August 2020
Traumdeutung 2.0
Aus diesen drei Wörtern ist diese Geschichte entstanden:
Sterne, Horizont, Regenbogen

Es war einmal ein kleiner Junge namens Gary Mendez, der mit seinen Eltern Juliet und John in einer kleinen Wohnung in der Stadt lebte und schon als kleiner Fratz von dem Himmel und den Sternen fasziniert war.
Deswegen bekam er zu seinem sechsten Geburtstag ein Teleskop geschenkt, wo er seitdem jeden Abend vor dem schlafen gehen durchguckt und sich vorstellt, dass er eines Tages dort hoch fliegt.
Eines Nachts hat Garry einen wunderschönen und gleichzeitig verwirrenden Traum:
Er wird von zwei leuchtenden Figuren, die eigentlich nur ganz normale Sternschnuppen waren, aus seinem Bett entführt und mit nach hoch oben ans Sternenzelt genommen.
Als er die Augen öffnet, fliegt er mit den beiden Sternschnuppen Stella und Stasi dem Horizont entgegen und er fragt: „Ist das hier nur ein Traum oder Realität?“
Garrys Augen fingen an zu leuchten und Stella und Stasi sagten zugleich: „Natürlich träumst du, aber warum kann der Traum denn nicht auch real sein?“ Sie fingen an zu lachen und bildeten aus einigen Sternen am Himmelszelt eine Art Kette und banden sie um Harrys Hals.
Die Kette aus Sternen pikste ihn sehr und er wollte sie sich runter reisen, aber das funktionierte nicht, weil es ein kleines Stück von einem Regenbogen war.
Garry fing an zu weinen und flehte Stelle und Stasi an: „Bitte nehmt mir die Kette ab!“ Zu den Tränen kam irgendwann auch noch Blut dazu, dass ihm am Körper runterlief, weil die Sterne sich versuchten zu befreien und ihn dabei immer mehr verletzten.
Doch Stella und Stasi hörten ihn gar nicht, weil sie immer lauter lachten und sich an seinem Leid ergötzten.
Doch plötzlich kam Peter Pan und befreite Garry von seinem Leid und flog mit ihm weg, was Stella und Stasi aber nicht mitbekamen.
Beim wegfliegen mit Peter Pan bemerkte Garry, dass sich die Sterne vom Regenbogen befreit haben und sie Stella und Stasi angriffen. Sie rissen ihnen ihren Schweif ab, sodass sie ab jetzt auch nur noch ganz gewöhnliche Sterne waren.
„Danke Peter Pan, dass du mich gerettet hast! Aber wie genau hast du mich gefunden?“ Garry schaute ihn ratlos an und Peter Pan zeigte nur auf Garrys Kopf und fügte hinzu: „Du hast an mich gedacht und prompt war ich da!“ Er lächelte und verabschiedete sich dann von Garry und war so schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht war.
Kaum war er weg, da stürzte er in die Tiefe, weil er ja nur mit Peter Pans Hilfe noch am Himmelszelt schwebte. Er befand sich also im feien Fall und wachte in seinem Zimmer wieder auf, weil wir alle wissen, dass, wenn man im Traum fällt, man automatisch aufwacht.
Es war noch mitten in der Nacht, doch Garry konnte nicht mehr schlafen. Also setzte er sich vor sein Teleskop und überlegte, was ihm dieser Traum sagen wollte.
Doch dann übermannte ihn doch die Müdigkeit wieder und er schlief mit seinem Teleskop in der Hand erneut ein und träumte von einer Kariere als Astronaut, bis er von seiner Mutter Juliet geweckt wurde.
„Aufstehen mein kleiner, Zeit für die Schule,“ sagte sie mit sanfter Stimme und tippte ihm auf die Schulter.
Er schreckte hoch und hätte Juliet beinahe mit dem Teleskop eins übergebraten, doch sie konnte noch ausweichen.
„Sorry Mom, das wollte ich nicht!“ Garry half seiner Mutter hoch und ging ins Bad sich fertig machen.
