Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird eine schwarze Königin Europa in Angst und Schrecken versetzen und am Rande des Abendlandes wird ein grausamer Herrscher alles unter seine Kontrolle bringen – er zerstört Freiheit, Kunst und Wissenschaft. Ihm eilt die Königin zu, um ihn zu ermuntern ihr beizustehen. Dann beginnt ein noch nie dagewesener Reigen aus Mord und Verfolgung, der auch die totgeglaubte Inquisition wieder aufleben lässt. Weltweit sind die dunklen Priester der Unvernunft damit beschäftigt den Kindermund zu verbrennen, der unachtsam die Wahrheit verkündet. Der Tod wird zwiefache Siege feiern!

Während im Lande Heinrichs des Glücklichen ein großer Zauberer das wahre Erbe der Menschheit herzustellen lernt um es in großer Kälte zu perfektionieren (es wird hergestellt sein im Keller einer sagenumwobenen Lehranstalt), treibt der Tod im Zentrum der Hochkultur die Kinder derer ab und aus, die das Denken noch nicht verlernt haben. Die Feudalherrschaft kehrt zurück und ihre Speerspitze werden sein: die frommsten Bürger der Welt. Die neuesten Sätze werden die ältesten sein, denn alles wird sich umkehren, in die Mechanik des Wahnsinns, auf unbestimmte Zeit, in der sich in den ehemals blühenden Gebieten der Geist niemals erholen wird.

Doch in den Kolonien dämmert eine Zeit des endlosen Glücks herauf. Krankheiten werden beseitigt, die Geiseln der Menschheit waren, es wird keine Behinderungen mehr geben und das Wissen in vielen Fächern wird ansteigen ins Unermessliche – ein neuer Kosmos entsteht! Inzwischen geht der größte Teil der Erde verloren. Satan hat sich mit dem Antlitz der Not verkleidet und verbreitet seine Dogmen unter der Masse eines undefinierbaren Fleisches, welches gierig nach Raubzügen lechzt! Was für sie erreichbar ist, wird ertrinken in einer Flut aus längst vorhergesagten Plagen, die mehr Opfer zurücklassen werden, als jeder Weltenbrand vorher.

Der Krieg ist nicht erklärt, aber wer sein Treiben sichtbar macht, der kommt in den Turm und wird von der dunklen Seite der Macht, in ihren verderbten Strömungen umerzogen. Indessen rüstet Heinrich der Glückliche zum entscheidenden Gegenschlag! Seine Heere sind unwiderstehlich, da sie zwar leben, aber nicht aus dem Leben entstanden sind. Sie entstammen einem Zweig der Wissenschaft, der sich zunächst mit der Wiederherstellung von Vergangenem beschäftigt hat. Doch schließlich gelingt es dem großen Zauberer, alles unschädlich zu machen was der Zufall hervorbringen kann – Das ist der Durchbruch!

Und nichts Schädliches überlebt den Siegeszug! Das Mörder(offiziell Krieger-)gen verschwindet aus der DNA, zusammen mit allen Hindernissen, die sowohl menschliche Schwächen, wie Ungeduld oder Faulheit, wie auch der Drang zur Selbstzerstörung, oder die Anlagen für Anfälligkeiten aller Art. Den Gehirnen der neuen Bio-Roboter, die Denken und fühlen können und sogar eine Seele besitzen, weil ihr Geist zum Erleben befähigt ist, scheint nichts mehr gewachsen zu sein. Sie überzeugen die fließenden Bewegungen der ausufernden Fleischlichkeit davon, daß sie aus Vernunftsgründen völlig überflüssig sind. Und sie werden unfruchtbar!

Je mehr aber die Last der Verblendung und der Verblendeten zurückgeht, desto schneller erholt sich die wunderbare Natur von der Zerstörungswut krankhafter Verbreitungslust und dem Ausmaß des Schreckens, das eine Weltbewegung der Priester hinterlassen hat. Alles Natürlich gedeiht – nur der Charakter der Überlebenden verändert sich auf unnatürliche Weise: er nimmt unheimliche Formen an! Denn auf einmal ist alles machbar geworden. Aufgrund der Unerschrockenheit neuer Wesen, die Göttern mehr gleichen als Säugetieren, verändert sich sogar die Methode des Reisens. Und man gewinnt einen völlig anderen Einblick in die Geschichte, dem man jedoch vorläufig keine große Bedeutung beimisst.

Zu groß ist die Freude darüber, dem Schicksal der Verblödung, unter der Knute urzeitlicher Überlebenstaktiken entgangen zu sein, daß man vergessen wird welcher Preis dafür gefordert war! Die Metaebene der variabel dargestellten Zeit ermöglicht jedoch weitere Einblicke in das Werden und Vergehen eines schließlich und endlich, seine eigene Evolution negierenden Zweiges der Spezies „Mensch“, der die Erlösung erstrebte und die Verdammnis erhielt. Wie sichtbare Lettern stehen daher die Lügen der Machthaber im Raum, als es gelingt sie zu besuchen. Leicht ablesbar glühen die Menetekel aller Epochen, doch die Wahrheit war niemals, weder erwünscht, noch ersichtlich, in den Wirren der Geschichte.

Man lernt: für die große Mehrheit gilt immer das Gesetz der Duldung, der auf sie einstürmenden Ereignisse! Und weiter: die Wahrheit ist nicht voraus erkennbar, sondern immer nur in der Rückschau – die Rückschau muss dabei aber in ihren globalen Zusammenhängen erklärt werden. Wie auch: solange es „Sieger“ gibt, wird es manipulierte Fehleinschätzungen geben. Ein Halbgott, der entstanden ist aus einer künstlichen DNA und der über die freien Kräfte freien Wissens verfügt, kann jedoch die Gedanken verführter und verführender Despoten in einer Rückschau der Abläufe neutral erleben und richtig interpretieren – und aus diesem Grund wird er froh sein, praktisch keine wirkliche Mutter gehabt zu haben.

Nahezu unsterblich werden sie sein – die „Götter“ des Universums, denen weder Räume noch Epochen verborgen bleiben werden. Und sie werden etwas erspüren, was nie ein Wesen der Zeit vorher erspürt haben konnte, da die Wesen der Zeit stets damit vorrangig beschäftigt waren, sogenannten „praktischen Erfordernissen“ zu folgen. Wer aber aussieht wie er möchte und wem keine Region der Materie und des Geistes unzugänglich bleibt, der wird sich eingestehen müssen, daß der tiefste Grund des Seins die Kreativität ist...der sich alles zu beugen hat. Sie beinhaltet den Irrtum als Chance und die unwillkürliche Mutation als Fingerzeig Gottes, der die Seele der Quanten ist.

Aus dieser letztmöglichen Erkenntnis heraus werden sie umkehren und sich selbst der Gefahr der Zerstörung aussetzen, wie sich alle vor ihnen der Gefahr der Zerstörung ausgesetzt haben, um zu sein – was gleichbedeutend ist mit der Möglichkeit überrascht zu werden. Denn die unbeeinflusste, freie Kreativität ist nur bis zu einem gewissen Grad programmierbar. Man kann sie praktisch nicht synthetisch herstellen – sie muss aus den Quellen der Ur-Energie entstehen und wachsen, ebenso, wie daraus auch die Flimmerbilder der tatsächlichen Holodecks erwachsen, die nicht von Menschenhand sind, oder aus dem Repertoire gottähnlicher Hypergeschöpfen gemacht wurden.


© Alf Glocker


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