie nun damit Recht haben oder nicht. Denn wer nicht daran glaubt wichtig zu sein, der kann es auch niemals werden.

Angesichts einer feindlichen Umwelt, ist die Einstellung unwichtig zu sein, gemeingefährlich. Denn es gibt auch Menschen, die sich – aus keinen logisch nachvollziehbaren Gründen – für äußerst wichtig halten. Gerade solche Leute aber sind sogar für klar denkende Individuen äußerst problematisch, für solche also, die weder das Eine noch das Andere glauben, sondern einfach erfahren möchten, warum es die Menschheit überhaupt gibt.

Ob ihr Vorhandensein nun „wichtig“ ist, angesichts der relativen Größe des Universums, oder nicht, das versuchen sie sich nicht aus der relativen Geringfügigkeit ihres Gesamtgewichts heraus zu erklären, sondern eben mit Hilfe der Relativität selbst. Relativ zur Größe und Lebensdauer des Universums ist die Bedeutung der Entwicklungsgeschichte der Menschheit auf der Erde gewaltig!

Denn: der allergrößte Teil des Universums besteht aus toter Materie…und das könnte heißen, daß es nach Lebensmöglichkeiten geradezu fieberhaft sucht…“es“, das Universum, oder der ihm offensichtlich innewohnende Geist. Und egal ob es nun einige oder nur ganz wenige Zivilisationen im Universum gibt/geben mag – ihre jeweilige Bedeutung, im Verhältnis zur toten Materie ist riesig, und zwar nicht nur relativ!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Womit sich der Mensch behilft"

Re: Womit sich der Mensch behilft

Autor: Alf Glocker   Datum: 22.08.2017 7:41 Uhr

Kommentar: Vielen Dank!

LG Alf

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