Danach ging es in die Küche zum gemeinsamen Frühstück mit Juliet und John, bevor der Schulbus Garry in die Schule brachte.
Während der gesamten Fahrt zur Schule dachte er angestrengt über seinen Traum nach und was er zu bedeuten hatte.
„Hey kleiner, wir sind an der Schule angekommen. Das heißt, dass du jetzt meinen Bus verlassen musst,“ wurde er von dem Busfahrer Willi aus seinen Gedanken gerissen und bemerkte erst dann, dass er der einzige war, der noch im Bus saß.
Er stieg also aus und wurde von seinen besten Freunden Chuck und Jackson begrüßt: „Hallo Garry, na heute Nacht wohl nicht so gut geschlafen was? Naja egal, was tun wir heute, um den Schlägern aus dem Weg zu gehen?“ fragten sie Garry, der ihr Anführer war, aber dieser ging einfach stumm an ihnen vorbei ins Klassenzimmer. Die drei Jungs gehören nämlich eher zu den Opfern an der Schule als zu den Gewinnern, weil sie sehr schwächlich aussehen.
Im Unterricht grübelte er weiter über seinen Traum nach und hatte plötzlich einen Geistesblitz: „Stella und Stasi sind Ruby und Sarah aus der Nebenklasse, die ihn einmal richtig ausgelacht haben, weil er es gewagt hatte, Ruby um ein Date zu bitten! Die Sterne an der Kette waren die anderen Klassenkameraden, die einen Kreis um ihn gebildet hatten, damit er ihnen nicht entfliehen konnte, weil sie ihn vermöbeln wollten. Und Peter Pan war der Lehrer, der an diesem Tag die Hofaufsicht hatte und ihn befreit hatte. Aber was genau soll mir dieser Traum nun eigentlich sagen?“ fragte er sich immer wieder in Gedanken, aus denen er erneut unsanft geweckt wurde, weil er nicht dem Unterricht gefolgt war.
„Garry, du gehst jetzt augenblicklich ins Zimmer vom Direktor,“ befahl Mrs. Newburg ihm und fuhr mit dem Unterricht fort.
Also ging Garry zum Direktor und klopfte an die Tür. „Herein,“ sagte der Direktor mit dem Namen Nicolas Effenberg. „Ich sollte mich bei Ihnen melden Sir,“ sagte Garry und setzte sich hin. „Du hast wohl heute Schwierigkeiten dem Unterricht zu folgen, richtig?“ fragte er und schaute Garry fragend an. Garry erzählte Herrn Effenberg daraufhin alles und dachte, dass er augenblicklich rausgeworfen werden würde. Aber zu seinem Erstaunen blieb er ganz ruhig und flüsterte: „Komm mit mir und ich zeige dir eine andere Welt!“ Er stand auf und betätigte einen Schalter, woraufhin sich eine Türe öffnete, die in einen Geheimgang führte und Effenberg machte eine Handbewegung, die signalisierte, dass Garry ihm folgen sollte.
Fünf Minuten später standen sie in einem unterirdischen Raum mit vielen Monitoren, auf denen die Zimmer aller Kinder und auch die Schule drauf zu sehen waren.
„Sir, was genau ist das und warum überwachen Sie uns?“ fragte Garry, der es langsam mit der Angst zutun bekam.
„Keine Sorge mein Sohn, du bist hier sicher und uns stört mit Sicherheit keiner!“ Er fing an zu lachen und näherte sich Garry, aber dieser wich aus und rannte zurück nach oben, weiter auf den Flur vors Rektorenzimmer und bis auf den Schulhof. Dort angekommen schauten ihn alle so unheimlich an, als ob er ein Geist wäre.
