Früher einmal, als es nur sehr große Gebisse und sehr kleine Köpfe gab, war das Denken weitestgehend überflüssig. Ganz wenig, sagen wir mal „Bauernschläue“ reichte bereits aus um etwaige Opfer zu „überlisten“ damit was auf den Tisch des Hauses kam. Über gut oder böse machte man sich (zurecht) einfach keine Gedanken, denn alles was gefressen werden konnte war gut. Aber sogar das konnte böse ausgehen, wenn man nämlich nichts dergleichen begegnete. Dann hatte man Hunger! Hunger = böse!

Leider gingen mit der Zeit die Gebisse immer weiter zurück und dummerweise wurden die Köpfe dabei immer größer. War das gut? Wenn man sich heute so umschaut, ist man beinahe versucht zu sagen: nein, eher nicht! Denn es kommt ja schließlich nicht nur auf die Größe des Schädels an (wenigstens nicht ausschließlich), sondern auch noch auf das was sich darin befindet – es sollte sich um Hirn handeln.

Wo aber liegen die Unterschiede zwischen Hirn und Hirn? Da könnte man sich jetzt ganz einfach rausreden und sagen: „Die einen sagen so und die andern sagen so!“ Wäre das sinnvoll? Klar, wenn Hirnträger sich lieber mit ihrem Gebiss beschäftigen als mit Gut und Böse, dann ist das ihre Sache. Aber wem würde das letztlich nützen? „Allen, die auf Hirn gar keinen Wert legen“, muss die Antwort wohl lauten. Die anderen sollten sich überlegen was Leben mit Hirn bedeutet!

Vermutlich wird es nicht, der Einfachheit halber, so aussehen, daß es, der Einfachheit halber einfach da ist, ohne sich, der Einfachheit halber, Gedanken machen zu wollen WIE es da ist. Leben kann sich entweder unter angenehmen oder unter unangenehmen Bedingungen abspielen. Und jetzt hören wir mal genau hin – da sind wieder welche da, die alles noch weiter vereinfachen und der Einfachheit halber meinen: Die einen sagen so und die anderen sagen so!“

Somit ist es also völlig egal, ob ich ohne sauberes Trinkwasser mit 10 Kindern in einer Wellblechhütte hause, oder mit 2en in einer soliden Wohnung, die über eine Klospülung, eine Küche, ein Bad und ein schönes Wohnzimmer verfügt, außer den Räumen, die sonst noch notwendig sind, um keine Not leiden zu müssen? Wenn ich jetzt davon ausgehe, daß genug Verstand, Klugheit, na, „Hirn“ eben, eine wichtige Voraussetzung dafür ist, daß etwas „gut“ wird und man nicht in böse Schwierigkeiten kommt, dann folge ich doch schon einer Spur – oder nicht?!

Diese Spur sollte uns in Richtung Logik führen! Logik ist etwas für Denker. Denker planen Zukunft – sie leben nicht einfach vor sich hin und sagen: „Die einen sagen so und die anderen sagen so!“ Sie wissen meistens was sie tun! Und wenn auch ihr Weg manchmal lang und steinig ist, er ermöglicht schließlich das Erreichen des Ziels...“ermöglicht“, nicht „garantiert“. Dafür braucht sogar ein Denker Glück! Und das heißt nicht, daß ein Nichtdenker nichts erreichen kann! Der jedoch ist auf Geschenke von anderen angewiesen. Und das wiederum heißt garantiert: überall dort wo niemand denken will, dort kann es definitiv keine Zukunft geben!

Denn wer wirklich denken kann, der kann auch Gut von Böse voneinander unterscheiden, weil er über die Macht der Logik verfügt. Gepaart mit Fantasie ergibt das eine Methode, an die sich sowohl der Bäcker, als auch der Schreiner, überhaupt jeder halten kann, denn die Methode „Logik“ ändert sich niemals! Ihr Weg ist immer der selbe, obwohl er in verschiedenen Sparten verschiedene Ergebnisse zeitigt (Brezeln oder Tische, z.B.) – aber, wohlgemerkt, wenn 2 Leute gleich lang das gleiche Handwerk erlernen, dann müssen sie in dessen Ausübung nicht gleich gut sein. Die Logik wird sie voneinander unterscheiden!

Und so ist es auch im „richtigen Leben“: das Gute wird entdeckt und gepflegt, nachdem wir es vom Bösen unterschieden haben. Alles was dem freien Leben nützt ist gut – was ihm schadet schlecht, oder auch böse! Das ist beim Maler so und beim Ingenieur, und das betrifft nicht zuletzt auch alle geistigen und geistlichen Bereiche: was logisch erscheint, respektive sich als solches herausstellt ist nützlich (= gut), was uns an der freien Entfaltung hindert ist nutzlos (= böse). So hat der Fortschritt seit Urzeiten funktioniert und so funktioniert er auch heute noch, selbst dann, wenn da einer kommt und behauptet: „Meine Lebensart ist ebenso richtig wie deine“: Ich möchte sagen, dann sieht man das auch, wenn es stimmt!

Wozu das Denken erfunden wurde

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Wozu das Denken erfunden wurde"

Re: Wozu das Denken erfunden wurde

Autor: axel c. englert   Datum: 17.04.2016 11:11 Uhr

Kommentar: Ein Text mit Hirn UND Biss!
(Kriegt keinen Verriss!)

LG Axel

Re: Wozu das Denken erfunden wurde

Autor: possum   Datum: 18.04.2016 1:20 Uhr

Kommentar: Ich hoffe dies lesen Viele unserer Sorte ... Zweifüssler ... Tolles Werk ... bin bereits von deinen Zeilen verwöhnt, Danke lieber Alf! LG!

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