Eigentlich ist alles vorhersehbar – die ganz normalen Vorgänge. Und es gibt nur ganz normale Vorgänge! Ein ganz normaler Mensch erkennt ganz normale Vorgänge. Und ein ganz normaler Mensch ist z.B. einer, der genau weiß, wo er sich befindet: Hauptstraße 313, Musterstadt X, im Musterland Y, Europa, Amerika, Afrika, Asien, etc., Planet Erde, Sonnensystem Gelb, Galaxis Milchstraße, 13. Quadrant links, Teil des Superclusters „Nero“, im Diesseits, soundsovieltes Universum alive, Gegenwart high, Alarmstufe Rot.

Wie viele normale Menschen gibt es? Mehr als wir denken, denn wenn wir denken, wissen wir nichts! Wir brauchen also nur wegzuhören… Sämtliche Informationen sind mit Vorsicht zu genießen! Es steht geschrieben: „Die Erde ist eine Scheibe!“ Was antworten wir? Richtig: „Wieso sehe ich dann den Schiffsmast, bevor der Rumpf auftaucht?“
Es wird behauptet: „Gott hat die Welt in Sextagen erschaffen, und überhaupt gibt es keinen Gott außer Gott, sonst ist er nämlich komplett außer sich! Und wer das nicht glaubt, dessen Karma ist es als Glühwürmchen wieder geboren zu werden!“ Die richtige Antwort darauf ist: „Soso“, oder auch „Was du nicht sagst, eventuell „Lass mich in Ruhe!“. In Extremfällen vielleicht sogar „Arschlochalarm!“

Dann heißt es bisweilen „Demokratie“. Aber wer ist das Volk? Die armen im Geiste? Die gierigen Schweine? Die herrschenden Klassen? Oder die ganz normalen Menschen, die wissen wo sie sich befinden? Passen wir also auf, in der Schule des Lebens! Achten wir auf uns und sämtliche Feinheiten. Wenn uns da jemand etwas zu verklickern beabsichtig, das irgendetwas in uns nicht annehmen möchte, weil es ihm komisch vorkommt, dann seien wir auf der Hut! Es gibt viele Geschmacksrichtungen (auch schlechte)! Was dem ee’n sin Pfuhl, iss dem an‘ern sin Elfenbaum!

Was man zuallererst braucht ist ein gutes Echolot. Wer eines hat und sich damit selbst untersucht, der wird Lösungen erfahren – es sei denn ist völlig strunz und nicht dafür geeignet den dümmsten Bauern die größten Kartoffeln wegzufressen, die der gar nicht kennt. Das braucht keine Zeit. Nicht alles braucht seine Zeit und alles ist eben ganz genau DEINE Zeit – nicht die Zeit der „großen Lehrer“ nicht die Stunde des Geistes, der vorgibt einer zu sein, weil er das neueste Käs’blatt gelesen hat.

Fassen wir noch einmal zusammen: Kunst ist in höheren Kreisen verweigerungspflichtig! Sie kommt dort direkt aus der Bildung und bedarf besonders komplizierter Interpretationen, basta! Wer die Luft nicht zum Scheppern bringt, sondern sich der Intuition oder dem Menschenverstand versteckt – ob er nun als „gesund“ oder als „nicht gesund“ bezeichnet wird – der ist irrelevant! Der darf nicht mitspielen, der kriegt kein Schäufelchen, kann nicht mit den Hunden pissen, die ja bekanntlich ewig leben, der ist einfach unsichtbar! Er darf aussortiert werden… Wozu haben wir schließlich Fachleute?! Und vor allem: Pferde! Das sind die mit den größeren Köpfen einerseits und dem Glück auf dem Rücken andererseits. Solche Behauptungen dürfen wir niemandem übel nehmen!(?)

Aber: in der völligen Vorhersehbarkeit liegt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, wie auch im Wein, oder im Kindermund. Wobei wir Letzteren vorsichtshalber nicht so ganz ernst nehmen dürfen, sonst werden wir womöglich noch mit Dingen konfrontiert, die unsere Bildung infrage stellen. Und das ist verboten. Wollen wir Verbotenes tun? Wollen wir springen, über den Schatten einer Umnachtung, die gesetzlich verordnet scheint? Wen oder was wollen wir finden? Uns selbst? Die Klarheit des Geistes? Den Grund aller Seelen? Dann, konzentrieren wir uns auf die ganz normalen Denkvorgänge. Und die sind – innerhalb unserer gewohnten Sichtweisen – eben völlig plemplem.

Völlig plemplem

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Völlig plemplem"

Re: Völlig plemplem

Autor:   Datum: 07.02.2015 16:03 Uhr

Kommentar: Es tut mir richtig weh, dass keiner diesen Text versteht. Ist solch ein Gedankengut
so wichtig. Künstler sind korrupt und sie helfen mit, die Propaganda verbrecherischer, menschenverachtender Systeme zu unterstützen. Sie fragen nicht, wer sie instrumentalisiert
sondern sonnen sich in ihren Privilegien, im Netz der Lügen.
Aber darüber könnte man Regale finden.

Nebenbei ist dier Text wieder einmal sehr treffend und anregend.

Re: Völlig plemplem

Autor: Alf Glocker   Datum: 07.02.2015 17:23 Uhr

Kommentar: Vielen Dank, lieber J.W.W.!

Und viele Grüße
Alf

Re: Völlig plemplem

Autor: axel c. englert   Datum: 07.02.2015 17:57 Uhr

Kommentar: Nicht plemplem ist dies Essay:
Meistens tut die Wahrheit weh...

LG Axel

Re: Völlig plemplem

Autor: possum   Datum: 08.02.2015 0:19 Uhr

Kommentar: Lieber Alf ... sehr treffend alles rüber gebracht ... .........alarm! Toll gemacht! LG!

Re: Völlig plemplem

Autor: Alf Glocker   Datum: 08.02.2015 11:23 Uhr

Kommentar: Dank Euch allen!

LG Alf

Re: Völlig plemplem

Autor: Uwe   Datum: 08.02.2015 23:11 Uhr

Kommentar: Bitteres bitter gesagt.
Also sehr gut!
(Wie immer, du Großglockner!)

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