Er wollte gerade etwas sagen, da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: „Aber natürlich: Ruby und Sarah haben ihn damals nur ausgelacht, weil sie damit ihren eigenen Schmerz betäuben wollten, da sie zuvor von unserem Direktor sexuell belästigt worden sind. Und die anderen Klassenkameraden wollten ihn eigentlich nicht verprügeln, sondern seine Hilfe, weil viele von ihnen nach einem Besuch beim Rektor weinend wieder raus gelaufen kamen, weil er dort unten mit ihnen Gott weiß was angestellt hat. Und der Lehrer, der ihn vermeintlich retten wollte, wusste von der Vorliebe des Direktors und wollte ihn wahrscheinlich kalt stellen, in dem er ihn in den Kofferraum steckte oder sowas ähnliches.“ dachte er bei sich und lief rüber zur Turnhalle, um ein Megafon zu holen, mit dem er sich dann auf eine der Tischtennisplatten stellte und anfing Fragen zu stellen: „Wer von euch war im Verlies des Direktors und wer wurde dort sexuell belästig oder gar angefasst? Welche Lehrer wissen von der Vorliebe des Direktors und haben ihn all die Jahre gedeckt? Wie lange macht er das wohl schon und wie lange sollen wir uns das noch gefallen lassen?“
Fast der gesamte Schulhof wurde plötzlich still und die Betroffenen wurden rot wie eine Tomate. Einige wenige der Betroffenen gaben ihre Geschichte preis und erzählten von mehrmaligen Vergewaltigungen und wie schmerzhaft es jedes Mal war.
Währenddessen hatte einer der Schüler wohl die Polizei gerufen. Auf jedenfalls kamen Streifenwagen auf das Schulgelände gefahren und gingen schnurstracks auf Garry zu, holten ihn von der Platte runter und sagten: „Du kommst jetzt mal mit mein kleiner und ihr anderen verzieht euch lieber.“
In Null­kom­ma­nichts war der Schulhof menschenleer bis auf die Polizei und Garry. Garry fing an zu reden und die Polizisten hörten aufmerksam zu und wollten dann, dass Garry ihm das Verlies zeigte. Also marschierten sie zu dritt ins Schulgebäude, wo sie von Mrs. Newburg aufgehalten wurden: „Halt hier geht’s nicht mehr weiter, der Direktor möchte nicht gestört werden.“ Die beiden Polizisten fackelten nicht lange und verhafteten Mrs. Newburg wegen Behinderung der Justiz und nahmen sie mit in das Verlies der Direktors, wo er gerade fieberhaft versuchte, seine Kinderpornos zu löschen.
„Sie sind verhaftet. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht, auf einen Anwalt. Wenn Sie sich keinen Anwalt leisten können, wird Ihnen einer gestellt. Haben Sie das verstanden?“ sagten die beiden Polizisten zeitgleich zu dem Direktor und Mrs. Newburg und verfrachteten sie in den Wagen.
„Gut gemacht Junge! Wenn du groß bist, solltest du eine Karriere bei der Polizei in Betracht ziehen!“ Sie tätschelten ihm noch auf den Kopf und fuhren weg.
Nicolas Effenberg allias „Der Sexwürger“ und Mrs. Newburg alias „Die Verführerin“ waren ein gerissenes und sexsüchtiges Paar, dass es auf kleine Kinder abgesehen hatte und es auch gelegentlich miteinander trieben.
Auf einmal kamen aus allen Richtungen Schüller auf Garry zu gelaufen und feierten ihn als Retter dieser Schule.
Von diesem Tag an war Garry sehr beliebt und ging wieder gerne zur Schule. Sehr bald bekamen sie dann auch eine neue Direktorin und die Schreckensherrschaft war endgültig vorbei.
Garry beendete die Schule mit Bravour und schnupperte in beide Berufe mal rein: Als Astronaut und bei der Polizei. Doch beides lag ihm nicht wirklich, weswegen er sich für eine Laufbahn als Astrologe entschied und dort richtig drinnen auf ging.
Da sieht man mal wieder, wie mächtig Träume wirklich sein können und wie wichtig es ist, immer seine Umgebung im Blick zu behalten, bevor man den Überblick verliert.
In diesem Sinne wünsche ich euch Kindern schöne Träume!
Ende


© Delfin1991


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