Fremde mit Erinnerungen

Hey, ich habe euch einen Text mitgebracht, der das Gefühl thematisiert, was jeden irgendwann einmal trifft. Ja, was jeden irgendwann zum Grübeln bringt, wenn ein jemand plötzlich zum Fremden wird. Zum Fremden mit Erinnerung.

Hätt ́ niemals gedacht mich vor dem Parfüm zu fürchten.
Hätt ́ niemals gedacht diese Gestalt zu fürchten.
Hätt ́ niemals gedacht, dass die Kreuzung des Lebens uns jemals trennen wird.
Ja, ich hätt ́ niemals gedacht, dass du zum Fremden mit Erinnerungen wirst.

Jetzt flackert mein Bildschirm nur noch auf. Mein Blick nur noch knapp.
Und ich schau nur flüchtig herab.
Eine Berührung-
und unter den Rissen meines iPhones lässt sich schon dein Name erahnen.
Sofort schrillt deine Stimme durch meinen Kopf.
Die Kälte durchdringt schon wieder meine Jacke,
lässt mein Herz immer weiter erstarren, sodass ich auf der Stelle verharre.
Meine Hand gleitet über meinen Bildschirm, die zuvor noch jedes einzelne Stück deiner Haut kannte.
Ich drück auf Play-deine Stimme ertönt.

Hätt ́ niemals gedacht mich vor dieser Stimme zu fürchten. Hätt ́ niemals gedacht mich vor jedem Wort zu fürchten.
Hätt ́ niemals gedacht, dass die Kreuzung des Lebens uns jemals trennen wird.
Ja, ich hätt ́ niemals gedacht, dass du zum Fremden mit Erinnerungen wirst.

Heute ähnelt deine Stimme einer Sirene.
Ja, ich glaube ich bekomme schon wieder Migräne.
Erinnerst du dich noch an deinen Schlag in mein Gesicht?
Glaubst du wirklich jetzt hilft noch dein Gedicht?
Ja, ich seh ́ unsere Bilder noch als Rückblick, doch heute machen sie mich das Gegenteil wie glücklich.
Ich versteh es gab niemals Garantie.
Anscheint war der Plural nur Fantasie.

Hätt ́ niemals gedacht, dass ein Wir am Ende nur ein Ich sein wird. Hätt ́ niemals gedacht, dass die letzte Umarmung, die letzte gewesen ist.
Hätt ́ niemals gedacht, dass die Kreuzung des Lebens und jemals trennen wird.
Ja, ich hätt ́ niemals gedacht, dass du zum Fremden mit Erinnerungen wirst.

Wir waren doch nur Fremde.
Fremde, die angefangen sind für einander zu wachsen.
Fremde, die den anderen in das eigene Leben eingebaut haben Woher kommt dann jetzt dieser Schmerz?
Wir sind doch jetzt wieder nur Fremde.
Nur Fremde mit Erinnerungen.
Sind es die Erinnerungen, die deinen Geruch immer noch in meine Nase wehen?
Sind es die Erinnerungen, die jetzt wieder Wasser über meine Wange rinnen lassen?
Verdammt-Kannst du meine Seele nicht einfach verlassen?

Hätt ́ niemals gedacht, dass dein „Ich bin immer da für dich“ zu nur noch aufgelesen wird.
Hätt ́ niemals gedacht, dass dein Name jemals so bitter auf meiner Zunge schmecken wird.
Hätt ́ niemals gedacht, dass die Kreuzung des Lebens uns jemals trennen wird.
Ja, ich hätt ́ niemals gedacht, dass du zum Fremden mit Erinnerungen wirst.

Aber glaubst du wirklich das Erinnerungen ausreichen?
Oder sollten wir nun endlich das Ende unterzeichnen?
Wer hat mir eingeredet zu glauben, dass ein anderer dazu da ist mich zu vervollständig, wenn er mich im besten Falle doch bereichern sollte?
Ja, wer hat dir eingeredet zu glauben, dass deine Entschuldigung dir die Möglichkeit eröffnet wieder an meinem Herzen anzulegen?
Wir waren wie eine Einbahnstraße voller Baustellen.
Ja, wir waren wie ein wunderschönes Haus, was niemals bewohnbar war.
Wie Vögel eingesperrt im Käfig-schließlich gibt es uns ja ewig.
Jetzt sehen wir uns nur wenig-doch du schreibst mir immer noch „geh nicht“.
Aber für mich sind es nur noch Erinnerungen-mehr nicht.

Hätt ́ niemals gedacht, dass wir uns jemals wieder so fremd sind. Hätt ́ niemals gedacht, dass der Gedanke an dich mir kein Lächeln mir mehr ins Gesicht zaubert.
Hätt ́ niemals gedacht, dass die Kreuzung des Lebens uns jemals trennen wird.
Ja, ich hätt ́ niemals gedacht, dass du zum Fremden mit Erinnerung wirst.

Und als dann endlich dein letztes Wort aus dem Mikro ertönt.
Atme ich tief durch und bleib ganz ruhig-
Denn ab heute wirst du nur noch ein Fremder sein.
Ein Fremder mit Erinnerungen...

© zulangeallein

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Karlo
Angélique Duvier

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