Die Rätsel der Sphinx?

© Alf Glocker

Wenn die Guten so gut sind, warum beklagen sie sich dann wenn ich mich über das Böse beklage? Was ist los mit den Guten? Warum verteidigen sie das Böse, als müsste es ein Vorrecht gegenüber dem Guten haben? Und warum muss denn unbedingt sein, was die Guten hier wahrhaben möchten? Sie sagen: „was bezweckst du damit, wenn du das Böse so oft anprangerst?“ Sie schimpfen mich aus: „du langweilst uns damit langsam – such doch auch einmal nach den guten Seiten des Bösen!“ Aber ich erwidere: „ich bezwecke was alle Menschen bezwecken wollen – ich verteidige meinen Standpunkt - oder dürfen das NUR die guten Menschen, die sogar das Böse verteidigen?“

Mir wird schwindlig. Ich bin schon lange nicht mehr Karussell gefahren, und Karusselldenken kann ich leider gar nicht lange, das ist mir des Multitaskings zu viel. Aber ich glaube, für euch ist das gar kein Multitasking...ihr findet auch logisch was ihr da tut... oh, entschuldigt bitte...nein, ich werde das jetzt nicht schon wieder als böse oder als mit dem Bösen sympathisierend bezeichnen, ich werde schweigen. Eure Unlogik ist mir auch dann egal wenn euch meine Logik zu brutal erscheint und ihr dagegen vorgehen wollt. Ich gestehe, daß ich glücklich bin...aber ich würde mich am liebsten ganz schnell einschiffen (Schiller: „Gestehe, daß ich glücklich bin, sprach er zu Ägyptens König...“)

Denn mir ist euer Gutsein unheimlich. Seid ihr irgendwelchen Strahlen ausgesetzt? Was hindert euch denn Zusammenhänge zu begreifen, indem ihr sie erst einmal herstellt? Das wäre nun doch wahrlich kein Verbrechen! Aha, ja, ihr sagt: „wehret den Anfängen!“ Aber ihr habt doch gar nichts angefangen...was leuchtet euch denn schon groß ein? Seid ihr nicht immer wie betäubt, wenn man grade mal wieder einen von euch (aus purer Barmherzigkeit) umgebracht hat?! Warum tönt ihr dann immer lauthals: „Das war nicht das Böse, das war doch nur eine Ausnahme!“

Aber eine Ausnahme vom Bösen ist deshalb nicht böse, weil es nichts gibt, was durch und durch böse ist? Yin und Jang?? Aber warum kommt das Böse dann grundsätzlich aus der gewohnten Ecke? Weil diese „Ecke“ nicht das Böse darstellt, sondern genau so gut ist wie ihr? Da sind aber keine Zusammenhänge! Das hieße doch, mit dem größten Fernrohr ins Weltall glotzen und nichts zu sehen – weil das hauptsächlich leerer Raum ist. Diiie paar Stern dazwischen! Die sind, jeder für sich genommen eine Ausnahme und sie haben auch gar nichts mit gut und böse zu tun. Sie sind einfach da, oder eben wenn man sie nicht sehen will, nicht da. Deswegen macht man doch kein großes Aufheben.

Ich schreie euch an: „Habt ihr denn nicht gesehen, daß sich dort draußen alles bewegt – es ist eine einzige Feuersbrunst!“ Zugegeben, so eine Explosion ist schon schön anzusehen, solange ich nicht mitten drin bin. Aber das darf mich nicht weiter beunruhigen, die Wahrscheinlichkeit, daß mir dabei was passiert, ist sehr gering – geringer noch als beim Fliegen und weit geringer als beim Autofahren, aber lieber wärs mir schon, ich könnte etwas bewerkstelligen, was meine Sicherheit noch erhöht. „Das ist Panikmache!“, sagt ihr, „das können wir schon nicht mehr hören, wir denken lieber, daß uns nichts geschehen kann und wenn du weiter so viel Wirbel um die Gefahren machst, die uns drohen könnten, dann werden wir für dich zur Gefahr!“


© Alf Glocker


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