„Ich wünsch dir einen herrlichen Wunsch“, sagte Lothaar, der Haarige zu meinem 2. Ich und ich verstand…es handelte sich dabei wohl um eine Einfalt! „Lass es dir schmecken!“, entgegnete ich ihm und meinte damit sein Konto, das noch vor ihm, in der Zukunft, verheißungsvolle Blütenstände entwickelte. Du musst nur umsichtig vorgehen, wenn du einen beiseiteschaffst, damit die Intelligenz des Schicksals nicht beleidig wird. Er hatte mich zwar nicht verstanden, aber er nickte, denn er wusste noch nichts von seinem, ihm bevorstehenden Glück.

„Es ist wie es ist“, sagen die Liebe und Erich Fried, wobei aber nichts Konkretes gemeint ist, außer, daß die Wünschelrute mal wieder zuckt, über einem Delta der Venus, aus dem es weder ein Entkommen, noch einen Minotaurus darin gibt…außer dem Schwangerschaftsbauch vielleicht. Aber der soll ja ganz normal sein, spinnen die Nornen – und die Götter der Zwietracht gießen dabei ausgiebig Honig ins Feuer der Liebe. Alles verbrennt!

„Verzweifle nicht“, quatscht das Leben dazwischen, „es hat eh keinen Sinn eine Mafia zu bekämpfen, die von deinem eigenen Herzen, bis über die Spitzen des Himalaya reicht, wo die Satelliten derer zu finden sind, die an die Wunder der Zukunft glauben. Ich glaube auch an die Wunder der Zukunft…sie tragen in der Regel alle eine Wünschelrute oder ein Delta und zwischen ihnen kommt es regelmäßig zu elektrischen Entladungen, die aber dann der Regel vehement widersprechen!

Ausgestrahlt werden, zu allen Unzeiten, die Programme der Überschwemmung mit leicht verdaulichem Schlaftablettenmaterial…sobald man aufwacht stellt man fest, daß nichts feststellbar ist, weil das Gehirn klammheimlich amputiert wurde – gottseidank ist es nicht das eine Bein gewesen, mit dem man andauernd im Gefängnis steht, wo man allerdings wiederum keinen der Banker treffen würde, die gerade einen Genozid finanziert haben. Das wäre dann doch zu fatal!

Dafür wird jetzt der Gefangenenchor aus Nabucco von Steuerflüchtlingen ersetzt. Sie werden umso lauter, je heftiger man ihnen auf die Füße tritt. Da hilft nur noch das verschmitzte Lächeln der Diktatorin, um nicht in eine lang anhaltende Gefühlsohnmacht zu fallen, aus der heraus man sich nie wieder verlieben kann…denn hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau – und welche Frau möchte nicht stark sein?! Meine jedenfalls schon…obwohl sie keinen erfolgreichen Mann hat (vielleicht gerade deswegen).

Im Vertrauen gesagt habe ich (ich bin der Wind, der sich selber verweht) eine ganze Menge herrlicher Wünsche! Man darf mir wünschen, daß ich sie genieße und da sie ja nicht Erfüllung gehen, bleibt mir auch gar nichts anderes übrig! Ich reihe sie vor mir auf (womit ich zum Reiher geworden bin) und lache mich selbst an…die rundum aufgestellten Spiegel zeigen alle eine männliche Medusa, die bei ihrem eigenen Anblick tot umfallen würde, wenn sie sich direkt sähe! Ich aber säe dann doch lieber einen Wunsch nach dem anderen und vertraue auf meine inneren Stimmen. Urgs…

*

Nichts hören, nichts sehen, viel sagen


Hör‘ nicht auf dich und vermeide…
Wisse nicht, denk nicht und unterscheide
auf gar keinen Fall was du siehst,
fühlst, was man dir vorkaut zu denken.

Und wenn der Zweifel dich beschleicht,
dann hast du leider nichts erreicht…
wo du im Wahnsinn bald verglühst
kannst du dir Charakter schenken!

Schlaf deinen Schlaf des (Un)Gerechten
und/aber beuge dich den Mächten,
vor denen du ins Dienen fliehst –
du bist nicht wieder einzurenken!


© Alf Glocker


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